Nintendo verliert vor Gericht: Super-Mario-Supermarkt bleibt geöffnet

Wenn es um den Schutz seines geistigen Eigentums geht, macht Nintendo keine Gefangenen - selbst wenn es gegen einen Supermarkt geht.

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Nintendo verliert Rechtsstreit | © Nintendo / Facebook

Super Mario kennt sich in Bowsers Schloss bestens aus, um die Prinzessin zu retten, doch seine wahre Stärke zeigt er in seinem natürlichen Lebensraum – dem Gerichtssaal. Im Laufe der Jahre sind Unternehmen wie Nintendo und Disney dafür bekannt geworden, mit rechtlichen Schritten selbst die geringste Ähnlichkeit zu ihren Kreationen zu verbieten. Manchmal biegen sie das Gesetz oder schaffen neue, um ihr geistiges Eigentum für immer und immer zu behalten. Dieses Mal richtete sich die Klage jedoch nicht gegen Modding oder Piraterie, sondern gegen einen Supermarkt. Hier ist alles, was du über diesen kuriosen Fall wissen musst.

Super Mario besiegt Nintendo

Der Fall begann, als José Mario Alfaro González versuchte, den Namen ‚Super Mario‘ für seinen Supermarkt zu registrieren, wobei ‚Super‘ in spanischsprachigen Ländern ein gängiger Begriff für Lebensmittelgeschäfte ist. Doch Nintendo legte Einspruch ein, da sie den Namen aufgrund der Verbindung zu ihrer ikonischen Videospielfigur für sich beanspruchten.

González‘ Team zog zunächst in Betracht, den Namen zu ändern, um einen Rechtsstreit zu vermeiden, entschied sich dann aber dafür, zurückzuschlagen. Am 21. Januar gewannen sie den Fall und verteidigten erfolgreich ihr Recht, den Namen zu nutzen. Das Gericht entschied zugunsten von González, da Nintendo keine Lebensmittel in großem Maßstab verkauft und ihr Anspruch auf ‚Super Mario‘ in diesem Kontext daher ungültig war. Das wirft die Frage auf: Welche Lebensmittel verkauft Nintendo? Zerquetschte Schildkröten?

Eine Geschichte von Klagen

Das ist nicht das erste und wird auch nicht das letzte Mal sein, dass Nintendo wegen ihres geistigen Eigentums rechtliche Schritte unternimmt.

Jesse Keighin, bekannt als "EveryGameGuru", sieht sich einer Klage gegenüber, weil er trotz vorheriger Löschungen raubkopierte, unveröffentlichte Nintendo-Spiele wie Tears of the Kingdom und Pokémon Karmesin auf verschiedenen Plattformen gestreamt hat. Nintendo fordert 150.000 US-Dollar Schadensersatz pro Verstoß, was sich bei über fünfzig Verstößen auf mindestens 7,5 Millionen US-Dollar summiert.

Ähnlich wurde YouTuber PointCrow eine Reihe von Videos, die eine gemoddete, multiplayer-fähige Version von Breath of the Wild zeigten, von Nintendo demonetarisiert.

PointCrow argumentierte, die Videos seien transformativ und fielen unter Fair Use, doch Nintendo setzte sein Urheberrecht durch und ließ die Videos ohne Monetarisierung verfügbar. Valve erlaubt es Moddern, ein eigenständiges Half-Life-Kooperationsspiel zu erstellen, damit Fans das Spiel mit einem Freund erleben können. Wenn PointCrow jedoch die Version mit einem Freund gemoddet hätte, würde Nintendo ihm ein Kooperationsmod für den Knast anbieten.

Wer denkst du, hat in diesen Fällen recht? Beeinflussen diese rechtlichen Schritte die Marke Nintendo? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

Leon Degen

Leon wurden Spiele quasi oder vielleicht wirklich in die Wiege gelegt. In League of Legends Season 1 versteckte er sich bereits im Jungle aufgrund des Skill-Gaps. Neben Spielen ist der selbsternannte Film-Connoisseur auch ein wandelndes Filmlexikon. Falls ihr also 3-4 Stunden Zeit habt, fragt ihn doch einfach nach dem letzten Film, den er gesehen hat....