MrBeast baut sein Entertainment-Portfolio aus: YouTube, Snacks, Serien – trotz hoher Verluste.
Jimmy „MrBeast“ Donaldson ist längst mehr als nur ein YouTube-Star. Mit seinem Kanal, der zu den meistabonnierten der Plattform gehört, hat er sich einen Namen durch spektakuläre Challenges und großzügige Spendenaktionen gemacht. Doch hinter der Kamera verfolgt Donaldson weitaus größere Ziele:
Mit seiner Firma Beast Industries möchte er ein umfassendes Unterhaltungsimperium aufbauen, das an Größen wie Disney erinnert. Das ambitionierte Vorhaben stößt allerdings auf erhebliche finanzielle Herausforderungen.
MrBeast baut ein Imperium
Neben seinen bekannten YouTube-Videos expandiert MrBeast inzwischen in diverse Geschäftsfelder. So betreibt er mit Feastables und Lunchly eigene Marken im Lebensmittelbereich und setzt damit auf die wachsende Popularität seines Namens auch außerhalb der Videoplattform.
Ein weiteres Projekt ist Beast Games, eine auf Amazon Prime Video ausgestrahlte Serie, inspiriert von seinen erfolgreichsten YouTube-Videos im Stil von „Squid Game“. Diese Show wurde bereits für eine zweite Staffel verlängert. Darüber hinaus plant Donaldson den Einstieg in den Mobilfunkmarkt, um sein Portfolio weiter zu diversifizieren.
Hohe Verluste, große Vision
Trotz dieser erfolgreichen Initiativen steht Beast Industries finanziell unter Druck. Berichten zufolge verlor das Unternehmen allein im Jahr 2024 mehr als 110 Millionen US-Dollar. Dennoch bewertet eine Investorenfirma aus den Vereinigten Arabischen Emiraten die Firma auf über fünf Milliarden US-Dollar, was zeigt, dass langfristige Chancen gesehen werden.
Laut CEO Jeff Housenbold liegt der Fokus jedoch nicht allein auf Donaldson als Creator: „Jimmy wird immer der Eckpfeiler sein, aber er kann nicht unbegrenzt skalieren. Er dreht schon 26 bis 28 Tage im Monat.“ Ziel sei es vielmehr, das Unternehmen über den Einfluss von Jimmy hinaus wachsen zu lassen.
Unterhaltung jenseits der Kamera
Die Vision von Beast Industries ist klar: Aufbau eines Disney-ähnlichen Multimedia-Imperiums. Dafür hat das Team eigene animierte Figuren entwickelt, die künftig nicht nur in Serien, sondern auch in Comics und Merchandise-Produkten auftreten sollen. Dieser Schritt soll Beast Industries zu einer Marke machen, die unabhängig von der direkten Präsenz von MrBeast funktioniert.
Gleichzeitig arbeitet Donaldson weiter an seiner Kernkompetenz: hochwertigen, unterhaltsamen Video-Content. Dabei hat er erkannt, dass hohe Ausgaben nicht automatisch mehr Zuschauer garantieren. Vor allem internationale Zuschauer reagieren zunehmend skeptisch auf extreme Giveaways, wie er selbst zugibt.
MrBeast plant langfristig
Trotz der Verluste gibt es Hoffnung für die Zukunft. Housenbold geht davon aus, dass Beast Industries 2025 die Gewinnschwelle erreichen und im Jahr 2026 profitabel arbeiten könnte. Neue Investitionen sollen zusätzlich frisches Kapital bringen, um das Wachstum voranzutreiben. Um finanzielle Überraschungen abzufedern, wurde zudem ein spezieller „Jimmy-Fonds“ eingerichtet, der unerwartete Ausgaben, etwa großzügige Spenden, abdecken soll.
MrBeast steht also an einem Punkt, an dem seine Kreativität und seine unternehmerischen Ambitionen zusammenfließen. Während das Unternehmen aktuell hohe Verluste schreibt, zeigt die Vision eines breit aufgestellten Entertainment-Imperiums, dass hinter den spektakulären YouTube-Videos ein langfristiger Plan steckt.
Ob Beast Industries tatsächlich zum „Disney der neuen Generation“ werden kann, wird sich in den kommenden Jahren zeigen – doch die Ambitionen sind unübersehbar.