Streamerin heult, weil Fans ihr nicht die Miete zahlen wollen, während sie sich teure Nägel machen lässt

Frogans Forderung, ihre Fans sollten ihr Geld geben, generierte reichlich Gegenwind.

Frogan Weint
Der Fakt, dass ihre Follower ihr kein Geld geben wollen, sorgt für Tränen bei Frogan. | © Frogan / Twitch / TikTok

Nachdem sie unter Tränen forderte, dass ihre Follower ihr die Miete zahlen sollten, übte das Internet herbe Kritik an Streamerin Frogan.

Polarisieren als Marketing-Gag

Frogan gehört zu den wohl kontroversesten Streamerinnen weltweit. Als Mod des mindestens genauso kontroversen HasanAbi, der vor Kurzem einen Skandal auslöste, als er seinen Hund mit einem Schock-Halsband quälte, mag das erstmal nicht ungewöhnlich sein, doch einer ihrer letzten Streams machte besonders deutlich, wie sehr sie bemüht ist, ihre Zuschauer zu manipulieren.

Morgan Kamal Majed – so Frogan bürgerlich – bezeichnet sich selbst nicht nur als Profi-Gamerin, sondern auch als Gesundheitsexpertin. Auffällig wurde sie aber vor allem durch ihre politischen Aussagen, wie etwa ihr geäußerter Wunsch, US-Soldaten mögen mit posttraumatischen Belastungsstörungen von Einsätzen zurückkehren oder ihre Entscheidung an einer "Habibi Tier List" teilzunehmen, bei der anhand von Herkunft und Hautfarbe entschieden werden sollte, welche Prominenten das arabische Wort “Habibi” verwenden dürfen sollten.

Ihre Community gestaltet sich durchwachsen, denn auch wenn viele ihrer Zuschauer ihre Streams vor allem deshalb verfolgen, um sie zu kritisieren, unterstützen viele auch ihre Ansichten, etwa zum Nahostkonflikt, die von anderen wiederum als unangebracht und einseitig interpretiert werden.

Streamerin will, dass Zuschauer ihr die Miete zahlen

Der Kritik an ihrer Person steht Frogan eher ignorant gegenüber – emotional wird sie erst, wenn ihre Zuschauer ihr kein Geld mehr zukommen lassen wollen.

In einem kürzlichen Stream begann sie sich darüber zu beschweren, dass ihre Followerzahlen – seit sie sich gegenüber einem anderen Streamer antisemitisch geäußert hätte - extrem eingebrochen waren. Dies führte natürlich dazu, dass sie auch finanziell weitaus weniger Unterstützung erfährt. Für sie grundsätzlich natürlich eine unangenehme Erfahrung – doch eben vor allem selbstverschuldet.

Sie echauffierte sich darüber, dass sie ihr aktuelles Ziel von 200 zahlenden Unterstützern noch nicht erreicht hätte, obwohl der Monat bereits zu mehr als der Hälfte vorbei war.

Das ist verrückt! Ich muss meine Miete zahlen!

Als ein anderer Streamer ihr daraufhin sagte, wie erbärmlich es wäre, um Miete zu betteln, forderte sie ihn auf, ihr Geld zu überweisen. Er entgegnete, dass sie zurück zu ihren Eltern ziehen und ein neues Leben beginnen sollte, was sie offensichtlich emotional traf, da sie kurz darauf begann zu weinen.

Kritik von allen Seiten

Ihr Gesprächspartner riet ihr, sich auf den Spaß zu fokussieren und das Streamen nicht zu ernst zu nehmen, woraufhin Frogan unter Tränen antwortete: "Das ist mein Job, ich muss mich auf der verdammte Geld fokussieren."

Nun werfen Kritiker ihr nicht nur vor, dass diese tränenreiche Reaktion Frogans nur dazu diente, ihre verbliebenen Zuschauer emotionale zu erpressen, sondern auch, dass sie da Geld gar nicht wirklich nötig hätte – zumindest nicht so dringend, wie sie behauptet.

In mehreren Videos und Tweets hinterfragen User, wie jemand um seine Miete betteln kann und dabei gleichzeitig gemachte Nägel im Wert von mehreren Hundert Dollar tragen könnte.

Frogan selbst erklärte zwar, dass die Nägel ihr kostenlos gemacht werden würden, weil sie die entsprechende Designerin auf ihren Social Media Accounts bewerben würde, die Kritiker bleiben allerdings skeptisch, gab es doch Videoclips die sie kurz davor zeigten, wie sie erklärte, dass sie alle zwei Wochen ihre Nägel für 200 Dollar nachmachen lassen würde.

Teil eines größeren Problems

Kritiker ordnen Frogan in die Kategorie von Streamerinnen ein, bei denen der Eindruck entsteht, dass finanzielle Interessen im Vordergrund stehen. Statt die Unterstützung ihrer Community als besonderes Privileg zu begreifen, wirke es für viele so, als würden Follower vor allem als zahlungsbereite Geldgeber betrachtet.

Diese Wahrnehmung wird dadurch verstärkt, dass monetäre Sorgen und Einnahmen regelmäßig thematisiert werden, während Dankbarkeit oder Verantwortung gegenüber der Community aus Sicht mancher Zuschauer zu kurz kommen.

Damit schadet Frogan auch dem allgemeinen Bild von StreamerInnen, die sich häufig mit der Kritik daran konfrontiert sehen, dass sie überbezahlt, faul oder nur auf monetäre Interessen fokussiert wären.

Was haltet ihr von das Sache? Spiegelt Frogan nur das tatsächliche, allgemeine Wesen von StreamerInnen wieder, oder ist sie eine krasse Ausnahme, die aufgrund ihrer provokanten Art damit scheitert, erfolgreich zu streamen?

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....