...und was das mit dem „M-She-U“-Gerede zu tun hat...

Marvel hat wieder gebastelt: Diesmal eine junge Erfinderin mit mega Hirn, schwerem Gepäck und einem Anzug, der selbst Tony Stark stolz gemacht hätte.
Ironheart hätte der neue Fan-Liebling werden können – ist am Ende aber eher das, was bei Disney+ beim Durchscrollen übersehen wird.
Starkes Erbe, aber kein Stark-Vibe
Riri Williams (gespielt von Dominique Thorne) hat eigentlich alles: Intelligenz, Drama, und den nötigen Tech-Fetisch, um im MCU mitzumischen.
Aber irgendwas fehlt. Ihr Charakter wirkt distanziert, fast schon unterkühlt – als ob sie selbst noch nicht weiß, ob sie das alles hier überhaupt will.
Klar, Tony Stark war auch ein Egomane – aber wenigstens ein unterhaltsamer.
Riri bleibt oft zu ernst, zu cool, zu… unnahbar.
Meet the squad. #Ironheart pic.twitter.com/NwdoD0lcQ0
— Marvel Studios (@MarvelStudios) June 25, 2025
Chicago liefert den Vibe – die Serie nicht
Was Ironheart definitiv anders macht: Die Kulisse.
Weg von New York, rein ins echte Chicago. Das fühlt sich frisch an, lebendig, weniger glatt. Aber der Mut zur neuen Location rettet die Story leider nicht. Nebenfiguren? Blass. Magie trifft Technik?
Klingt geil, wirkt aber wie „Zwei Serien, die sich zufällig im Drehbuch begegnet sind“.
Drei Folgen, viele Fragezeichen – und das altbekannte „M-She-U“-Echo
Seit dem 24. Juni sind die ersten drei Folgen von Ironheart draußen, am 1. Juli folgt der Rest. Klingt nach Plan, fühlt sich aber mehr nach Testballon an.
Die Reaktionen? Eher lauwarm.
Der Trailer auf YouTube bekommt mehr Daumen runter als Lob, und der Fan-Score bei Rotten Tomatoes? Nun ja, sagen wir mal so: Da ist noch Luft nach oben. Währenddessen dreht das Netz auf Hochtouren – und das Drama um „M-She-U“ läuft auf voller Länge.
„M-She-U“? Genau, das Zauberwort, das wieder alle auf Trab bringt. Einige sehen darin den ultimativen Beweis, dass Marvel zu sehr auf Diversität setzt und dabei das gute alte Superhelden-Feeling über Bord wirft.Andere finden’s einfach nur das altbekannte Gemecker von Fans, die sich an weiblichen Hauptfiguren stören, als würde ihnen jemand ihr Lieblingsspielzeug wegnehmen. Das Ganze ist ein lautes, emotionales Hin und Her, bei dem auf Twitter, YouTube und in den Foren ordentlich gestritten, gelästert und verteidigt wird. Die einen wollen mehr Heldinnen, die anderen vermissen die guten alten Zeiten mit ihren altbekannten Gesichtern.
Marvel mixt weiter – nur fehlt der Geschmack
Dabei liegt das Problem weniger im „She“, sondern im „How“. Marvel setzt auf Repräsentation – völlig zurecht.
Aber wenn Storys sich zunehmend wie Baukastensätze anfühlen, verpufft der Effekt. Bei Ironheart merkt man das deutlich: Die Zutaten sind da, aber es fehlt das Feuer.
Riri Williams ist smart, stark, komplex – und doch wirkt alles um sie herum eher konstruiert als lebendig.
Die Handlung bleibt flach, viele Nebenfiguren sind bloß Stichwortgeber, und die Mischung aus Magie und High-Tech fühlt sich mehr nach Chaos als nach Konzept an.
Da hilft auch kein Herz, wenn der Puls fehlt.