300 Dollar für einen Hoodie – kann man machen, muss man aber nicht.

Influencer-Merch ist schon lange keine Überraschung mehr. Teure Shirts, limitierte Drops, „Premium“-Stoffe aus dem Marketing-Generator – alles schon gesehen.
Aber was passiert, wenn ein Streamer die ganze Nummer einfach mal komplett auf die Schippe nimmt?
Dann landen wir bei Ludwig und seinem inzwischen legendären Tweet über ein Sweatshirt, das fast so viel kostet wie ein gebrauchter Roller.
Was genau hat Ludwig gepostet?
Der US-amerikanische Streamer Ludwig Ahrens veröffentlichte auf X (ehemals Twitter) einen sarkastischen Post, in dem er scherzhaft seine neuen Merch-Preise ankündigte: 74 Dollar für ein T-Shirt, 293 Dollar für ein Sweatshirt. Als Begründung nannte er ironisch die „neuen Zölle unter Präsident Trump“ – verbunden mit dem Satz:
„Ich hoffe, ihr gebt mir weiterhin euer Geld in diesen unsicheren Zeiten.“
just got back the estimates for our merch after the new tariffs its not that bad$74 for a shirt$293 for a sweatshirtI hope you continue to give me your money in these uncertain times
— ludwig (@LudwigAhgren) April 11, 2025
Der Tweet war eindeutig nicht ernst gemeint, sondern als Kommentar auf Preisentwicklungen in der Creator-Szene zu verstehen – überspitzt, aber gezielt.
Zwischen Spaß und Missverständnis
Der Tweet ging schnell viral – und brachte genau die Mischung an Antworten, die Ludwig vermutlich beabsichtigt hatte:
„Deine Gier ist außer Kontrolle.“→ Ludwig: „US-Influencer sind am Kämpfen, das ist kein Scherz.“„Ich würde 400 Dollar zahlen.“→ Ludwig: „Ich habe 10.000 Einheiten bestellt. Gib mehr aus.“
Einige Kommentare trafen dabei genau den Ton der ursprünglichen Satire:
„Endlich Merch, der Dystopie, Kapitalismus und Exklusivität vereint.“
Gleichzeitig gab es aber auch Reaktionen, die den Sarkasmus offenbar nicht erkannten – mit Forderungen nach US-Produktion oder Vorwürfen zu „unethischem Konsum“.
Ironischerweise verstärken gerade diese Antworten die Wirkung des ursprünglichen Posts.

Zu teuer, um ernst zu sein
Wer Ludwig kennt, weiß: Zwischen Humor und Kritik liegt bei ihm oft nur ein schmaler Grat.
Mit seinem Post nimmt er typische Verhaltensmuster vieler Influencer aufs Korn – von überteuertem Merch über künstliche Verknappung bis hin zur ständigen Bitte um finanzielle Unterstützung, auch wenn es dem Absender wirtschaftlich gut geht.
Die Inszenierung erinnert an das gängige Narrativ: steigende Kosten, wirtschaftliche Unsicherheit – und plötzlich wird ein schlichter Hoodie zum Luxusprodukt.

Ludwig nutzt genau dieses Bild, um es ins Absurde zu drehen.
Wie teuer ist Ludwigs Merch wirklich?
Tatsächlich liegen die realen Preise seines Merchandise deutlich darunter: Ein T-Shirt kostet etwa 40 Dollar, ein Sweatshirt rund 65 Dollar.
Der Tweet war also kein ernst gemeinter Verkaufsstart, sondern gezielte Ironie – und eine treffende Parodie auf aktuelle Trends in der Creator-Ökonomie.
Besser als jeder Merch-Teaser
Ludwig hat keinen neuen Merch gedroppt – aber eine klare Botschaft.
Mit einem einzigen sarkastischen Satz stellt er die gängigen Mechanismen der Creator-Welt in Frage: absurde Preise, dramatisierte Armut und das ständige Spiel mit künstlicher Verknappung.
Er musste dafür kein Video drehen, kein Statement posten und keine Grundsatzdiskussion starten.
Nur ein Tweet – gut getimed, messerscharf, und ehrlich gesagt: ziemlich treffend.