Ersetzen K.I.-Stimmen echtes Talent? Synchronsprecher streiken gegen die digitale Bedrohung

Nachdem Verhandlungen über die Verwendung von KI-Stimmen in Videospielen zu keinem Ergebnis gekommen sind, hat die Schauspieler- und Synchronsprechergewerkschaft SAG-AFTRA einen Streik ab dem 26. Juli angekündigt.

AI Voice Actors
SAG-AFTRA hat einen Streik in der Videospielindustrie gestartet und fordert wichtige A.I.-Schutzmaßnahmen, nachdem lange Verhandlungen mit großen Spielefirmen gescheitert sind. | © SAG-AFTRA

SAG-AFTRA, die Schauspieler und Synchronsprecher aller Art vertritt, hat offiziell ab dem 26. Juli einen Streik in der Videospielindustrie ausgerufen. Dieser Schritt ist eine Folge langer Verhandlungen mit großen Spielefirmen wie Activision, Disney und Electronic Arts, die keine Einigung über K.I.-Schutzmaßnahmen für Gewerkschaftsmitglieder erzielen konnten.

Das Kernproblem ist die Nutzung von Aufnahmen der Schauspieler – denk an Stimmen, Gesichter und Bewegungen – in Videospielen. Die Gewerkschaft will neue Vereinbarungen, die klare Schutzmaßnahmen und faire Vergütung für die Nutzung dieser persönlichen Elemente in Spielen bieten, was die Studios bisher nicht einräumen wollten.

Die Verhandlungen begannen im Oktober 2022, und bis September 2023 hatten stolze 98,32 % der SAG-AFTRA-Mitglieder einen Streik unterstützt, was eindeutig signalisiert, dass diese Thematik den Gewerkschaftsmitgliedern besonders wichtig ist.

Gewerkschaftsführer bestehen auf Schutz für Mitglieder

Fran Drescher, Präsidentin von SAG-AFTRA, machte den Standpunkt der Gewerkschaft klar:

Wir werden keinem Vertrag zustimmen, der es den Unternehmen erlaubt, K.I. auf Kosten unserer Mitglieder zu missbrauchen. Wenn diese Unternehmen bereit sind, ein faires Angebot zu machen, sind wir bereit zu reden.

Die Videospielindustrie, die jedes Jahr Milliarden verdient, ist stark auf die Kreativität der Menschen angewiesen, die diese Spiele entwickeln und gestalten. Laut Duncan Crabtree-Ireland, dem Exekutivdirektor von SAG-AFTRA, muss die Industrie besser darin werden, die kreativen Talente anzuerkennen und zu entgelten, insbesondere im Kontext von K.I.

Sarah Elmaleh, die dem Verhandlungsausschuss für das Interactive Media Agreement vorsteht, stimmte dem zu,

Nach achtzehn Monaten Gesprächen ist klar, dass unsere Arbeitgeber nicht an fairen K.I.-Schutzmaßnahmen interessiert sind, sondern vielmehr versuchen, Vorteile daraus zu ziehen. Wir lassen uns das nicht gefallen. Wir werden unsere Mitglieder nicht länger ungeschützt lassen.

Während der Streik andauert, hofft die Gewerkschaft, dass die Spieleindustrie einer Vereinbarung zustimmt, die die Nutzung von K.I. einschränkt, ohne die Rechte und Leistungen der kreativen Profis, die diese Spiele zum Leben erwecken, zu beeinträchtigen.

Leonhard Kuehnel

Hi, ich bin der Leo! Ich verwende gerne meine Englisch-, Deutsch- und Übersetzungskenntnisse, um bei EarlyGame über die interessantesten Gaming-News in beiden Sprachen zu berichten und arbeite in meiner Freizeit an meinem nur immer größer werdenden Backlog....