Weniger Trash, mehr Tierfutter.

Wer sich berufsmäßig durch den ständigen Einsatz neuer Kostüme und Requisiten von der Konkurrenz profiliert, der dürfte vermutlich sehr bald mit Platzproblemen zu kämpfen haben.
Im Fall von ehemaligem YouTuber und inzwischen mehrheitlichem Twitch-Streamer HandOfBlood wurde das Entrümpeln jedoch vom Problem zur Lösung, als er kürzlich Teile seines Inventars für einen guten Zweck versteigerte.
HandOfBlood und seine Requisiten
Der für seine Gaming-Inhalte bekannte Moderator und Webvideoproduzent hat sich vor allem mit innovativen und skurillen Konzepten zur Präsentation ebenderer einen Namen gemacht. Abgesehen von besonders absurden Prämissen, etwa dem Vorstellen eines KI-Modells als eigener „böser Zwilling“, wird der Kern der Marke „HandOfBlood“ häufig schon direkt auf dem Thumbnail erkennbar:
Mit aufwändigen Kostümen und Requisiten bildet der Influencer regelmäßig Charaktere oder Elemente aus den Spielen nach, welche er den Zuschauern vorspielt – auch wenn damit durch physische Gegebenheiten eventuell das eigene Spielvermögen eingeschränkt wird. Namhaftes Beispiel: Gollum aus dem Herr-der-Ringe-Franchise.
Und auch wenn manche der Verkleidungen nicht immer ganz unkontrovers sind, wie etwa seine kürzliche Selbstdarstellung als Jesus Christus, konnte der Streamer seit Eröffnung seines YouTube-Kanals 2010 ein stetig wachsendes Millionenpublikum begeistern. Darunter eventuell auch Fans, welche bereit wären, für ein Erinnerungsstück ihres Lieblingsstreamers eine ordentliche Stange Geld zu zahlen.
Alles muss raus
In seinem am 13. September 2025 übertragenen Twitch-Livestream „GROẞER SPENDENFLOHMARKT live aus Spandau“ setzte HandOfBlood auf genau diesen Teil seiner Community: Über knapp fünf Stunden bewarb und betrieb er einen Stand auf dem Flohmarkt, wo verschiedene Hüte, Kostüme und weitere Requisiten aus seinen Videos und Streams an den Meistbietenden versteigert wurden.
Aber nur, weil es sich dabei größtenteils um alten Ramsch handelt, ließ sich sich der Streamer nicht abspeisen: Da die Erlöse der Verkäufe (sowie einer parallel laufenden Online-Spendenkampagne) dem überlasteten Tierheim in Berlin-Spandau zugute kommen sollten, wurde jedes Stück enthusiastisch beworben und der Startwert von Experten (dem Live-Chat) eingeschätzt.
Zum Ende der Veranstaltung konnten über die Standverkäufe und -auktionen sowie über die Online-Spendensammlung (hier auffindbar) jeweils etwa 15.000€ eingenommen werden, wobei der Online-Betrag seit Streamende noch um etwa 4.000€ angestiegen ist. Die so gesammelten 34.000€ an Spendengeldern sollen die „Stoßzeit“ des Tierheims – häufig zum Ende der Schulsommerferien – zumindest etwas abdämpfen können.
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