Statt sich den Support zu verdienen, verlangt Streamer DSP einfach, dass man ihm Geld senden möge.
Um seine Zuschauer zu der einen oder anderen Spende zu motivieren, haben Influencer und Streamer unterschiedlichste Methoden entwickelt. DSP versucht es damit, sie anzuschreien und Spenden zu erzwingen.
Die dunkle Seite des DarkSydePhil
Es gibt Streamer, die haben hier und da mal einen Skandal und werden dafür dann zurecht kritisiert. Es gibt auch Streamer, die bitten etwas zu häufig darum, dass man ihnen doch den einen oder anderen Geldbetrag zukommen lassen sollte und werden dafür zurecht kritisiert. Und dann gibt es DarkSydePhil (kurz DSP), der sich von einem Skandal zum nächsten hangelt und seine Zuschauer inzwischen dazu auffordert, ihm umgehend Geld zu spenden, wenn sie irgendeine Unterhaltung in seinen Streams erwarten.
DSP ist seit Jahren aktiver Teil der YouTuber- und Streamerszene und gehört seit jeher zu den kontroversesten Figuren überhaupt. Sein eher bescheidenes Talent als Gamer gepaart mit häufigen Wutausbrüchen und seinen Neigungen, die Schuld für sein Scheitern in Spielen bei den Entwicklern oder dem Spiel selbst zu suchen galten zunächst oftmals noch als unterhaltsam – leider verhält der 43-Jährige sich auch in anderen Bereichen seines Onlinelebens nicht viel anders.
"Selbstliebe" im Livestream
Immer wieder machte er mit fragwürdigen, aggressivem und aufbrausendem Verhalten von sich Reden, wurde sexistischer Aussagen und der Belästigung beschuldigt und hatte einen waschechten Skandal an der Hand, als er sich nach einem Livestream “mit sich selbst vergnügte”, dabei allerdings vergessen hatte, den Stream auch tatsächlich zu beenden. Wo dies mindestens so fragwürdig, wie einfach nur ungeschickt erscheinen mag, sind es gerade seine Wutanfälle und die mangelnde Einsicht, die DSP so berüchtigt machten.
Er beleidigt Zuschauer, tut jede Form der Kritik als haltlosen Hate ab und badet danach in Selbstmitleid – um seine Zuschauer dann wieder dazu zu bringen, ihm Geld zukommen zu lassen, also ein wenig wie das, was man von einem ehemaligen frängischen Judubb-Star so ähnlich kannte.
In letzter Zeit erreichte gerade letzteres derartig problematische Ausmaße, dass der Streamer sich teilweise weigert, überhaupt Programm in seinen Streams zu bieten, wenn zuvor nicht die ersten Spenden eintrudeln würden.
Streamer verlangt Spenden von Zuschauern
Dass DSP seit Jahren finanzielle Sorgen hat, daraus macht er genauso wenig einen Hehl, wie aus der Tatsache, dass er Unsummen für unterschiedliche Mobile Games ausgibt, weigert sich aber auch kontinuierlich, sich die Ratschläge seiner Community anzuhören oder auch nur irgendwie – abseits des schnellen Streamergeldes – an Einkommen zu kommen. Stattdessen fordert er seine Zuschauer immer deutlicher und aggressiver dazu auf, ihm Geld zu schicken:
Ich erwarte die erste Spende des Tages genau jetzt! In diesem Moment! Nicht erst, wenn ich gleich auf’s Klo gehe, sondern jetzt in diesem Moment!
Dabei hat er eine klare Summe im Kopf: Jeder seiner Streams muss ihm mindestens 150$ einbringen. Allerdings ist ihm egal, wenn an einem Tag davor die Spendenmarke der 150 Dollar (weit) überschritten wurde, am Tag darauf fordert er wieder mindestens diese Summe ein.
Als er kürzlich kurz vor dem angedachten Ende seines Streams nur etwa die Hälfte seines gesetzten Zieles erreicht hatte, beleidigte er seine Fans erneut und erklärte sie für dumm, weil sie nicht nach seinen Regeln spielten:
Wie oft soll ich euch noch sagen, dass ihr mir Geld spenden sollt?! Soll ich es für euch ausschreiben? Warum versteht ihr das denn nicht?!
Wertlose Spenden als Trollaktion
Die Absurdität des Ganzen findet seinen Höhepunkt in der Tatsache, dass seine Zuschauer zum großen Teil inzwischen genau deshalb da sind. Sie freuen sich, über die Wutausbrüche des Streamers und triggern ihn mit entsprechenden Kommentaren oder dem sogenannten “Moral-Support”. Dabei handelt es sich um eine Chat-Funktion der Streaming-Plattform Kick, mit der Zuschauer Moral-Points an ihre Lieblinge spenden können, die kostenlos, gleichzeitig aber mehr oder weniger nutzlos sind.
Während viele Communities darin eine weitere Möglichkeit sehen, ihrem Streamer unentgeltlich ihre Wertschätzung aussprechen zu können, werden sie von DSPs Zuschauern vor allem davor genutzt, ihm vor Augen zu führen, dass sie seinem Stream zwar folgen, ihm aber dafür kein Geld geben wollen.
Bevor ihr mich mit diesen Moral-Points zuschüttet, wie wäre es damit: Öffnet eure verdammten Brieftaschen und unterstützt den Content!
Zwischen Hass und Hobby
Das DSP, trotz seiner fragwürdigen Berühmtheit im Internet als Streamer wohl weitestgehend gescheitert ist, scheint allen, nur ihm selbst nicht bewusst zu sein. Genauso, dass seine verzweifelten Versuche, seine Community zum Spenden zu animieren, bei dieser eher das Gegenteil auslösen.
Vielleicht ist DSP eines der besten Negativbeispiele in Sachen “Hobby zum Beruf machen” und sollte all denen ins Bewusstsein gerufen werden, die darüber nachdenken, als Influencer oder Streamer Karriere machen zu wollen, denn für jeden erfolgreichen, großen Streamer da draußen, der seiner Community und seinen Fans Unterhaltung liefert, gibt es einen DSP, der von seinen Zuschauern dafür ausgelacht wird, keinerlei Erfolg mehr zu haben.