GTA-Streamer landet wegen Entführung seiner untreuen Freundin lebenslänglich im Gefängnis – bis alles anders kommt

Ein GTA-RPG-Streamer und seine Expartnerin waren in einen absurden Rosenkrieg verwickelt, bei dem, vor lauter fragwürdiger Aussagen und potenzieller Lügen am Ende, noch nicht einmal das Gesetz so genau wusste, was geschehen war.

Die Ups-And-Downs einer On-And-Off-Beziehung. | © YouTube / Instagram

Lil Gara ist Streamer. Vorwiegend streamt er GTA-Roleplay-Content – sprich er nimmt im Open World Game GTA eine bestimmte Rolle ein und verhält sich dort entsprechend dieser, als wäre dies sein regulärer Alltag mit dem, auf ihn zugeschnittenen Job.

Doch Gara zeigt seinen mehr als 50.000 Followern auch, was abseits des Bildschirms und in seinem wirklichen Alltag vor sich geht – wie etwa, mit seiner Partnerin Indiya Essen zu gehen.

Trennung in aller Öffentlichkeit

Zumindest war die Influencerin mit knapp 150.000 Followern seine Partnerin, bis er während eines Livestreams nach ihrem Handy griff, sich Nachrichten durchlas, welche Indiya an einen fremden Mann geschickt hatte und verstand, dass sie ihn betrogen hatte.

Die zweijährige Beziehung der beiden war grundsätzlich von fragwürdigen Situationen und toxischem Verhalten beider geprägt, doch die Erkenntnis über die Untreue seiner Partnerin war aus Garas Sicht der finale Sargnagel.

Zum damaligen Zeitpunkt versuchte seine Partnerin das Ganze herunterzuspielen und als Missverständnis darzustellen, doch es war relativ klar, dass die Beziehung der beiden spätestens an ihr Ende gelangt war.

Ob die Tatsache, dass er die ganze Situation live ins Internet gestreamt hatte, das Ganz schlimmer machte oder nicht, scheint dabei kaum relevant – für das, was danach angeblich folgte, ist es sowieso nicht der Fall.

Denn Indiya selbst ließ kurz danach verlauten, dass alles ganz anders sei als Gara es darstellte. Angeblich waren sie zuvor bereits getrennt gewesen, das gemeinsame Essen seine „zweite Chance“ und ihm die Tatsache, dass sie in der Zwischenzeit andere Männer gedatet hatte, sehr wohlbekannt.

Eine Entführung im GTA-Style

Unabhängig davon, wer letztlich die Wahrheit sagte und wer nicht, dürfte wohl damals schon klar gewesen sein, dass das Hauptproblem ihrer Beziehung der Wunsch war, das meiste, was sie gemeinsam erlebten, in Livestreams öffentlich auszutragen und sie sich gegenseitig in derartig problematische Situationen brachten – ironischerweise sollten die entsprechenden Situationen nach der Beziehung noch wesentlich fataler werden.

So kursierten vor kurzem diverse Fahndungsfotos, auf denen Gara zu sehen waren, im Internet – die gepaart mit den Vorwürfen, die dem Streamer gemacht wurden, fast wirkten, als wären sie direkt aus seinem GTA-Roleplay.

Laut den Polizeidokumenten war Lil Gara wegen Entführung, illegalen Waffenbesitzes, schwerer Körperverletzung mit einer Schusswaffe und bewaffneten Raubs inhaftiert.

All dies soll sich bereits am 17. Mai zugetragen haben, als eine Freundin Indiyas die Polizei rief. Laut ihrer Aussage und derer weiterer, befreundeter Zeugen, soll sich Gara an diesem Tag gewaltsam Zutrifft, zu Indiyas Zuhause verschafft, sie mit einer Waffe bedroht und an den Haaren in sein Auto geschleift haben.

Später entdeckten die Polizisten ein Auto, dass auf die Beschreibung der Zeugen zutraf, und konnten den Streamer so ausfindig machen.

Eine lebenslange Haftstrafe und viel Schweigen

Laut der Polizeidokumente wurde Gara daraufhin in Gewahrsam – später war sogar die Rede von einer potenziellen lebenslangen Haftstrafe aufgrund der Schwere der Vergehen – zumindest zum damaligen Zeitpunkt.

Zwei Monate später meldete sich Indiya erstmals wieder bei ihren Fans und postete, dass sie etwas äußerst Traumatisches erlebt hätte, was sie beinahe ihr Leben gekostet habe und versprach, sich am nächsten Tag in einem Stream detailliert zu äußern.

Eine wirkliche Erklärung blieb sie den Zuschauern dann allerdings schuldig. Sie sprach zwar von einem Trauma, schlechten Träumen und Depressionen, ging aber nie wirklich auf ihren Expartner und die konkreten Gründe für ihr Fernbleiben ein.

Streamer doch wieder auf freiem Fuß?

Auch Lil Gara meldete sich etwa zur selben Zeit wieder zurück und erklärte, dass er aufgrund diverser, recht schwerer Vorwürfe in Haft gewesen war, nach etlichen Gesprächen mit seinem Anwalt und dem Gericht soll jedoch entschieden worden sein, dass es keine weiteren Gründe gab, Gara länger im Gefängnis zu behalten. Sämtliche Anklagepunkte wurden im Zuge dessen fallen gelassen. Darüber hinaus behauptete Gara, dass sämtliche Aussagen, die über oder gegen ihn im Laufe dieser Zeit getätigt wurden, falsch gewesen wären und die entsprechenden Personen sich deshalb selbst bald vor Gericht verantworten müssten.

In einem darauffolgenden Stream führte er darüber hinaus noch aus, dass er nun wieder auf freiem Fuß sei, in Zukunft aber deutlich besser darüber nachdenken würde, wann er was täte und ob es eine kluge Idee wäre, so zu handeln, wie es ihm gerade nötig erscheint.

Chaos und Lügen in der Öffentlichkeit

Bei all dem Auf und Ab dieses Dramas, das weder die Zuschauer, noch Fans und vermutlich noch nicht einmal die beiden Streamer selbst so ganz durchblickten, ist letztlich wohl vor allem klar, dass sich niemand mit einem Partner oder einer Partnerin abgeben sollte, der ihr oder ihm nicht guttut und eine Trennung meist aus guten Gründen passiert, sodass eine On-off-Beziehung nur in den wenigsten Fällen wirklich Früchte tragen dürfte. Doch völlig egal, ob eine Beziehung auf einer gesunden Basis steht oder die Beteiligten sich auf eine lockere, wackeligere Angelegenheit einlassen, das gesamte Zusammensein mit all seinen Hochs und Tiefs, mit samt aller positiven und negativen Momente für andere ins Internet zu stellen, scheint dabei die am wenigsten kluge Entscheidung zu sein.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....