Walt Disney ist zurück — zumindest fast.

Zum 70. Jubiläum von Disneyland feiert ein animatronischer Walt Disney Premiere – lebensecht, sprechend, bewegend.
Für viele Fans ist das eine emotionale Hommage, für andere einfach nur verstörend.
Ein Jubiläum mit Gänsehaut-Faktor
Zum 70. Geburtstag von Disneyland bringt Disney ein Projekt auf die Bühne, das nostalgische Magie mit moderner Technologie verbindet und dabei eine seltsame Mischung aus Staunen und Unbehagen auslöst.
Die neue Show Walt Disney – A Magical Life feiert am 17. Juli 2025 Premiere und zeigt den ersten animatronischen Walt Disney überhaupt.
Doch nicht alle finden das magisch.
So läuft die Show ab
Die Erfahrung beginnt mit einem kurzen Film über Walt Disneys Leben, adaptiert aus One Man’s Dream.
Danach wird es ernst: Besucher begegnen einem lebensechten Animatronic von Walt, der im Setting seines Büros von 1963 sitzt — der Zeit von Mary Poppins und der Weltausstellung in New York.
Der Roboter wurde so realistisch gestaltet, dass selbst kleinste Hautdetails wie Altersflecken und Gesichtsmimik, erkennbar sind.
Genau das sorgt bei vielen für Gänsehaut.
Zwischen Bewunderung und komischem Bauchgefühl
Technologisch ist das Ganze ein Meisterwerk, aber emotional bewegt sich das Projekt auf dünnem Eis.
In sozialen Netzwerken wird die Aktion bereits als „uncanny“ oder „creepy“ beschrieben.
Die Frage steht im Raum: Muss man wirklich alles machen, nur weil man es kann?
Die ethische Debatte um digitale Unsterblichkeit
Die zentrale Frage lautet: Darf man eine verstorbene Person so lebensecht darstellen, ohne ihre ausdrückliche Zustimmung?Disney Imagineer Tom Fitzgerald sieht das anders.
In einem Interview erklärt er, dass viele junge Menschen gar nicht wissen, dass Walt Disney tatsächlich existiert hat. Die Figur soll keine Glorifizierung sein, sondern eine persönliche Verbindung ermöglichen, eine Art visuelle Geschichtsstunde.
Doch Kritiker werfen ein: Die Darstellung zeigt nur eine idealisierte Version von Walt, keine kontroversen Seiten, keine Tiefe.
Manche fragen sich scherzhaft, wozu die Animatronic überhaupt nötig ist, schließlich glauben eh noch Leute, dass Walt eingefroren wurde und irgendwann zurückkommt.
but he's alive and frozen tho
— Marcos Gutierrez Lobos (@MKMikaso) May 2, 2025
Kritik aus der eigenen Familie
Auch Walt Disneys Enkelin Joanna Miller hat sich öffentlich gegen das Projekt ausgesprochen.
In einem Facebook-Statement schrieb sie, sie sei „überwältigt von Ekel und Wut“.
Für sie ist der animatronische Walt eine Respektlosigkeit gegenüber seinem Andenken, ein Versuch, ihn nach Belieben sprechen und handeln zu lassen.
Noch dazu, so Miller, sei sie als direkte Nachfahrin nie in die Entscheidung eingebunden worden. Stattdessen habe Roy P. Disney, ein Großneffe, das Projekt unterstützt.
Für Miller wäre echtes Archivmaterial völlig ausreichend gewesen.
Fazit
Disneys Animatronic-Walt ist beeindruckend, keine Frage. Aber er wirft auch schwierige Fragen auf: Wie gehen wir mit der Erinnerung an echte Menschen um?
Wer entscheidet, wie Geschichte erzählt wird – und wie weit darf Nostalgie in Zeiten von KI und animierter Unsterblichkeit gehen?Findest du die Aktion cool oder eher auf eine Black Mirror-Art gruselig?