Schon im letzten Jahr fand die Influencerin klare Worte für geizige Politikerspenden.

Das Jahr neigt sich so langsam dem Ende und die eine oder der andere spielt vielleicht gerade mit dem Gedanken, das eigene Gewissen mit einer Spende zu beruhigen – nicht grundlos sind viele Benefizgalen und Projekte in den Wintermonaten angesiedelt: In diesen Zeiten ist das Sammeln von Spenden besonders ergiebig.
Auch bei Politikern? Nicht, wenn es nach der Influencerin Katja Krasavice geht, die bereits im letzten Jahr die deplatzierte Sparsamkeit von Merz und Co kritisierte.
Vielleicht ist in diesem Jahr der richtige Moment für den Bundeskanzler, dem Vorbild Katjas nachzukommen... also zumindest, was Spenden angeht – nicht unbedingt mit Blick auf schlüpfrige Outfits und gewagte Kleider...
Das Spendendebakel von 2024
Denn, was sich schon im Zuge der letztjährigen “Ein Herz für Kinder”-Gala abzeichnete, gilt auch 2025 – und vielleicht noch mehr als je zuvor: Viele Menschen – gerade aus der Politik – die in ihren Reden von Solidarität sprechen, die sagen, dass Kinder unsere Zukunft seien, wir alle zusammenhalten und jede und jeder einzelne den Gürtel etwas enger schnallen müsste, sind selbst teilweise recht knauserig, wenn es um den eigenen, privaten Geldbeutel geht.
Bei der „Ein Herz für Kinder“-Gala 2024 kamen insgesamt über 23 Millionen Euro an Spenden zusammen, doch die vergleichsweise geringen Beträge prominenter Politiker lösten deutliche Kritik aus – nicht nur von Katja Krasavice, die von sich selbst zwar sagt, Männer zu wenig zu lieben, um Kinder mit ihnen zu haben, sich gerade deswegen aber für die Kinder anderer einsetzt.
So gaben etwa Christian Lindner und Markus Söder jeweils 2.000 Euro, der inzwischen zum Bundeskanzler ernannte Friedrich Merz 4.000 Euro und SPD-Chef Lars Klingbeil sogar nur 500 Euro. Angesichts der hohen Einkommen und der öffentlichen Rolle dieser Spitzenpolitiker wirkten die Summen auf viele Beobachter kleinlich.
"Wer viel hat, soll viel geben"
In den sozialen Medien wurden die Spenden als „geizig“ und „knauserig“ bezeichnet, zumal andere Prominente oder Unternehmen deutlich höhere Beträge beisteuerten. Besonders negativ fiel auf, dass Merz seine Spendenhöhe an Umfragewerte koppelte und Lindner seine Zurückhaltung mit seiner „beruflichen Situation“ begründete. Kritiker sehen darin weniger ernsthaftes Engagement, sondern eher Symbolpolitik und Imagepflege – ein Missverhältnis zwischen Anspruch, öffentlichem Auftreten und tatsächlicher Großzügigkeit.
Auch Katja Krasavice teilt die Meinung der Kritiker. Selbst aus schlichteren Verhältnissen stammend, versteht sie, wenn Menschen, die selbst wenig haben, gar nichts oder nur wenig geben können, weiß gerade deshalb aber jeden Cent dieser Leute zu schätzen:
“Jeder Cent zählt”, das sagt man zu Leuten, die vor dem Fernseher sitzen, die extrem knapp bei Kasse sind. Wenn so ein Mensch einen Euro spendet, dann ist das die Welt wert.
Besserverdiener und Politiker sieht sie dagegen viel mehr in der Verantwortung:
Ich bin der Meinung, dass Leute, die viel Geld haben, auch viel Geld spenden müssen, da gibt's auch gar keine Diskussion daran vorbei. [...] Wieso sollte ein reicher Politiker nicht auch viel Geld spenden? Wo bleibt da die Fairness?
Katja for Bundeskanzler?
Auf ihre Worte ließ Krasavice damals auch umgehend Taten folgen und spendete allein für “Ein Herz für Kinder” inzwischen mehr als 150.000 Euro. Jette Nietzard, Sprecherin der Jugendorganisation der Grünen, rechnete daraufhin nach:
Das Vermoegen von Friedrich Merz und Katja Krasavice wird mit um die 10 Millionen etwa gleich geschaetzt. Der eine zahlt 4.000EUR bei ner Spendengala und knuepft es an Umfragewerte, die andere 100.000EUR. Vielleicht will die CDU lieber letztere als Kanzlerkandidatin aufstellen?
— Jette Nietzard (@jetteniz) December 8, 2024
Katja Krasavice als gutes Vorbild für Politikerspenden der Zukunft oder gar eine potenzielle Bundeskanzlerin? Nun, was das angeht, war und ist das Netz noch gespalten, dass sie zumindest damit recht hat, dass Politiker wesentlich größere Summen spenden können, dagegen, leuchtet für die allermeisten ein.
Es wird sich zeigen, ob Merz in diesem Jahr Katjas Beispiel nachkommt... aber bitte nur, wenn es um Spenden geht.