Trymacs wird im Stream gefragt, ob er mit seiner extrem teuren Pokémon TCG-Sammlung auch spiele und erklärt, wie viel sie ihm wert ist.

Nennt mich altmodisch, nennt mich spießig, nennt mich... den bestaussehendsten Journalisten, der je über dieses Thema geschrieben hat... aber: Irgendwo sind Pokémonkarten nicht nur zum Sammeln, sondern eben auch zum Spielen da.
Als Pokémonkarten (und ich) noch in den Kinderschuhen steckten
Ich habe meine ersten Karte direkt zum Release des Pokémon TCGs durch Amigo in Deutschland 1999 von einem Kumpel erhalten: Maschok 1. Edition. Und auch, wenn wir all die Holos (ja, damals gab es lediglich normale und “holographische” Karten) wie unsere Augäpfel hüteten und auch bei den Karten, die “stern-selten” waren, nur ungern tauschten, landeten aber eben auch im Deck, weil die seltenen Karten oftmals auch die mit den meisten KP und den stärksten Attacken waren (Taktik und Strategie waren damals eher so semi-interessant).
Klar, dementsprechend sahen die Karten dann natürlich auch aus und das Kangama aus dem Dschungelset auch ziemlich zerkratzt – damals redete man aber eben auch noch davon, dass so ein Glurak 1. Edition doch bestimmt seine 100 Mark/Euro wert sein dürfte.
5 Millionen für Pikachu
Heute sieht das natürlich ein klein wenig anders aus und ein Logan Paul hat für eine “Pikachu Illustrator Card” mal eben schlappe 5,27 Millionen US-Dollar hingeblättert (ich hab immerhin mal ein Zapdos auf dem Schulhof für 10 Mark ergattert). Die Karte ist so viel wert, weil es nur 39 Exemplare davon gibt und das Motiv von Pikachu-Schöpfer Atsuko Nishida persönlich stammt, damit ist es allerdings nur eine von vielen Karten, die mittlerweile horrende Summen erzielen.
Wenn Sammler und Streamer heute Karten öffnen, geht es also nicht mehr darum, den Ordner mit den Klarsichthüllen mit Exemplaren aller 150 (bzw. inzwischen mehr als 1000) Pokémon zu ergattern oder sich ein unbesiegbares Deck zu schustern, sondern darum, möglichst seltene und damit möglichst teure, wertvolle Karten zu ziehen.
Und auch wenn mancher schon anmerkte, dass die Idee des Sammelns und die Freude an einem besonderen Fund ja irgendwie verloren gehen würde, wenn Streamer sich hunderte von Boosterpacks kaufen und die am laufenden Band öffnen, erfreuen sich solche Clips nach wie vor großer Freude (klar, wenn ich durch TikTok scrolle und da sehe ich plötzlich, wie jemand eine Packung öffnet, will ich natürlich auch schnell sehen, was da so drin ist).
Spielt Trymacs mit seinen 40.000 Euro Karten?
Auch Trymacs öffnet immer mal wieder im Stream ein paar Päckchen und wurde dabei kürzlich von einem Fan im Chat gefragt, ob er denn auch mit den Karten spiele – vermutlich, weil der Fan entweder relativ jung oder relativ alt (also wie ich) war.
Trymacs Antwort:
Ja klar. Die Karten für 2.500 Euro, spiel ich den ganzen Tach. Die lass’ ich auch in meiner Jeanshose einfach immer drin. Spiel damit auch im Sandkasten, ganz normal. Wenn’s regnet, auch egal, ich spiel damit auch im Regen. Wasch die mit in der Wäsche, gar kein Stress.
Kurz darauf wurde er außerdem gefragt, ob er “die krassen Karten” auch verkaufen würde. Hierzu sagte er – diesmal deutlich weniger sarkastisch:
Ich glaube nicht. Also wenn ich nicht in finanzielle Not komm, werd’ ich die nicht verkaufen.
Dies erklärt er vor allem mit der Bindung zu seiner Sammlung:
Klar, meine Sammlung ist vielleicht 40.000 Euro wert, aber für mich viel, viel, viel mehr wert, als die 40.000 Euro, weil ich die selber geöffnet habe. Alle.
Trymacs fährt fort, dass er sich ja keine bereits bestehende Sammlung oder auch nur einzelne Exemplare erkauft hätte, sondern sämtliche Karten, die er besitze, selbst aus erworbenen Boosterpacks gezogen hätte.
Ich persönlich verstehe jetzt nicht, wo da der Flex ist, weil sagen wir mal, Max würde sich jetzt für beispielsweise 10 Euro irgendeine Karte... etwa ein Zapdos kaufen, weil ihm das zufällig auf... nun ja, vielleicht einem Schulhof angeboten werden würde – ich fände das wäre gar kein Grund sich zu schämen und die Sammlung dennoch absolut legitim. Oder? Heutzutage packe ich sie auch brav alle in Hüllen, damit kein Staubkörnchen darauf landet – und spiele dann dennoch damit.