Da das Internet, in gewissen Teilen, auch immer Spiegel der Gesellschaft ist, verhält es sich dort oftmals ganz ähnlich wie abseits des Bildschirms: Der Ton wird rauer, Menschen stellen ihre Abneigung gegen alles was ihnen fremd und neu ist offen zur Schau, Rassismus und Diskriminierung gegen Minderheiten wird salonfähig.
Zum Glück gibt es aber auch immer noch Menschen, die sich bewusst gegen diese Trends stellen und mit ihrer Haltung ein klares Zeichen gegen Menschenfeindlichkeit und Hass stellen – sowohl im Alltag als auch im Netz.
HandOfBlood ist einer dieser Menschen.
Gendern als Solidaritätsbekundung
Der Streamer, der bürgerlich Maximilian Knabe heißt, zeigt sich in mehreren Facetten als aktiver Vertreter von Vielfalt, Inklusion und als Gegner von Diskriminierung — sowohl inhaltlich auf seinen Kanälen als auch im Umgang mit seiner Community.
HandOfBlood bezieht klar Stellung, wenn es um Sprache, Gleichberechtigung und soziale Verantwortung geht. So berichtet er, dass er Todes- und Hasskommentare erhielt, nachdem er in einem seiner Videos geschlechtergerechte Sprache und Worte wie “mehrere” oder “Leute” verwendet hatte – und dennoch bewusst bei dieser Formulierung blieb. Auf seinem Social Media-Profil schrieb er etwa:
Indem ich gender, positioniere ich mich solidarisch zu diesen Menschen, die eine neue Geschlechterordnung erkunden.
Damit zeigt er: Er versteht Vielfalt nicht nur als "Trend", sondern als persönliche Haltung.
Eine Community mit Bewusstsein und Verantwortung
Hänno nutzt allerdings nicht nur Worte und achtet auf seine Sprache, er schafft Rahmen, in denen Inklusion gelebt wird.
In seinen Streams und Let’s Plays achtet er darauf, keine Sprache oder Bilder wirken zu lassen, die Gruppen ausschließen oder diskriminieren könnten. Er setzt sich in der Gaming-Community dafür ein, nicht wegzuschauen, wenn Hasskommentare, sexistische Sprüche oder Ausgrenzung vorkommen.
Darüber hinaus baut er seine öffentliche Rolle so aus, dass sie über "nur Unterhaltung" hinausgeht – er nimmt Einfluss auf Werte und Kultur im Umfeld, in dem er etwa Geld für Tierheime sammelt. Dies spiegelt auch seine Community wieder, die in Kommentarspalten und im Chat achtsam miteinander umgeht und die Themen, mit welchen sie durch Hänno oder dessen Streams konfrontiert werden, entsprechend bewusst aufnehmen.
Reflexion als Mittel zum Wachstum
Ein wichtiger Aspekt von HandOfBlood als Internetpersönlichkeit ist, dass er einen Wandel durchgemacht hat und sich stets weiterentwickelt. In frühen Jahren war sein Content teilweise provokativer, später rückte er stärker Reflexion, Selbstkritik und Verantwortung in den Vordergrund. So wuchs er sowohl als Influencer, als auch als Mensch.
Das macht ihn nicht nur zu einem Creator, sondern zu einer Persönlichkeit, die sich entwickelt – und damit auch zu einem Vorbild für jüngere ZuschauerInnen, die sehen: Es ist möglich, sich aktiv für Respekt und Zusammenhalt einzusetzen.
Ein Beispiel mit Wirkung
In der Gaming- und Influencer-Welt werden Themen wie Diskriminierung, Ausgrenzung und toxisches Verhalten häufig als Randproblem bezeichnet — aber durch Persönlichkeiten wie HandOfBlood wird deutlich: Wer Reichweite hat, trägt auch Verantwortung. Seine Haltung macht innerhalb seiner Streams aber auch darüber hinaus deutlich, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft, Geschlecht, Orientierung oder mit Behinderung sich willkommen fühlen sollen.
Es braucht keine perfide Show-Aktion, sondern konstantes Einstehen für Werte. Sprache, Haltung und Content sind Mittel, um Atmosphäre zu schaffen — nicht nur in Videos, sondern in Communitys.
HandOfBlood zeigt, wie Vielfalt und Inklusion in der digitalen Unterhaltungswelt aussehen können: nicht als Pflicht, die man "abhakt", sondern als Haltung, die man lebt. Er macht deutlich, dass Unterhaltung und gesellschaftliches Engagement sich nicht ausschließen — im Gegenteil. Wer Videos schaut, kann sich dabei wohl fühlen, wenn der Creator nicht nur spielt, sondern auch Verantwortung übernimmt.