Animal Crossing: New Horizons bekommt ein Update. Sämtliche Spekulationen, ob es das letzte sein wird und wie es mit der Reihe weiter geht, findet ihr hier.

4 Jahre ist es her, dass wir ein Update erhalten haben, das Inhalte zum neuesten Teil der Animal Crossing Reihe hinzufügt. Das nächste Update bringt das Spiel nur auf den Standart der Switch 2. Können wir ein neues Spiel erwarten, oder wird es Nintendos GTA 5? Über gebrochene Versprechen, Lebenssimulation, die zu einem Aufbauspiel wurde und eine Kritik über zu offenes Gameplay.
Die Geschichte einer etwas anderen Lebenssimulation
1986 zog Katsuya Eguchi nach Kyoto, um für Nintendo zu arbeiten. Er erinnert sich noch heute daran:
„Als ich dorthin zog, ließ ich meine Familie und Freunde zurück. Dabei wurde mir klar, wie toll und wichtig es ist, ihnen nah zu sein – Zeit mit ihnen zu verbringen, mit ihnen zu reden, mit ihnen zu spielen. Ich habe lange überlegt, ob es einen Weg gibt, dieses Gefühl wiederherzustellen, und das war der Grund für das ursprüngliche Animal Crossing.“
Er wollte dabei das Gefühl in ein Spiel zusammenzufassen, in eine Stadt zu ziehen, in dem ihm alles unbekannt war. Er kannte die Menschen noch nicht und alles war ihm fremd. Es dauerte etwas, bis er sich einleben konnte und dabei wurden ihm die drei wichtigsten Dinge dieses Prozesses bewusst: Familie, Freunde und Gemeinschaft.

Willkommen im Wald der Tiere
Und so entstand Dōbutsu no Mori, welches auf Englisch als "Animal Forest" (Wald der Tiere) bekannt wurde. Ziehen wir alleine in eine neue Stadt, müssen wir neue Freunde finden und die dort lebenden Menschen (oder Tiere) besser kennenlernen. Und so wurde es auch dargestellt: Andere Bewohner leben hier, verbringen ihren Tag mit Angeln, fangen Insekten, oder gehen auch mal shoppen. Und da wir die Neuzugänge sind, ist es nicht verwunderlich, dass unsere Nachbarn uns gegenüber erst einmal kritisch eingestellt sind. Die älteren Teile sind gefüllt mit Drama, cholerischen Maulwürfen und schlitzohrigen Tanukis. Dabei machen wir keinen Fortschritt durch Levels, XP oder Gold, sondern durch die Bindung zu unseren Nachbarn, die zu Freunden werden.

Ein Stückchen Geborgenheit
Doch lasst uns wieder in der Zeit voran reisen: Nachdem New Leaf ein großer Erfolg auf dem Nintendo 3DS war, wurde im September 2018 der neueste Ableger angekündigt und nach einer verlängerten Produktionsphase 2020 veröffentlicht. Durch die damaligen Ereignisse, die uns häufig den Weg nach draußen erschwerte, fanden viele Menschen etwas Geborgenheit in einem Spiel mit Wohlfühlfaktor. Die Grafik wurde überarbeitet, Charaktere lassen sich individueller gestalten und eure Insel ist euer Spielplatz, in dem ihr verändern und bauen könnt, was die Vorstellungskraft hergibt. Das Spiel ist bei weitem das meistverkaufteste der Serie und kam generell sehr gut an. Doch längst nicht jeder sieht in dem Teil das große Meisterwerk, als dass es sich oberflächlich präsentiert.

Wo ist eigentlich Kofi?
Es gibt nämlich auch eine Schattenseite. Nintendo hat uns versprochen, das Spiel um neue Funktionen per Updates zu erweitern. In den Augen vieler Fans sollte es das mindeste sein, denn in vielen Aspekten fühlt sich das Spiel nicht nur wie ein Rückschritt an, sondern entfernt sich teilweise auch von dem, was viele über das Spiel lieben gelernt haben.
Es ist für viele Langzeit-Bewohner zum Teil unverständlich gewesen, so viele Features der vorherigen Teile zu vermissen und lässt das Spiel an manchen Ecken sogar unfertig wirken: Kein Café zu Beginn, keine Laden-Upgrades, keine Minispiele, die für unendlichen Spaß mit Freunden gesorgt haben. Animal Crossing: New Horizons ist zu einer Zeit erschienen, in der sich viele Menschen größtenteils im Internet aufgehalten haben. So führte das Terraforming zu regelrechtem Wettbewerb, wer die schönste Insel hat.

Ist das noch Animal Crossing?
Doch das ist nicht das einzige, das dafür sorgte, dass manche das Gefühl hatten, dass sich das Spiel von dem entfernt, was es damals ausmachte. Unterhaltungen mit Bewohnern wurde schnell öde, denn jeder behandelt euch von Anfang an so, als wärt ihr beste Freunde auf den ersten Blick. Das Terraforming fühlt sich an, als würde euch die Insel gehören und irgendwie seid es nur ihr, die draußen dekoriert. Das Spiel verwöhnt euch an jeder Ecke - aber genau das ist es, das das Leben aus dem Spiel herausnimmt. Von der Erfahrung, neu in einer Stadt zu sein und euch langsam einzuleben, war in New Horizons nichts mehr zu spüren.

Gebrochene Versprechen
Jedoch versprach uns Nintendo Updates mit neuen Features über die Laufzeit des Spiels. Feiertage und die Hochzeitsplanung waren am Anfang noch spannend, nach dem 1000. Mal lässt die Freude jedoch stark nach. Ein Update brachte das geliebte Café, Kunstwerke, das Tauchen und alte Möbel (wir lieben dich, Froggy Chair!) zurück, doch bis auf das? Nichts wirklich neues. Danach war Funkstille. Für Fans, jedoch am meisten für die, die schon seit Jahrzehnten dabei sind, fühlt es sich schon fast wie Betrug an. Das neueste Update sollte das Spiel auf die Switch 2 bringen und die Stabilität im Multiplayer verbessern. Doch wie geht es danach weiter?

Nintendo, euer Zug
Selbst wenn Nintendo Animal Crossing: New Horizons wie Rockstars GTA 5 behandeln würde, wären zu viele Updates benötigt, die wir in den letzten Jahren vermisst haben, als dass sich das Spiel wie eine wirklich neue Erfahrung anfühlt. Es fühlt sich fast schon verschwendet an, wenn man bedenkt, dass sich das Spiel 47,82 Millionen mal verkauft hat und dann einfach fallen gelassen wurde. Wie wäre es dann mit einem neuen Teil?
Langzeitspieler befürchten, dass der nächste Teil noch "perfekter" wird – eine Eigenschaft, die die älteren Teile einfach nicht hatten. Und für viele war das gut so.
Mit welchem Teil habt ihr eure Reise durch den Wald der Tiere begonnen? Mit welchem Bewohner befindet ihr euch konstant im Streit und was war eure Anfangs-Frucht?