"Lass miteinander schlafen, dann machen wir ein Video": YouTuberin Gnu über Erfolg und widerliche Angebote

Gnu erzählt, wie sie gegen Widerstände als Gamerin durchstartete und ein Vorbild für Frauen wurde.

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Seit über 10 Jahren ist Gnu im Influencer-Business tätig | © Instagram Gnu

Die deutsche Streaming- und YouTube-Szene ist vielfältig, doch nur wenige Persönlichkeiten haben sich so etabliert wie Gnu (bürgerlich Jasmin Sibel). In einem ausführlichen Interview bei Henkes Corner gibt sie Einblicke in ihre Anfänge, ihre Motivation und die Herausforderungen, die mit einer Karriere als Content-Creator einhergehen.

Gnus Aufstieg in der Content-Welt

Gnus Weg als Content-Creatiorin begann nicht zufällig. Bereits während ihres Studiums im Bereich New Media Gaming, in dem sie sowohl Bachelor als auch Master absolvierte, war Zocken ein zentraler Bestandteil ihres Lebens. „Früher war immer Game On im Fernsehen mein Vorbild“, erzählt sie, „ich dachte, ich will mal Gaming-Moderatorin werden.

Aus der Leidenschaft für Spiele und Medien heraus entschied sie sich, einen eigenen YouTube-Kanal zu starten. Anfangs war das Projekt rein hobbymäßig, über vier Jahre hinweg produzierte sie Inhalte ohne finanziellen Gewinn. Erst als der Kanal zunehmend Aufmerksamkeit erhielt, wagte sie den Schritt in die Teilzeit und schließlich in die volle Professionalität.

Von Drohungen bis Durchhaltevermögen

Ihre ersten Inspirationsquellen waren bekannte Creator wie Gronkh, PewDiePie oder Markiplier. Diese prägten Jasmins Vorstellung davon, wie digitale Inhalte gestaltet werden können. Interessanterweise stand für sie von Anfang an der Spaß an der Sache im Vordergrund: „Ich hatte nie die Intention zu sagen, ich will damit Geld machen oder Reichweite. Ich hab's aus Leidenschaft gemacht.“

Doch Gnus Karriere verlief nicht ohne Hindernisse. Sie berichtet von unangenehmen Erfahrungen mit etablierten Influencern, die bereits Reichweite hatten, als sie selbst noch am Anfang stand. „Mir wurde eingeredet, mach dich von einem Mann abhängig, weil du es alleine nicht schaffst“, erzählt die Streamerin. Einige Creator gingen sogar so weit, ihr zu sagen: „Lass miteinander schlafen. Und dann machen wir ein Video“. Zudem wurde ihr gedroht: „Wenn du von unserem Gespräch einen Screenshot machst, dann gibt es Ärger.“

Auf dieses Angebot hat sich Gnu nicht eingelassen. Nein, sie ist ihren eigenen Weg gegangen. Konsequent, mit Passion und Erfolg! „Und das möchte ich den Mädls auch immer mitgeben, dass sie das alleine schaffen und selbst, wenn diese eine Tür verschlossen bleibt, dann öffnet sich eine bessere.

Diese Haltung zeigt, wie wichtig ihr Selbstvertrauen, Unabhängigkeit und Vorbildfunktion für junge Frauen in der Gaming-Community sind.

Disziplin, Planung, Leidenschaft

Hinsichtlich ihres Arbeitsalltags gibt Gnu einen Einblick in den enormen Aufwand, der hinter der Produktion von Content steckt. Drei YouTube-Kanäle, ein Twitch-Kanal, Instagram, Kampagnen und ein eigener Shop erfordern eine strikte Tagesplanung, frühes Aufstehen und eine effiziente Organisation.

Ich steh früh auf, um 6 Uhr jeden Morgen, arbeite erst mal drei, vier Stunden, dann zwei bis zweieinhalb Stunden Calls mit Cuttern und Management, anschließend Aufnahmen und Streams. Ohne Plan geht das nicht

Erklärt die Influencerin. Schlafen geht sie dann ungefähr um 23 Uhr. Trotz der harten Arbeit betont sie, dass der Spaß und die Leidenschaft der entscheidende Antrieb bleiben.

Abschließend zeigt Gnus Geschichte, dass Erfolg in der Content-Creation aus einer Kombination von Talent, Durchhaltevermögen und echter Leidenschaft entsteht.

Michelle Baier

Michelle lebt für Gaming, Streamer, digitale Trends und alles, was die moderne Popkultur und Kreativwelt bewegt....