Twitch-Streamer und YouTube-Legende Gronkh spricht offen über seine Abneigung gegen Social-Media und seine Sehnsucht nach echten Foren.

Erik „Gronkh“ Range gehört seit Jahren zu den bekanntesten Gesichtern der deutschen Gaming-Szene. Millionen Menschen verfolgen seine Streams seit Jahren, doch trotz seiner Reichweite sieht sich Gronkh selbst nicht als klassischen Influencer.
Im Gegenteil: Im Podcast Henke’s Corner nannte er sich sogar „den schlechtesten Influencer der Welt“. Warum er das sagt, erklärt viel über seinen Umgang mit modernen Plattformen und den Wandel des Internets.
Kein Fan von Social Media
Während viele Influencer auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder X (ehemals Twitter) täglich posten, hält sich Gronkh dort inzwischen weitgehend zurück. Er gibt offen zu, kaum noch aktiv zu sein: "Ich mach inzwischen gar kein Social Media mehr."
Früher teilte er zumindest hin und wieder Bilder oder Updates, doch mittlerweile meidet er die typischen Plattformen fast komplett. Sollte er eines Tages wieder aktiver werden, würde er das allerdings ganz anders angehen: Keine perfekt inszenierten Fotos oder gefilterten Momente mehr, sondern stattdessen echte, alltägliche Einblicke ohne Hochglanz-Fassade.
Wenn ich Instagram noch mal aktiv machen würde, dann nicht mit diesen ganzen schönen, polierten Bildern.
sagt Gronkh. Ihm gehe es darum, wieder mehr Echtheit zu zeigen. Etwas, das in der heutigen Influencer-Welt selten geworden ist.
Kritik an Algorithmen und der Social-Media-Kultur
Gronkh macht keinen Hehl daraus, wie wenig er von der aktuellen Social-Media-Landschaft hält. „Ich find Social Media so scheiße. Alles ist kacke geworden“, sagt er im Gespräch mit Henke. Besonders stören ihn die Algorithmen, die bestimmen, welche Inhalte Nutzer zu sehen bekommen. Für ihn haben sie das Internet entmenschlicht und die Plattformen vergiftet: „Überall, wo Algorithmen drinstecken, wird alles schlimmer.“
Er selbst verbringt trotzdem noch Zeit im Netz. Allerdings anders als viele seiner Kollegen. Während er auf X nur noch den Posts einiger weniger Personen folgt, verliert er sich nach eigener Aussage regelmäßig auf Reddit. Dort lese er Diskussionen und Kommentare, manchmal länger, als ihm lieb ist. Dann betreibe er „Doomscrolling“, das ständige, ziellose Durchscrollen von Inhalten, was einige von euch vielleicht von TikTok kennen.
Gronkh hat einen Wunsch: „Ich hätte gern wieder ein Forum“
Statt auf kurzlebige Posts und Algorithmen würde Gronkh lieber wieder auf altmodische Online-Foren setzen. Diese Orte seien für ihn geschützter, persönlicher und ehrlicher gewesen. „Früher haben sich in Foren nur Menschen angemeldet, die sich wirklich für ein Thema interessiert haben“, erinnert er sich.
Im Gegensatz dazu seien heutige Plattformen zu offen und oberflächlich geworden. Jeder könne sich einmischen, auch ohne echtes Interesse. Foren hingegen hätten Gemeinschaften geschaffen, in denen Diskussionen auf Augenhöhe möglich waren. „Das Internet war früher vielfältiger“, sagt Gronkh. „Heute hast du nur noch drei, vier Seiten, die du jeden Tag abklapperst.“
Auf Twitch lebt die Leidenschaft weiter
Wenn Gronkh also kein typischer Influencer ist, was ist er dann? Am ehesten wohl ein YouTuber und Streamer der alten Schule. Jemand, der lieber lange und intensiv live mit seiner Community interagiert, statt oberflächliche Posts zu verfassen. Auf Twitch ist er nach wie vor äußerst aktiv. Während andere Streamer ihre Sessions auf vier Stunden begrenzen, streamt Gronkh häufig sieben bis acht Stunden am Stück.
Seine Stärke liegt nicht im schnellen Content, sondern in der echten Verbindung zu den Menschen, die ihm zuschauen. Ganz ohne Filter, Algorithmen oder Marketingstrategie.