Während seines Let's Plays zu Mindlock erzählte Gronkh aus seiner eigenen Vergangenheit, der Beziehung zu seinem Vater und ließ die Community ein wenig an seiner Gefühlswelt rund um das Thema teilhaben.

Gronkh ist nicht nur seit etlichen Jahren eine feste Größe auf YouTube Deutschland, sondern tatsächlich auch in den Leben vieler Menschen. Dabei sehen sich Leute seine Streams und Let’s Plays aus den verschiedensten Gründen an, die einen suchen einfach schlichte Unterhaltung, andere mögen seine beruhigende Stimme und Art zu reden, für wieder andere ist es einfach ein Trip down the memory lane, weil sie den YouTuber mit schönen, guten Momenten aus ihrer Kindheit oder Jugend verbinden.
Warum dies alles bei Gronkh so gut funktioniert: Er hält sich fern von Skandalen. Selten ist er wirklich in irgendwelches YouTube-Drama verwickelt und wenn doch, dann gibt es von ihm ein kurzes Statement dazu und damit wird die Sache zu den Akten gelegt. Das ganz große Interesse, die eigene Meinung zu jedem Thema kundzutun, scheint er einfach nicht zu haben. Für private Geschichten gilt das ganz ähnlich.
Natürlich macht Gronkh kein Geheimnis aus seinem Privatleben und seiner Vergangenheit, ein Oversharer, wie das für viele Influencer Teil des Berufs zu sein scheint, ist er aber absolut nicht. Er äußert sich vielleicht mal zu Friedrich Merz oder wird von einem Elternratgeber als "teilweise bedrohlich" eingestuft, hält sich mit großen Reden über sich selbst aber in der Regel zurück.
Vielleicht liegt es genau daran, dass die Momente, wenn er mal über die Person Erik Range spricht, so besonders für seine Community sind.
Vom Point-and-Click zum Blick in die Vergangenheit
Kürzlich passierte genau so ein Moment. Während des Let’s Plays von Mindlock – The Apartment, einem Point-and-Click-Adventure, in welchem der Spieler gemeinsam mit der Hauptfigur Collin ein surreales Mysterium nach dem anderen erlebt, gruselige Begegnungen hat und emotionale Rückblenden durchlebt, fühlte er sich vom Spiel dazu hingerissen, kurz aus dem eigenen Leben zu erzählen.
Denn als das Spiel gerade an einen Punkt kam, an dem Collin sich mit dem schwierigen Verhältnis zum eigenen Vater auseinandersetzen musste, sprach Gronkh über die Beziehung zu seinem eigenen Vater.
Als Gronkh die Situation rund um Collin und dessen Vater analysiert spricht, er unter anderem davon, dass die Dinge, die die Zuschauer bisher erlebt hatten, vielleicht traumatisch für die Spielfigur gewesen seien, an und für sich aber gar nicht so schlimm erscheinen.
Plötzlich zögert Gronkh kurz, bevor er sagt: “Aber vielleicht bin ich da selber bisschen biased, wenn ich an meine Kindheit denke.”
Eine strenge Kindheit und ein unterkühltes Wiedersehen
Daraufhin führt er aus, dass er selbst als Scheidungskind mit 14 bei der Mutter großgeworden sei und die Beziehung zum Vater entsprechend angespannt war.
Mein Vater... sagen wir so... war nicht der beste Vater der Welt. Hatte wahrscheinlich auch seine eigenen Probleme, hat aber auch viel an uns ausgelassen.
Er zögert etwas, bevor er darauf zu sprechen kommt, dass dies auch Gewalt bedeutet hatte und er eine recht strenge Kindheit gehabt hätte, in der er auch verprügelt wurde.
Jahre später, der YouTuber war gerade bei den Anfängen seiner Videos, hätte sein Vater ihn dann nochmals per E-Mail kontaktiert und obwohl Gronkh selbst längst mit der Sache abgeschlossen habe, ließ er sich auf ein Treffen ein.
Das Treffen fand in einem Cafe zwischen Erik, seinem Vater und dessen neuer Frau statt und war von recht neutraler Stimmung geprägt.
Ich hätte mir irgendwie gewünscht, es wäre wie bei Olli Geißen damals in den Talkshows, dass man sich dann weinend in den Armen liegt. “Schön, dich wiederzusehen" und blah – aber da war einfach nichts. Es war so, als würde ich einfach mit einem Fremden reden.
Nachdem er erklärt, dass es das letzte Mal gewesen war, dass die beiden Kontakt hatten, stellt er sich selbst die Frage, ob sein Vater ebenfalls Angst gehabt hatte, ihn zu kontaktieren, meint aber auch, dass dies dennoch nichts an seiner Entscheidung ändern würde, mit der Sache abgeschlossen zu haben.
Danach geht Gronkh wieder auf Mindlock ein und erklärt, dass er nicht zu persönlich hätte werden wollen – doch die Zuschauer zeigten sich durchaus bewegt und dankbar über den kleinen Einblick in das Leben und die Vergangenheit des YouTubers.
Die Community ist dankbar und teilt sich ebenfalls mit
Ein Kommentator meint, wie beeindruckt er sei. Nicht nur davon, dass ein “weirdes Point-and-Klick-Adventure mehr über Gronkh verrät als jedes Interview”, aber auch, dass er so etwas Tiefgreifendes preisgibt und nur wenige Minuten später wieder zu schlechten Witzen aufgelegt sei.
Eine Userin gibt an, dass sie jahrelange, stille Zuschauerin sei, an dieser Stelle aber mal hervorheben wolle, wie schön es sei, dass Gronkh so reflektiert sei und kleine Einblicke in sein Leben geben würde.
Andere äußerten ihr Mitgefühl und ihre Bewunderung, teilten eigene Erfahrungen und unterhielten sich mit anderen aus der Community über ihre Erlebnisse.
Vielleicht ist das ja die eine Sache, wegen der alle, die Gronkhs Videos regelmäßig sehen, dies so gerne tun: Sämtliche Zuschauer mögen ihren eigenen, ganz persönlichen Grund haben, auf Videos und in Streams zu klicken und werden so Teil einer Gemeinschaft, die sich an Gronkh, seiner herzlichen Art und seiner schonungslosen Ehrlichkeit erfreut und merken so, dass man egal wer, wo und wie man ist, da viele andere sind, mit denen man sich verbunden fühlen kann – selbst wenn es nur durch die gemeinsame Freude an einem YouTuber ist.
Falls ihr übrigens noch mehr zu Gronkh wissen wollt, haben wir hier 10 interessante Fakten zu ihm.