Polizist bietet an Anzeige "privat zu klären" – Katja Krasavice wirft Polizei Leipzig Belästigung vor

Nachdem die Influencerin wegen Trunkenheit am Steuer ihren Führerschein abgeben musste, gibt sie nun an, im Nachhinein von einem Polizisten belästigt worden zu sein.

Katja VS Polizei Leipzig
"F*ck the Police?" – kommt für Katja auf keinen Fall in Frage. | © TikTok

Sie dürfte zu den polarisierendsten Internetpersönlichkeiten Deutschlands zählen, denn auf jede und jeden, die Katja Krasavice feiern, gibt es mindestens genauso viele, die so gar nichts mit der Influencerin anfangen können.

Diese 24 irren Fakten rund um Katja hier fassen sehr gut zusammen, warum sie so kontrovers ist.

Doch unabhängig davon, ob man Katja nun mag oder nicht, vor dem Gesetz sollte jeder Mensch gleich sein und auch die Polizei als Exekutive sollte hierbei Menschen weder bevorzugen noch benachteiligen – erst recht aber nicht belästigen.

Doch genau dies wirft die Influencerin der Polizei Leipzig nun vor.

Polarisierend, prollig, populär

Katjas Karriereweg ist gepflastert mit obszönen Skandalen, die oft mit Kalkül ausgewählt sind, um ihre Bekanntheit noch zu vergrößern – dass sie damit oft Grenzen überschreitet oder sich gar zu überaus problematischen Aktionen wie dem Bewerben von Wettbetrügern hinreißen lässt, trägt zu ihrem umstrittenen Beruf noch umso mehr bei.

Dennoch sollte auch klar sein, dass ihr als erfolgreicher Frau auch immer Kritik entgegenschlägt, die vor allem aus Misogynie heraus erwächst. Dinge, die für manchen männlichen Influencer selbstverständlich sind, wie etwa der offene Umgang mit der eigenen Sexualität, werden bei ihr kritisch beäugt und Neid und Missgunst gegenüber ihrem Erfolg sind allgegenwärtig.

Auch sexuelle Belästigung ist ein trauriger Bestandteil des Alltags von Frauen – insbesondere jener, die in der Öffentlichkeit stehen. Der aktuelle Fall rund um Katja zeigt dies besonders drastisch.

Promille, Polizei, Probleme

Doch was war eigentlich geschehen?

Vor kurzem berichteten diverse Medien darüber, dass Katja Krasavice wegen Trunkenheit am Steuer von der Polizei in Leipzig angehalten wurde.

Die Beamten sollen einen Wert von 1,4 Promille bei der YouTuberin festgestellt haben, die daraufhin ihren Führerschein verlor.

Doch wo bei dem Durchschnittsautofahrer an dieser Stelle erstmal Schluss ist, geht die Geschichte um Katja noch weiter. In einem Statement auf TikTok erhebt sie schwere Vorwürfe gegen die Polizei in Leipzig.

Laut ihrer Aussage habe sich ein Polizist, der in den Fall involviert war, wohl die Angaben zu ihrer Person widerrechtlich privat vermerkt und ihr auf WhatsApp eine Sprachnachricht gesendet.

Als Beweis spielt sie die entsprechende Nachricht des angeblichen Polizisten dann auch ab. In der Voicemail stellt sich ein Mann als einer der beteiligten Beamten vor (wobei Katja seinen Namen zensiert) und hofft, auf diesem Wege in privaten Kontakt mit ihr gelangen zu können. Er gibt an, dass er der Meinung sei, seine Kollegen hätten bei ihrer Kontrolle übertrieben und aus angeblich gemessenen 0,7 Promille einfach 1,4 gemacht.

Er führt weiter aus, dass er Katja in persona äußerst sympathisch und noch attraktiver gefunden habe und sie deshalb gerne privat treffen würde.

Dabei geht er sogar so weit in Aussicht zu stellen, dass sich ein gemeinsames Treffen positiv auf den Verlauf ihres Falles auswirken könnte:

Ich wollte dich mal fragen, ob wir uns vielleicht mal privat treffen wollen. Auf einen Kaffee. Dann können wir über den Fall reden – vielleicht kann man da ja noch was machen.

Katja hinterfragt an dieser Stelle, ob es sich hierbei um ein Angebot handeln würde, bei welchem sich der Polizist als bestechlich zeigt. Dann richtet sie klare Worte an die gesamte Polizei Leipzig und bittet darum, dass diese Frauen in Ruhe lassen und vor allem nicht belästigen solle.

Klar ist, sollte es sich dabei wirklich um die Nachricht eines Polizisten handeln, der sich widerrechtlich ihre Nummer notierte, handelt es sich hierbei um eine extreme Grenzüberschreitung und Machtmissbrauch – auch wenn nicht alle die Geschichte glauben wollen.

Persönlichkeitsrecht, Personalbefragung & ein Prüfungsverfahren

Die Polizei Leipzig äußerte sich kurz darauf auf Anfrage der Bild zu dem Vorfall und gab an, dass umgehend ein Ermittlungsverfahren wegen eines möglichen Datenschutzverfahrens eingeleitet wurde. Erste Prüfungen hätten hierbei zwar keinen konkreten Verdacht ergeben, die Ermittlungen diesbezüglich gingen aber weiter.

Das Internet ist sich uneins darüber, wem hier nun eher Glauben zu schenken sei. Selbstverständlich ist Katja Krasavice hier und da schon mit fragwürdigen Äußerungen aufgefallen und generell ist es stets ratsam, die Aussagen von Influencern nicht sofort für bare Münze zu nehmen – dennoch ist es leider alles andere als ungewöhnlich, dass Männer derartige Situationen ausnutzen und ein vermeintliches Machtgefälle zu ihren Zwecken missbrauchen wollen, selbst wenn die Situation so verheerend dumm anmutet wie in diesem Fall.

Ob Katja hier also die Wahrheit sagt und wie genau die internen Untersuchungen der Polizei Leipzig letztlich sein werden, wird wohl nur die Zeit zeigen können – wenn überhaupt.

Wie ist eure Meinung? Schenkt ihr Katjas Schilderung der Situation Glauben oder geht ihr eher davon aus, dass es sich bei der Sprachnachricht gar nicht um einen Polizisten handelt und das Ganze am Ende vielleicht sogar von Krasavice selbst inszeniert wurde?

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....