MontanaBlack über Viewbotting bei Trymacs

Millionen von Followern und trotzdem noch Viewbotting – kann das wirklich sein?

Montana Black und Trymacs
Die beiden Streamer sind durch eine Vielzahl an gemeinsamen Projekten miteinander wohlbekannt | © Marcel Eris, Maximilian Stemmler

Die beiden Streamer MontanaBlack und Trymacs zählen mit jeweils 5,6 Millionen und 3,8 Millionen Followern auf der Plattform Twitch zu den deutschlandweit Erfolgreichsten ihres Metiers.

So gesehen sollte man meinen, dass sie das als Viewbotting bezeichnete Kaufen von automatisierten „Zuschauern“ – eine höchst kontroverse Praxis – gar nicht notwendig hätten. Dennoch stelle MontanaBlack kürzlich in einem Livestream dar, wie genau das auf dem Kanal seines Kollegen geschehe.

Trymacs exposed? Wohl eher nicht...

Während des Livestreams verglich MontanaBlack zwei Screenshots, welche mit 20 Minuten Abstand voneinander aufgenommen wurden und einen Livestream von Trymacs zeigten – inklusive Zuschauerzahlen.

Der aus Buxtehude stammende Millionär nahm den in diesem Zeitraum deutlich werdenden sprunghaften Abfall von etwa 141.000 auf nur noch 11.000 Zuschauer als Indiz dafür, dass viele der „Zuschauer“ lediglich für ein bestimmtes Zeitfenster gemietete Bots gewesen seien.

Auch wenn dies nicht der erste Fall wäre, in dem zwischen den beiden Twitch-Größen Spannungen entstanden, sei diese Vorführung seitens MontanaBlack nicht als Kritik zu verstehen; er wolle damit lediglich zeigen, dass die Plattform entgegen bisheriger Ankündigungen keine effektiven Schritte gegen Viewbotting eingeleitet habe:

„Kann Trymacs nix für, Trymacs dient hier lediglich als Beispiel, [...] ist kein Front an Trymacs, dass er das in irgendeiner Art und Weise selber gemacht hat.

Viewbotting als Karriere-Helfer und -Zerstörer

Am 28. Juli hatte die von Amazon betriebene Videoplattform angekündigt, in Zukunft härter gegen Viewbotting vorgehen zu wollen. Dabei handelt es sich in der Praxis um ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel, da es für Anbieter dieser Viewbots sehr lukrativ sein kann, neue Wege zu finden, um Twitchs automatisierte Erkennungssysteme zu umgehen.

Das Mieten solcher solcher Computer-Zuschauer dient dazu, die Zuschauerzahlen künstlich in die Höhe zu treiben. In Fällen wie dem von MontanaBlack beschriebenen handelt es sich wohl eher um einen Streich an Trymacs durch einen Zuschauer, welcher dem Streamer die gefälschten Zuschauerzahlen ohne dessen Wissen beschert hat; immerhin kann zu offensichtliches Viewbotting zu einer Sperrung des Kanals führen.

Häufig setzen Streamer aber auch absichtlich auf solche Angebote, um durch die vermeintlich höhere Reichweite mehr Geld für Produktplatzierungen verlangen zu können. Auf emotionaler Ebene steht hinter einem solchen Kauf allerdings manchmal auch einfach das Verlangen, beliebter zu wirken, als man eigentlich ist.

Was ist eure Meinung? Müsste Viewbotting stärker geahndet werden? Oder riskiert man dadurch, wie in Trymacs' Fall die Falschen zu erwischen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Adrian Gerlach

Adrian ist fasziniert von Games aller Alters- und Qualitätsklassen. Zeitmangel bereitet ihm diese Interessensvielfalt trotzdem nicht; man kann ja im Schlaf weiter träumen....