Die US-Politik sorgt nicht nur in Washington für Tumult – auch auf Twitch brennt die Hütte.

Während die Welt über den neuesten Machtwechsel streitet, machen zwei Streamer an entgegengesetzten Enden des politischen Spektrums das, was sie am besten können: Aufmerksamkeit generieren.
Twitchs Polit-Zirkus: Asmongold vs. HasanAbi
Früher bekannt für epische Raids, zog sich Asmongold 2022 von seinem Hauptkanal zurück – zu viel Rummel, zu viel Druck. Der Plan waren Undercover-Streams auf ‘zackrawrr’. Ergebnis: Immer noch Massen an Zuschauern. Statt Bosskämpfe analysiert er jetzt Trumps neueste Eskapaden und regt sich über die Weltlage auf.Gaming? Hier und da. Aber 85 % seiner Streams laufen mittlerweile unter ‘Just Chatting’ – und mit durchschnittlich 55.000 Zuschauern könnte er genauso gut ein Stadion füllen. In den letzten zwei Wochen sind seine Zuschauerstunden um satte 130 % gestiegen.
Zwei große Twitch-Streamer mit politischen Meinungen? Natürlich kracht es. HasanAbi, der sich schon lange als Polit-Experte sieht, wirft Asmongold vor, mit vagen Aussagen einen „Safe Space für Nazis“ zu schaffen. Asmongold schießt zurück, sein Editor wirft HasanAbi vor, Terrorismus zu verharmlosen.
HasanAbi hält Asmongold für einen Typen, der sich in seiner neu gewonnenen Relevanz suhlt. Asmongold wiederum hält HasanAbi für jemanden, der sich selbst für unfehlbar hält.
Vom Bosskampf zum Polit-Drama: Wie es dazu kam
HasanAbi war schon immer politisch unterwegs, aber Asmongolds Wandlung kam eher über Umwege - oder besser gesagt: über das Drama. Der Prozess von Johnny Depp gegen Amber Heard weckte seinen Hunger nach Reaction-Content. Jahre später sind Depp-Clips immer noch die meistgesehenen auf seinem Kanal.
Sein jüngster Twitch-Bann wegen umstrittener Äußerungen zum Gaza-Konflikt hat ihn zu einer kurzen Phase der „Selbstreflexion“ gezwungen - so sagt er zumindest. Ob sich seine Inhalte wirklich ändern? Fraglich.