Bald könntet ihr Pferden dafür danken, dass Premium-Währung in Online Games für immer verändert wird - zu eurem Besten.

Im September 2024 wurde der "Digital Fairness Act" beschlossen. Durch eine offizielle Beschwerde, könnte ein Spiel über Pferde nun eine Welle losgetreten haben, die eure Gaming Experience für immer verändern und verbessern soll.
Nachdem sich schwedische Behörden über das Spiel Star Stable Online und dubiose Geschäftspraktiken des Publishers beschwert haben, wird jetzt eine Generalüberholung des Handels mit Premium-Währungen gefordert. Star Stable wurde unter anderem dafür kritisiert, Bundles zu verkaufen, in welchen ein bisschen mehr oder weniger der Währung angeboten wird als ihr braucht. Heißt also, um euch ein 300 Münzen-Pferd zu kaufen, müsst ihr euch entweder 200 oder 400 kaufen. Natürlich verdient der Entwickler daran, dass ihr immer einen kleinen Überschuss auf dem Konto habt. Außerdem sollen Influencer dafür bezahlt worden sein, Werbung für das Spiel zu machen, ohne anzumerken, dass das Spiel Premium-Währung beinhaltet.

Eine neue Regelung wie diese würde alle Spiele, die eine Form dieser verwenden, zum Umdenken zwingen. Hierbei sollen "Dark Patterns" unter die Lupe genommen werden, also Taktiken die euch dazu zwingen sollen, mehr zu kaufen als ihr unbedingt wollt. Eine Zielgruppe leidet darunter am meisten: Statistisch betrachtet, gaben Kinder im Jahr 2024 im Monat grob 31€ für In-Game Währung aus. Obwohl Star Stable Entertainment einen Monat Zeit bekommen hat, um auf diese Anschuldigungen zu antworten, wird einiges mehr gefordert:
- Währung soll passend kaufbar gemacht werden. Wenn ihr also nur 500 Münzen braucht, sollt ihr auch eine Möglichkeit erhalten nur 500 Münzen zu kaufen.
- Events, in denen ihr bestimmte Inhalte nur für begrenzte Zeit und dann nie wieder erwerben könnt, sollen abgeschafft werden.
- Es soll eine Möglichkeit zur Rückgabe der erworbenen Gegenstände UND der Währung zur Verfügung stehen.

Schlüsselprinzipien für vertrauenswürdige Spielumgebungen
Weiterhin sollen Richtlinien geschaffen werden, welche als Mindestanforderungen für Premium-Währung geltend gemacht werden sollen: In-Game Währung soll zu einem Äquivalent zu echtem Geld gemacht werden. Das bedeutet, dass es dort auch Rechtsgrundlagen unterliegt. Außerdem darf es zu keiner Verschleierung des Wertes kommen, indem man die Währung mit anderen Items zusammen bündelt oder verschiedene Währungen gleichzeitig zum Kauf anbietet. Vor allem nicht, wenn keine Art der Kindersicherung vorhanden ist.

Wie die Industrie reagiert
European Game Developers Federation und Video Games Europe haben ein Statement veröffentlicht, das ihre Unzufriedenheit damit darstellen soll.Es ist also kein Wunder, dass sich vor allem große Entwicklerstudios beschweren. In einem Statement drohen sie sogar damit, ihre Spiele gar nicht mehr in Europa vertreiben zu wollen, anstatt diese ethisch korrekteren Maßnahmen anzunehmen. Man kann sich aber sicher sein, dass es so weit nicht kommen wird. Europa stellt einen großen Marktanteil dar und es ist schwer vorzustellen, dass Entwickler ganz darauf verzichten wollen. Apple produziert ja auch nicht iPhones mit USB-C-Anschluss nur für den europäischen Markt.

Wie geht es weiter?
Während Länder wie Belgien bereits Lootboxen und deren Systeme verboten hat, wird dort einfach weiter Glücksspiel betrieben. Doch das könnte sich ändern, sobald ganz Europa dazu stößt. Und wer weiß? Vielleicht müssen wir bald nicht mehr darum bangen, ob wir einen Skin, den wir letztes Jahr verpasst haben, je wieder sehen werden.
Was haltet ihr von diesem Fortschritt?
Glaubt ihr, dass der Durchbruch bald kommt? Oder ist das pures Wunschdenken?