"Sogar meine Hand hat gezittert." – Kick versucht Europas größten Twitch-Streamer abzuwerben

Die Plattform Kick hat versucht, den größten europäischen Twitch-Streamer abzuwerben und ihm wohl ein irres Angebot gemacht.

Hat sein Angebot von Kick "mit zitternden Händen" gelesen. | © Twitch

Er ist der größte europäische Streamer auf Twitch: Ibai Llanos Garatea. In der Szene der Gaming-Streamer steht nur noch der US-Amerikaner KaiCenat über dem leidenschaftlichen League of Legends-Spieler, der sogar sein eigenes E-Sport Team besitzt.

Bei etwas mehr als 1500 Stunden, die Ibai im letzten Jahr auf Sendung war, kommt er auf Zuschauerstunden von 104 Millionen und brach im Juli dieses Jahres alle Rekorde, als während eines von ihm veranstalteten Box-Events, bei welchem sogar Will Smith anwesend war, 3,8 Millionen Zuschauer gleichzeitig einschalteten.

Dementsprechend spannend ist Ibai natürlich auch für andere Anbieter, wie etwa Twitch-Konkurrent Kick. Über diesen sagt der 29-Jährige vor einiger Zeit, dass er sich ein Angebot genau überlegen würde, wären sie in zwei Jahren bereit ihm "eine unanständige Summe" zu zahlen.

Vor einem Monat scheint dieses unmoralische Angebot wohl nun tatsächlich gemacht worden zu sein und so erklärte Ibai in seinem Stream:

Kick ist vor einem Monat mit vollem Karacho auf mich los. Knekro kennt bereits das Angebot, das sie mir gemacht haben. Ich habe mir in die Hose gemacht, sogar meine Hand hat gezittert.

So großzügig das Angebot von Kick auch sein mag, das Ganze hat natürlich auch seine Schattenseiten.

Immer wieder gibt es Spekulationen, dass Kick trotz seiner “nicht-exklusiven Verträge”, die es den Streamern auch gestatten, weiterhin auf YouTube oder Twitch vertreten zu sein, gewisse Forderungen an Vertragspartner stellt. Darunter zählen wohl unter anderem ein gewisses Stundenpensum, welches abzuleisten ist, sowie das Betreiben und Bewerben von Glücksspiel innerhalb der Streams.

Zu einem Zeitpunkt verfolgten bis zu 3,8 Millionwn Zuschauer Ibais Box-Event. | © Twitch

Jemand wie Ibai, dessen Content unter anderem E-Sport-Matches in League of Legends oder Sport-Events umfasst, wäre also nahezu perfekt für die Plattform und ihr Glücksspiel-Thema.

Das Hauptproblem von Ibai wäre aber ganz sicher der Image-Schaden. Kick zählt nicht unbedingt zu den seriösesten Plattformen. Ein Wechsel würde bedeuten, dass er wohl all seine bisherigen Geschäftsbeziehungen aufgeben müsste und durch Stake als Krypto-Casino und exklusiver Werbepartner ersetzt würde.

Er wäre in der Gesellschaft vieler anderer, kontroverser Streamer, die nicht unbedingt als familienfreundlich eingestuft werden. Darunter zählen xQc, Adin Ross oder Amouranth, die im Gegensatz zu Ibai nicht mehr wirklich einen Ruf zu verlieren haben.

Die wohl eindeutig überwiegenden Nachteile machen recht klar, dass Ibai wohl nicht auf das Angebot eingehen würde, selbst wenn man davon ausgehen könnte, dass es sich um einen ähnlichen Deal handelt wie die 100 Millionen US-Dollar, die xQc für seinen Wechsel kassierte.

Was ist eure Meinung zu Kick allgemein und dem Angebot im speziellen? Sollte Ibai darüber nachdenken, zu Kick zu wechseln? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren!

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....