Rewi gibt Einblick in die Realität des Influencer-Business und spricht über Belastungen, Bezahlung und existenzielle Fragen.

Ein Thema, das in der Influencer-Welt regelmäßig Wellen schlägt, ist zurück: Wie hart ist der Job als Content-Creator wirklich? YouTube-Legende Rewinside, kurz Rewi, (bürgerlich Sebastian Meyer) bezieht jetzt Stellung dazu.
Influencer-Debatte neu entfacht
Der Auslöser der aktuellen Diskussion? Ein neuer Podcast von funk. In einer Folge ihres Formats „Brave Mädchen“ greifen zwei Content-Creatorinnen eine Thematik auf, die eigentlich schon vor Monaten auf YouTube heiß diskutiert wurde – nämlich durch YouTuberin Sashka.
Diese ist bekannt dafür, kritisch auf Missstände in der Social-Media-Welt aufmerksam zu machen. Dabei beleuchtet Sashka regelmäßig problematische Verhaltensweisen von Influencerinnen und Influencern, ohne gezielt Einzelpersonen anzugreifen. Auch das viel diskutierte Thema, ob Influencer-Dasein als „harter Job“ bezeichnet werden kann, hatte sie bereits vor etwa fünf Monaten ausführlich behandelt (inklusive fundierter Recherche und Beispielen aus der Szene).
Im neuen Podcast griffen die beiden Hosts jedoch erneut Aussagen aus Sashkas Video auf, was die Diskussion wieder ins Rollen brachte. Prompt reagierte auch Streamer und YouTuber Rewi, der seit über zehn Jahren im Business ist und als Veteran der Szene gilt. In einem seiner Streams nahm er sich das aktuelle Video vor und äußerte sich deutlich zu der gesamten Thematik.
„Ich hab das Zehnfache an Reichweite von euch“
Rewinside erklärt: „Ich hab hinter die Kulissen geblickt. Zehn Jahre lang. Es ist wirklich kein harter Job. Und ich sag jetzt was, das wird bestimmt einige triggern: Meine Reichweite, meine Langlebigkeit in dem Game gibt mir einfach recht. Ich hab das Zehnfache an Reichweite von euch, ich hab das Zehnfache an Kooperationen gemacht – es ist nicht so schwer. Es ist manchmal anstrengend, aber es ist nicht so deep.“
Dabei bleibt es nicht. Der 32-Jährige geht noch weiter und spricht dabei nicht nur aus seiner heutigen Position, sondern zieht auch den Vergleich zu seiner früheren Tätigkeit als Immobilienmakler: „Klar hat jeder eine andere Belastbarkeit und empfindet Dinge anders. Aber wenn ich das jetzt mit meinem früheren Job vergleiche – und das war nur eine Ausbildung – dann war das viel anstrengender.“ Zudem fügt er hinzu: „Und auch wenn ich jetzt die Vergütung anschaue, dann bin ich auf jeden Fall überbezahlt.“
Rewinside trifft mit ehrlicher Frage einen Nerv
Zum Abschluss spricht der Streamer einen Punkt an, den er als Kernproblem vieler Influencer sieht – die Sinnfrage: „Ich glaub einfach, dass sehr viele Menschen, die diesen Job machen, sich die ganze Zeit fragen: Tu ich überhaupt was für die Gesellschaft? Leiste ich was – oder nicht? Und ich glaub, das ist häufig das Ding.“
Mit dieser Aussage trifft Rewinside einen Nerv. Denn obwohl die Branche oft für ihre Freiheiten und Privilegien beneidet wird, fehlt es vielen offenbar an der inneren Überzeugung, tatsächlich gesellschaftlich relevant zu sein.
Ob der Influencer-Job „hart“ ist oder nicht, bleibt wohl weiterhin subjektiv. Doch Stimmen wie die von Rewinside – ehrlich, reflektiert und aus erster Hand – bringen frischen Wind in eine Debatte, die in der digitalen Welt wohl nie ganz verstummen wird.