Katharina Amalia hat sich mit ein paar Freundinnen zu den Vorwürfen wegen sexueller Belästigung geäußert und wurde zum Paradebeispiel der Uneinsichtigkeit.

Katharina Amalia hat für ihren OF-Kanal geworben, in dem sie Menschen auf der Straße ungefragt Nacktfotos von sich gezeigt hat, die Kritik daran können sie und ihre Freundinnen aber so gar nicht nachvollziehen.
Erinnert ihr euch noch, an die gute alte Zeit, als man klein genug war, um an Mamas Hand beim Metzger eine Scheibe Fleischwurst gratis zu kriegen? Oder schlendert ihr auch heute noch gerne bei Real an dem kleinen Stand neben der Käsetheke vorbei, holt euch einen von einem Zahnstocher aufgespießten gratis Käsewürfel ab?
Dieses Prinzip der Werbung hat ein OnlyFans Model Katharina Amalia für sich entdeckt und dann auch direkt Kritik dafür geerntet. Darum hat sie sich mit ein paar Freundinnen zusammengesetzt, sich zu der Sache geäußert und alles noch viel, viel schlimmer gemacht.
Aber auf Anfang – was ist überhaupt das Problem?
Fragwürdige (Heiß-)Akquise
Katharina Amalia ist Contentcreatorin, einerseits auf den regulären Social Media Kanälen, besonders aber auf OnlyFans. Bekanntheit hat sie dabei unter anderem wegen ihrer angeblichen Affären mit diversen Fußballstars erlangt – soweit auch alles völlig okay und legitim. Problematisch wird es aber, wenn ihre Werbemethoden übergriffig werden.
Um für ihre, an Erwachsene gerichteten Inhalte die Werbetrommel zu rühren, hat sich Katharina nämlich etwas Besonderes ausgedacht: In einer Art Street-Prank-Reihe stellte das OF Model Passanten ungefragt vor nackte Tatsachen. So sprach sie etwa fremde Männer auf offener Straße an, behauptete, der Person wäre gerade das Handy heruntergefallen und hielt den Herren dann ihr eigenes Handy, samt einem darauf zusehenden Nacktfoto von sich hin.

Dabei handelt es sich – auch wenn das nun viele, inklusive Katharina selbst überraschen dürfte – um sexuelle Belästigung, weswegen sie bereits entsprechende Kritik von verschiedenen Seiten erntete.
Dafür zeigte sie schon damals wenig Verständnis und erklärte, dass das alles ja halb so wild wäre, weil sie den Männern danach ja erklären würde, dass es sich um einen Scherz handeln würde (“It’s just a prank including sexual harassment, bro!”) und sie selbst ja auch kein Problem damit hätte, wenn andere sich vor ihr entblößten.
Stream of (Un-)Consciousness
Diese Neuinterpretation des kategorischen Imperativs durch Katharina Amalia kam jedoch auch nicht sonderlich gut an und so sah sich das OF Model gezwungen, sich ein paar ihrer besten Freundinnen in einen Stream zu laden und ein Statement abzugeben.
Und ganz in normaler Influencer-Manier macht dieses Statement alles noch schlimmer – dank ihrer Freundin Mogli sogar doppelt und dreifach schlimmer.
Im besagten Stream rechtfertigt die Contentcreatorin sich und die sexuelle Belästigung zunächst damit, dass sie für Reichweite ja alles machen würde und anecken möchte. (“Herr Richter, sie können mich nicht für den Überfall verurteilen, weil ich wollte doch das Geld um jeden Preis haben!”)

Dann springt ihre Freundin Mogli in die Bresche und betont, dass die Leute bei ihrer Kritik nicht verstehen würden, dass es die härteste Art wäre berühmt zu werden, eben WEIL man dabei so hart kritisiert werden würde. Ja, ich habe mir beim Zuhören auch ein paar Gehirnwindungen verknotet...
Zwischendurch kommt das Tribunal der Stumpfsinnigkeit dann auch darauf zu sprechen, dass Chris Brown ja niemals gecanceled worden sei, als er Rihanna verprügelt hatte und wollen damit verdeutlichen, dass die Kritik an ihrer Freundin auf Misogynie begründet sei.
Letztlich ist für die Mädels aber klar: Die Kritik sei absolut nicht gerechtfertigt, weil sie ja polarisieren wollte.
Nackte (Straf-)Tatsachen
Im Zuge dessen erwähnen sie auch Montana Black, der sich ebenfalls dazu geäußert hatte und sagte, dass es sich dabei um eine Straftat handeln würde – was mit einem seltsam erfreuten “Stimmt, das ist ‘ne Straftat!” von Mogli quittiert wird, bevor sie auch diese Kritik in ihrer ganz eigenen Logik damit entkräften wollen, dass Monte damit ja noch mehr Aufmerksamkeit für Katharina generieren würde.
Mit Blick auf die vermeintliche Vorbildfunktion der Influencerin erklären die Damen zum Ende des Srreams dann, dass man ja auch nicht rund um die Uhr ein Vorbild sein könnte, niemand perfekt sei und man selbst als Vorbild mal zu McDonald’s gehen oder rauchen würde... ja... oder halt ungefragt Nacktfotos von sich herumzeigt...
Contentcreator haben seit Anbeginn der Zeit ja schon die seltsamsten und fragwürdigsten Argumente genutzt, um sich aus Skandalen herausreden oder Kritik von sich weisen zu können, was Katharina Amalia und ihre Freundinnen jedoch in diesem Stream von sich gaben, dürfte das grundlegend falscheste und sinnbefreiteste gewesen sein, was ich zu einem solchen Thema jemals gehört habe.
Bleibt nur zu hoffen, dass das OF Model baldigst zur Besinnung kommt oder es ihr demnächst ganz ähnlich wie den Opfern ihres Guerilla-Marketings geht und sie, obwohl sie das nicht sehen will, ein Schreiben bezüglich einer Anzeige wegen sexueller Belästigung im Briefkasten findet.
Was haltet ihr von Katharina Amalias Marketing-Strategien? Und wie denkt ihr über die Argumente die sie gegenüber Kritikern äußerte?