Nach Burnout und Tod der Mutter: Mexify kündet 150.000 Euro Projekt an

Nach 3 Jahren Pause meldet sich YouTuber und Streamer Mexify zurück – ehrlich, emotional und mit riesigen Plänen im Gepäck.

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Es geht ihm wieder besser. Lange war es still auf dem Haupt-YouTube-Kanal von Mexify, doch nun ist er wieder zurück mit einem riesigen Projekt! © Instagram mexify

Mit 150.000 Euro Gesamtkosten wird es sein bisher teuerstes Projekt. Doch um was geht es? Und wieso hat der YouTuber Mexify so lange nichts auf seinem Hauptkanal hochgeladen?

Comeback nach drei Jahren

Mexify, bürgerlich Maximilian, gehört zu den Urgesteinen der deutschen YouTube-Szene. Seit über einem Jahrzehnt begeistert er seine Community mit Gaming-Content, verrückten Challenges und aufwendig produzierten Unterhaltungsvideos. Auch wenn er in den vergangenen Jahren weiterhin auf seinen Nebenkanälen aktiv war und gestreamt hat, herrschte auf seinem Hauptkanal rund drei Jahre lang absolute Funkstille – bis jetzt.

In einem ehrlichen, emotionalen Statement erklärt der gebürtige Hildesheimer, warum er so lange keine Videos hochgeladen hat. Der 28-Jährige spricht über persönlichen Druck, psychische Belastungen und einen tiefgreifenden familiären Verlust, der sein Leben veränderte.

Mexify kämpfte mit Angst und Druck

Ein zentraler Grund für die lange Pause war sein Perfektionismus. Viele Videos wurden zwar produziert, manche sogar komplett fertiggestellt, aber nie veröffentlicht. Darunter aufwendige Formate wie ein 24-Stunden-Survival-Trip in der Sahara oder eine Verfolgungsjagd mit anderen Streamern in einer gemieteten Luxusvilla.

Der Anspruch an sich selbst war so hoch, dass selbst gelungene Projekte für ihn nicht „gut genug“ waren. Erst mit der Zeit konnte er sich von diesem Denkfehler lösen. Heute weiß Mexify: Es gibt keine perfekten Videos und auch keine perfekten Menschen.

Doch es war nicht nur der kreative Druck, der ihn zurückhielt. Über die Jahre häuften sich die Aufgaben: Ideen, Organisation, Dreh, Schnitt, Thumbnails – alles lag in seiner Hand. Hinzu kamen persönliche Herausforderungen wie Höhenangst bei Bungee-Jumps, die er für Videos überwinden musste. Die Folge: ein schleichender Burnout. Irgendwann war da nur noch Überforderung und Angst.

Die Angst vor dem Produzieren von Videos wurde so stark, dass er Drehs absagte und sich stattdessen im Bett versteckte. Tränen, Panikattacken, völlige Erschöpfung. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm ein geplanter Dreh mit YouTube-Kollegen Jaro und Gnu, zu dem er einfach nicht erschien, weil er es psychisch nicht geschafft hat.

Nach Tod der Mutter: Mexify zog sich zurück

Der wohl einschneidendste Grund für seine lange Abwesenheit war jedoch der plötzliche Tod seiner Mutter. Vor etwa zwei Jahren verstarb sie unerwartet an einem Aneurysma – von einem Tag auf den anderen. Es traf ihn unvorbereitet und mit voller Wucht. Der Schmerz, die Hilflosigkeit, das Unausgesprochene. All das belastete ihn schwer. In einem Versuch, der Realität zu entfliehen, stürzte er sich kurz darauf in Arbeit, um sich abzulenken. Doch das funktionierte nicht. Jeder Gedanke an sie, jede Erinnerung war ein Rückschlag. Erst mit der Zeit konnte er anfangen, zu verarbeiten, was geschehen war.Mexify zieht in seinem Video Parallelen zu seiner Schulzeit, in der er wegen Mobbing ebenfalls in virtuelle Welten flüchtete. Damals war es Gaming, heute ist es YouTube. Und auch wenn der Kanal ihm immer ein Zufluchtsort war, hat er gelernt: Man kann nicht dauerhaft vor der Realität davonlaufen.

Heute geht es ihm besser. Er hat gelernt, mit dem Druck umzugehen und sich Pausen zu erlauben. Mit neuer Energie kehrt er nun auf seinen Hauptkanal zurück und das direkt mit dem bislang größten (und kostspieligsten) Projekt seiner Karriere: „7 Tage gestrandet in der Wildnis“. Eine aufwendig produzierte Survival-Serie mit anderen bekannten Creatorn und einem Produktionsbudget von rund 150.000 Euro.

Mexify kündigt seltene Uploads an

In seinem Statement macht der YouTuber klar: Neue Videos wird es nicht im Wochentakt geben. Die Projekte sind zeit- und kostenintensiv und Mexify möchte nicht erneut in alte Muster verfallen. Dafür will er diesmal auch mehr Behind-the-Scenes-Material zeigen und den kreativen Prozess transparent machen.

Zum Schluss richtet der Content-Creator noch ein großes Dankeschön an seine Community. Für den Support auf den Nebenkanälen, für das Verständnis und für die Geduld. Jetzt will er wieder das tun, was ihn schon immer motiviert hat: unterhalten, ablenken, ein Lächeln schenken. Ganz ohne Perfektionsdruck.

Die Vorfreude in der Community auf das Survival-Projekt ist jedenfalls groß. Viele spekulieren bereits, ob es das neue „7 vs. Wild“ wird. Mehr Infos zum Format wird es am 6. September geben.

Michelle Baier

Michelle lebt für Gaming, Streamer, digitale Trends und alles, was die moderne Popkultur und Kreativwelt bewegt....