“Wenn du einen Polizisten mit der Faust schlägst, sollte er das Recht haben, dich zu erschießen” – MontanaBlack schockt mit grenzwertiger Aussage

MontanaBlack geht davon aus, dass der Polizei mehr Respekt entgegengebracht werden würde, dürfte sie Menschen einfach erschießen.

Aus seinem Streamzimmer heraus, lassen sich derartige Aussagen wohl leichter tätigen... | © Twitch

In einem seiner letzten Streams äußerte sich MontanaBlack zu Polizeieinsätzen, in welchen die Beamten auf Gegenwehr stoßen würden und nahm dabei Bezug auf einen Vorfall, der sich am entsprechenden Wochenende im Hamburger Stadtpark zugetragen haben soll.

"Polizisten sollten das Recht haben, Leute zu erschießen!"

Monte sprach davon, dass die Polizisten versucht hätten ihren Job zu machen, weil sich “Leute idiotisch gegeneinander abstechen” wollten und am Einsatzort selbst attackiert worden wären.

Daraufhin sagte der 37-Jährige:

Wenn du einen Polizisten schlägst – mit der Faust – dann finde ich, sollte der Polizist das Recht haben, dich zu erschießen. Und damit meine ich nicht, dir einfach ins Bein zu schießen, sondern: Er hat das Recht, dich zu erschießen.

Er ergänzte:

Natürlich wär es schöner für dich, wenn er dir ins Bein schießt. Aber wenn er’s nicht macht, dann haste halt Pech gehabt.

Seine Aussage untermauerte er damit, dass auf den Straßen der Respekt gegenüber Einsatzkräfte fehle und schloss hierbei auch Sanitäter und die Feuerwehr ein, die laut ihm auch regelmäßig attackiert werden würden.

Seine Ausführungen machen es nur schlimmer

“Aus seiner Wahrnehmung heraus” werde der Polizei viel zu viel auf der Nase herumgeritten und die Toleranzgrenze dafür sei viel zu hoch – auch wenn nicht ganz klar wird, woraus genau Monte seine Erfahrungen zieht und bei wie vielen tatsächlichen Polizeieinsätzen er selbst anwesend ist, die auf diese Weise eskalieren. Mal ganz abgesehen davon steht ebenfalls im Raum, warum ein “auf der Nase herumreiten” aus seiner Sicht eine Erschießung zur Folge haben solle.

Er führt dazu noch aus, dass Beispiele, die ein solches Fehlverhalten darstellen würden, unter anderem das “Wegschlagen einer Hand”, “ewig mit dir diskutieren” und das “einfach nicht auf dich hören” seien – allesamt also Gründe, aus welchen aus Montes Sicht Polizisten Menschen töten sollen dürften.

Für seine mehr als kontroverse Aussage erntete Montana Black viel berechtigte Kritik.

Reaktionen auf Montes Statement

Montes Idee, dass die Exekutive von sich aus über Leben und Tod eines Menschen entscheiden dürfte, machte viele Zuschauer fassungslos. So wiesen einige Kommentatoren auf potenziellen Machtmissbrauch, gerade vor dem Hintergrund immer wieder aufkommender Berichte von Polizeigewalt in Deutschland, hin und führten auch aus, dass man auf diese Weise ähnliche Verhältnisse wie in den USA schaffen würde, wo Polizeieinsätze viel zu häufig tödlich enden.

Ob ein solcher Freifahrtsschein für Polizisten, ihre Waffe mit Tötungsabsicht nutzen zu dürfen, nicht auch zu Provokationen seitens Beamter führen könnte, die nur darauf warten würden, dass sich eine ihnen unangenehme Person falsch verhält, scheint Monte gar nicht erst in den Sinn zu kommen.

Gerade im Jahr 2025, genau 20 Jahre nach dem Tod von Oury Jalloh, der in der Obhut der Polizei verstarb, weil er gefesselt an eine Matratze verbrannte und die Beamten bis heute behaupten, dass ein Fremdverschulden auszuschließen sei und 5 Jahre nach dem Tod von George Floyd in den USA, wirkt so eine Aussage vollkommen deplatziert und so kritisierten einige ebenfalls, dass seine Worte nicht nur von komplett fehlender Empathie gegenüber derlei Vorfällen zeugen würde, sondern, dass MontanaBlack als gutverdienender, weißer Mann aus einer stark privilegierten Position heraus reden würde.

Nichts aus der eigenen Vergangenheit gelernt?

Noch vor etwa 3 Monaten richtete MontanaBlack klare Worte an die Verantwortlichen des Swattings in einem Trymacs-Stream, bei dem diesem die Polizei in die eigene Wohnung geschickt wurde. Damals redete Monte davon, wie gefährlich so etwas sei, dass er selbst schon Opfer solcher Swattings gewesen wäre und so etwas im schlimmsten Fall mit Verletzten oder Toten enden könnte – die Gefahr, dass ein Beamter also zu schnell zur Waffe greifen könnte, scheint ihm durchaus bewusst – aber eben nur, wenn es um Monte selbst geht.

In der Kommentarspalte einer Zusammenfassung des Streams fragt ein User auch, ob Monte, der in seiner Vergangenheit jahrelang selbst mit einer Drogenabhängigkeit zu kämpfen hatte, vergessen hätte, wie leicht es für Menschen, gerade am unteren Rand der Gesellschaft wäre, mit der Polizei in Konflikt zu geraten.

Unter Drogeneinfluss oder durch einen Entzug (egal ob freiwillig oder unfreiwillig) sind Menschen nicht unbedingt Herr ihrer Sinne und reagieren falsch – dass einem, für solche Situationen eigentlich geschulter Beamter, gestattet werden sollte, sofort zur Waffe zu greifen, wenn eine Situation zu eskalieren droht, könnte enorm viele Opfer fordern.

Denn auch hier macht Monte keinerlei Unterschied und bezieht seine Aussage auf Menschen, die sich “mit vollem Bewusstsein, oder nicht vollem Bewusstsein” gegen Polizisten zur Wehr setzen würden.

Kaum Einsicht

Am Folgetag reagierte Monte bereits auf das Feedback, welches ihn von allen Seiten ereilt hatte. In einem neuen Stream sagte er, dass er mitbekommen habe, wie die Reaktionen auf den Clip waren und betont, dass er natürlich nicht gemeint habe, dass ein Polizist einen Freifahrtsschein haben solle, jeden zu erschießen, der ihn angreifen würde – auch wenn er dies exakt so am Tag zuvor gesagt hatte.

Er räumt zwar ein, sich in der Situation falsch artikuliert zu haben, wirkliche Einsicht zeigt er jedoch nicht. Stattdessen wiederholt er seine Aussage erneut, versucht sie aber weniger drastisch klingen zu lassen.

So erklärt er erneut, dass ein Polizist, der angegriffen werde, das Recht haben sollte, von seiner Schusswaffe Gebrauch zu machen.

Natürlich im Idealfall in die Beine oder whatever, aber – und das ist eine Aussage, dahinter stehe ich – man sollte sich auch nicht wundern, wenn man den Arm des Gesetzes angreift [...], dass man angeschossen oder erschossen wird.

Ein wirklicher Unterschied zur Aussage des Vortages ist hier also nicht zu finden. Bleibt nur zu hoffen, dass Monte niemals mit dem Gesetz und der Polizei in Konflikt kommt – oder jemals die Chance erhält, derartige Entscheidungen wirklich treffen und eine derartig dumme Idee realisieren zu können.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....