"Schokokuss sagen, bringt mich nicht um” – Papaplatte über problematische Begriffe

Papaplatte VS Schokokuss
Auch abseits ihres Zuckergehalts bringen Schokoküsse Papaplatte nicht um. | © Verbraucherschutz / Papaplatte

In der Debatte um die Frage, ob man gar nichts mehr sagen kann oder wirklich alles sagen muss, hat Papaplatte eine einfache, aber klare Meinung.

Frei, bis es die Freiheit anderer eingeschränkt

In Zeiten geopolitischer Unruhen und einer regelrechten Enthemmung des Internets, ist es wichtig, dass Menschen auch außerhalb ihres eigenen Wohlbefindens aufeinander achten und sich darüber bewusst sind, dass die eigene Freiheit da aufhört, wo sie die Freiheit eines anderen Menschen einschränkt – und, dass Rede- und Meinungsfreiheit einem zwar das Recht einräumt, Dinge äußern zu dürfen, dass dies aber nicht zwangsweise konsequenzenlos sein muss, sondern man gegebenenfalls mit der daran geäußerten Kritik klarkommen und sich dieser eventuell sogar stellen muss.

Dies mag nicht allen schmecken – viele berufen sich gerade dann gerne auf ihre Freiheit, wenn sie sich beleidigend oder diskriminierend äußern – dass dies aber längst nicht mehr dem Zeitgeist entspricht, ist Fakt.

Die Gesellschaft ist sich längst viel bewusster über die Bedeutung von Worten, ihrer Hintergründe und der Frage, ob jedes Wort aus heutiger Sicht noch seine Berechtigung hat, ob die Freiheit veraltete Begriffe nutzen zu dürfen wirklich über der Würde anderer Menschen stehen sollte.

Streamer äußern sich immer bewusster

Gerade heute, in Zeiten von fragwürdigen Regelungen auf Twitter/X, einem politischen Rechtsruck in vielen Ländern und den diesbezüglich immer neu aufkeimenden Debatten um diese Themen, wird es immer wichtiger, sich damit auseinanderzusetzen.

Dabei ist dies keine Sache der letzten Tage oder Wochen – auch deutsche Streamer wie Rezo, Zarbex oder Gnu bemühen sich, ein Positivbeispiel zu sein und sich in ihren Streams entsprechend bewusst auszudrücken. Papaplatte etwa befasste sich damit schon letztes Jahr in einem Stream.

Das tat er vor allem, als er sich ein Video zum “Untergang von Wetten, dass...?!” und dem Abschied von Thomas Gottschalk gemeinsam mit dem Chat ansah. Aus den klischeebehafteten Statements des Moderators, man dürfe heute gar nichts mehr sagen, entwickelte sich mit dem Chat eine kleine Debatte, in welcher Papaplatte klar Stellung bezog:

Ich check das, dass man bei manchen Sachen ein bisschen übertrieben an die Sache rangeht. Aber Bro, sind wir ehrlich: so 8 von 10 Sachen, die man "nicht mehr sagen darf" war auch crazy, dass man die jemals sagen durfte.

"Dass es Paprikasoße heißt, bringt mich nicht um"

Dies sei besonders bei Personen der Fall, die in der Öffentlichkeit stünden, doch der Streamer erwartet bestimmtes Verhalten auch von Menschen im privaten Umfeld – speziell im Bezug auf gewisse Worte wie “Schokokuss” oder “Paprikasoße”:

Dass es jetzt Paprikasoße heißt, bringt mich jetzt nicht um.

Und tatsächlich könnte es einfacher kaum sein: Der schlichte Verzicht auf veraltete Begrifflichkeiten, die im modernen Kontext als beleidigend oder nicht mehr angemessen gelten, sollte zum Mindesten zählen, was jeder Mensch zu einem friedlichen, bewussten Zusammenleben in der Gesellschaft beitragen kann – und es ist gut, dass meinungsbeeinflussende Internetpersönlichkeiten wie Papaplatte hier mit positivem Beispiel vorangehen.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....