"Mein Kanal ist wie ein Babypopo" – Frieden zwischen Vita und Staiy?

Das Hin und Her zwischen Rapperin Vita und Staiy geht in die neue Runde – vielleicht das Ende?

Staiy vs Vita
Scheinbar haben Staiy und Vita sich inzwischen geeinigt. | © YouTube

In einem kürzlich veröffentlichten Video erklärte Staiy, dass er mit Rapperin Vita telefoniert habe und man über die vorangegangene, virtuelle Auseinandersetzungen gesprochen habe. Das Ergebnis? Ein Kanal “wie ein Babypopo”.

Doch was war überhaupt passiert?

Nachdem Staiy auf ein Video von Frank Pökler reagiert hatte, in dem dieser das Verhalten von Rappern während Corona kritisierte, hatte er zwei Copyright-Strikes erhalten. Ursprung dieser Claims war Vita, die kein Fan davon war, dass es im Internet nach wie vor Dokumentationen ihrer einstigen Fehltritte gibt und auf diesem Wege versuchte, deren Verbreitung zu unterbinden. Staiy gab damals an, dass die beiden Strikes das Bestehen seines Kanals gefährden würden und er befürchtete, diesen verlieren zu können.

Wer ist Vita?

Vita feierte ihre ersten, kleineren Erfolge – damals noch als Vitality – beim VBT, dem “Video Battleturnier”, ausgetragen von der Plattform rappers.in (auf welcher ich zum damaligen Zeitpunkt selbst als Redakteur aktiv war).

Schon damals gab es bei Vita keine Trennung zwischen Privatperson und Kunst und so trug sie die Schlammschlacht mit Jannix, einem weiteren VBT-Rapper und Vater ihres Kindes, nach deren Trennung auch im Zuge von Disstracks aus. Wirklich viel Aufmerksamkeit konnte sie damit allerdings nicht erzielen – die kam erst mit einem Disstrack gegen Shirin David.

“Barbara was da los?” zerlegte David auf ganzer Ebene, stellte sie als schlichte Nikki Minaj-Kopie bloß und enttarnte ihre als Feminismus getarnte Verkaufsmasche. Damit wie auf TikTok, wo Vita auf großartige Weise und mit makeloser Raptechnik gegen frauenfeindliche Kerle und Macker feuerte, scharte sie eine große Menge an Fans um sich. Fans, die sie wohl ungern aufgrund vergangener Fehler verlieren oder mindestens verunsichern wollte.

Vita vs. Corona-Impfung

Denn in Vitas Diskographie gibt es auch einen kleinen Makel. Während der Corona-Pandemie veröffentlichte die Rapperin den Track “Als ob”, in welchem sie nicht einfach nur die Maßnahmen hinterfragte, sondern auf schlimmste Art vor sich hin schwurbelte und klarstellte, sich nicht impfen lassen zu wollen. Damals bekamen das nur die wenigsten mit, doch offensichtlich genug Leute, um Vitas Text entsprechend zu kritisieren.

Wirklich zur Einsicht kam sie jedoch erst, als das Lied auch auf rechten Schwurbler-Demos gespielt wurde. Der Track “Als ob” wurde durch eine Fortsetzung ersetzt, in welcher sie sich allerdings weniger geläutert zeigte, als den Umgang mit ihr anzuprangern. So verlor sie sich in typischem "man sollte mir die Hand reichen, statt mich zu kritisieren”-Gejammer, das so viele vor und nach ihr zum Besten gaben, wenn ihr hanebüchenen Verschwörungstheorien outgecalled wurden.

Zu ihrem Glück wuchs aber relativ schnell Gras über die Sache und das Thema verschwand im Schatten der (durchaus berechtigten) Erfolge ihrer Lieder gegen Shirin David und Loredana.

Franz Pökler vs. Schwurbel-Rapper

Gänzlich vergessen war das alles aber nicht und als Franz Pökler vor kurzem den neuesten Teil seiner “Rapper & Corona”-Reihe veröffentlichte, war darin auch Vita ein Thema. Pökler berichtete von “Als ob” und anderen fragwürdigen Aktionen der Rapperin, wie etwa, dass sie ein Video ins Netz stellte, in welchem sie so tat, als wäre sie geimpft worden und daraufhin heftig zu zittern und zucken begann.

Da Vitality kein wirklicher Fan davon war, dass diese Themen nun wieder aufgegriffen wurde, entschied sie sich zu einem Copyright-Claim, der Pökler dazu zwang, zumindest die Stellen aus den Liedern in seinem Video stummzuschalten.

Vita vs. Staiy

Als Staiy dann auf eben dieses Video reagierte, sah sich Vita auch hier dazu veranlasst, Beschwerde einzureichen, was zu einem Copyright-Strike führte. Daraufhin bemängelte Staiy, dass es Vita offensichtlich nicht um die Verwendung ihrer Inhalte gehe, sondern darum, dass sie hier kritisiert würde, schließlich habe er einst auch auf “Barbara was da los?” reagiert und dort in den höchsten Tönen von ihr geredet, ohne dass es zu einem Strike kam.

Vitas Reaktion? Sie ließ auch das positive Video über sich striken, was zu der eingangs erwähnten Situation für Staiy führte.

Staiy vs. Strikes

Dann aber die Überraschung: Staiy erzählte davon, mit Vita telefoniert zu haben. Man hätte sich ausgetauscht, sei sich sympathisch und sogar zu einer Einigung gekommen, wonach die Rapperin die Strikes zurückzog.

Interessanterweise hatte dies auch zur Folge, dass Altlasten auf dem Kanal des Reactors ebenfalls entfernt wurden. Alta Strikes, die längst verjährt waren, aber sich aus irgendwelchen Gründen nach wie vor auf dem Kanal befunden hatten, waren wohl im Zuge dessen aufgefallen und von YouTube zusätzlich getilgt worden, woraufhin Staiy seinen Kanal als “geleckt wie ein Babypopo” bezeichnete.

Eine fast absurde Situation, dass eine Rapperin, für die ein wichtiger Teil ihrer Kunst und Karriere darin besteht, das Fehlverhalten anderer aufzuarbeiten und zu kritisieren, bei Kritik an sich selbst zu solchen Schritten greift, auch wenn das bei einem Thema wie Corona-Leugnung zumindest nachvollziehbar erscheint – wer will mit sowas schon danach noch in Verbindung gebracht werden.

Eine vollständige Aufarbeitung seitens Vitas gab es dazu allerdings nicht – aber vielleicht ist genau dies, eine potenzielle Zusammenarbeit mit Pökler oder Staiy zu diesem Thema der richtige Weg.

Was haltet ihr von der ganzen Sache? Seid ihr der Meinung, dass sie sich richtig verhalten hat?

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....