Selbst so etwas simples wie der morgendliche Kaffee kann im Internet zum Drama eskalieren – wenn du dich nicht benehmen kannst.
Erzählt mir nichts, genau für sowas seid ihr hier: Arroganter Streamer blamiert sich in der Öffentlichkeit, weil ihm besagte Arroganz gehörig auf die Füße fällt.
Internetblamage to go
Als Brawadis, Bruder des YouTube-Stars FaZe Rug, sich einen Kaffee bei Starbucks holen wollte, tat er das natürlich nicht einfach so, sondern wie sich das für einen semi-prominenten Internet-Typen gehört, samt Kameramann, der das ganze per IRL-Stream in die weite Welt hinaussendete. Doch statt Donut und Latte gab es Drama und Lacher – hauptsächlich über ihn.
Während er in der Filiale filmte, forderte ihn ein Mitarbeiter freundlich auf, das zu unterlassen – gängige Unternehmenspolitik, um Privatsphäre zu schützen. Brandon sah das anders: Er filme ja nur sich selbst, also wo sei das Problem?
Was folgte, war ein für den Streamer recht peinliches Wortgefecht, bei dem der Barista sehr entspannt und ruhig blieb und immer wieder erklärte, dass er die Regeln nicht machen, aber durchführen würde.
Das unangenehme Ping-Pong der Schein- und tatsächlichen Argumente wurde hitziger, als der Streamer sich immer weiter in Rage redete. Er erklärte, dass das Filmen seines Alltags sein Job wäre, so wie es der Job des Starbucks-Mitarbeiters wäre, Kaffee zu machen. Ihm zu verbieten, hier zu streamen würde also bedeuten, dass man ihn an der Ausübung seines Berufes hindern würde.
Es wird spicy – aber ohne Pumpkin
Irgendwann wusste Brawadis sich nur noch mit Beleidigungen zu helfen. Zunächst beleidigte er den Bruder des Baristas und sagte, er hoffe, dass dieser nie wie sein großer Bruder werde, dann behauptete er, dass der Starbucks-Mitarbeiter nur frustriert wäre, weil er keine Frauen abbekäme.
Die Diskussion eskalierte so sehr, dass Security und am Ende sogar die Polizei auftauchten. Immerhin: Den bestellten Drink durfte er letztlich mitnehmen, damit Ruhe herrschte.
Doch das eigentliche Feuerwerk kam erst online. Das Video ging viral, und die Kommentarspalten liefen heiß – allerdings nicht so, wie Brawadis dies gedacht hatte. Statt des Zuspruchs und der Unterstützung, weil er sich gegen diesen machtbesessenen Kaffeeausschenker behauptet hätte, warfen ihm viele Respektlosigkeit und einen übersteigerten Influencer-Anspruch vor.
Mea Culpa statt Mittlerer Cappuccino
Selbst sein Bruder FaZe Rug fand deutliche Worte und machte öffentlich klar, dass er vom Verhalten nicht begeistert war:
Ich war nicht sehr glücklich darüber, um ehrlich zu sein. [...] Viele Leute denken, nur weil mein Bruder und ich verwandt sind, haben wir dieselbe Meinung und dieselbe Haltung, doch mein Bruder und ich sind komplett unterschiedlich.
Ich liebe meinen Bruder. Aber ich unterstütze diese Aktionen nicht, kann aber auch nichts dagegen unternehmen.
Wenige Tage später folgte das obligatorische “We have to talk”-Video: In einem Entschuldigungsversuch gestand Brawadis ein, respektlose Aussagen getroffen zu haben. Er erklärte, gerade eine mental sehr schwere Phase durchzumachen und wolle sich professionelle Hilfe holen.
Soweit, so versöhnlich, doch wirklich glauben konnte die Community ihm das nicht. Nicht nur, weil er einerseits betonte, niemand anderen dafür schuldig machen zu wollen, dann aber immer wieder auf sein toxisches Umfeld hinwies, vor allem aber wegen der Kulisse, in welcher die Entschuldigung gedreht wurde: Mitten in einer Villa mit Marmorfußboden – genau das lieferte weiteres Futter für Spott.
Streamer xQc reagierte live und brachte die Ironie auf den Punkt: „Er nervt Starbucks-Mitarbeiter und entschuldigt sich dann aus einem Marmor-Palast – das kannst du dir nicht ausdenken!“