Mit jedem neuen Grand Theft Auto Teil kommt neue Kritik - mittlerweile ist es fester Bestandteil der Serie.

Über Grand Theft Auto 6 kursieren mittlerweile einige Gerüchte über Features und Events, die in das Spiel eingefügt werden sollen. So gibt es Spieler, die sich über die spekulierte Inklusion von Pride Parades beschweren oder sich darüber freuen. Auch wenn das nur ein Gerücht ist, würde es das Konzept von GTA auf den Punkt treffen.
Pride Parades in GTA? Gerücht, aber durchaus möglich
Nachdem man seit Mitte des Monats munkelt, dass Pride Parades in GTA 6 erscheinen werden, brodelt die Gerüchteküche mit allen Zutaten, die GTA zu dem machen, was es ist: Etliche Witze über ein sofortiges 5 Sterne Level, wenn man über einen Regenbogen-Zebrastreifen driftet und Personen, die sagen, dass sie sich das schwerste Fahrzeug überhaupt suchen, um durch eine dieser Paraden zu fahren. Darüber kann man sich aufregen, lachen oder es als das sehen, was sich dahinter verbirgt.
Moment, sie haben also eine Pride Parade in ein Spiel eingebaut, dessen Teile auf chaotischer, zufälliger Gewalt gegen unschuldige Passanten basiert?
Und obwohl die LGBTQ+ Paraden als Gerücht gelten, gibt es eigentlich nur eine richtige Antwort auf diese Frage. Wieso wäre das absurd und warum wäre das eine große Sache in Grand Theft Auto?

GTA als Gesellschaftssatire
GTA zeichnet sich durch seine lustiges Storytelling, das dynamische Gameplay und seine Open-World aus, in der man so ziemlich alles machen kann. In GTA: San Andreas spielen wir Carl Johnson, der in einer von POC bewohnten Nachbarschaft davon lebt, Sachen zu stehlen und Menschen umzubringen. In GTA 3 spielen wir Claude, dem anscheinend jegliche Form von Gefühlen fehlt, während er Feinde ausschaltet und Freunde hintergeht. Und mit GTA 4 und 5 entwickelt sich dieses Konzept in die Neuzeit. Alle Teile verbindet extreme Waffengewalt und moralisch fragwürdige Entscheidungen.
Während es absolut in Ordnung ist, das Spiel für das zu feiern, wie es oberflächlich erscheint, ist es viel interessanter einen Blick dahinter zu werfen: Das Spiel ist eine einzige Gesellschaftssatire, überall gespickt mit Vorurteilen und Wendungen, die einen kurz nachdenken lassen. Es wird nicht an Witzen über so ziemlich jede Art von Mensch gespart: Seien es People of Color, LGBTQ+, Frauen, Männer, Polizisten, Prostituierte...: Das ist Rockstars Geheimrezept.

Wieso spricht keiner über die absurden Werbungen?
In GTA San Andreas können wir uns viele lustige Konversationen im Radio anhören. So gibt es eine Werbung von einer Mutter für Zigaretten, die gut für sie und ihre Kinder sein sollen, weil sie sie davon abhalten, so gestresst zu werden, dass sie ihre Kinder wieder schlägt. In Vice City Stories gibt es eine Werbung über modische Kinderunterwäsche, es gibt Werbungen, die Vergewaltigungen verharmlosen oder "Gloryhole Freizeitparks". Viele Werbungen spielen auf unser Konsumverhalten oder aktuelle gesellschaftliche Themen an, um Witze darüber zu machen. Hört sich erst einmal niveaulos an, ist aber ganz normal in der Welt von GTA. Wieso sollte dies überraschend sein für die dort residierenden NPCs, wenn um sie herum die Hölle los ist?

Auch wenn sie nur spekuliert wurde, wäre es weder etwas Besonderes, noch Besorgniserregendes, wenn Pride Parades in das GTA-Universum eingefügt werden würden. Es ist Teil unserer Gesellschaft, welche von Grand Theft Auto immer wieder in den Dreck gezogen wird, sie auslacht und dann in die Magengrube schlägt.
Denn Grand Theft Auto lebt von den Momenten, die eigentlich nicht okay sein sollten, dort aber gang und gäbe sind. Und dafür lieben wir es.