Streamer Dduran wollte die beiden Ladyboys filmen, um damit seine Zuschauerzahlen in die Höhe zu treiben, als es um die vereinbarte Bezahlung ging, wollte er seinen Teil aber nicht einhalten.

Es gibt im Großen und Ganzen zwei Arten von Streamern: Einmal die Leute, die eine Passion für etwa Gaming, Reisen oder Unterhaltung im Allgemeinen haben und diese mit der Welt teilen möchten und die, die nur um des Streamen-Willen streamen, weil sie sich davon schnelles, leicht verdientes Geld versprechen.
Letzteren ist dabei dann erstmal gar nicht so wichtig, was genau sie da streamen, solange es möglichst viele Klicks und damit potenzielle Spenden gibt. Streamer wie Duran sind daher auf möglichst kontroverse Themen angewiesen, die polarisieren und provozieren und mehr und mehr User dazu verleiten, in den Stream zu klicken. Dass dies oftmals bedeutet, dass andere Menschen vorgeführt werden oder gar zu Schaden kommen, ist dabei völlig egal.
Dduran – nur ein Problem von vielen
Dduran gehört genau zu dieser Gruppe. Zuletzt war er unter anderem mit Iceposeideon unterwegs, einem besonders fragwürdigen IRL-Streamer, der kürzlich unter anderem dadurch von sich Reden machte, dass er Menschen in eine Art Gefängnis steckte, um sie für hohe Zuschauerzahlen zu quälen.
Ursprünglich produzierte der Koreaner Muk-Bang-Videos, also Clips, in denen er besonders große Mengen von Nahrung verspeiste.
Zu dieser Kategorie gehört unter anderem auch Foodie Beauty, die kürzlich ihre Wahlheimat Kuwait verlassen musste, weil ihr Spendenbetrug und Tierquälerei vorgeworfen wurden.
Inzwischen setzt Dduran allerdings auch ausschließlich auf Provokation und jagt einen Skandal nach dem anderen. Der neueste hat mit zwei Ladyboys zu tun, die der Streamer in Thailand kennenlernte.
Schicksale für Klicks ausnutzen
Sein Ziel dürfte von Anfang an klar gewesen sein: Dduran wollte seine neuen Bekanntschaften vorführen, ihre, für viele Menschen skurril anmutende Art ausnutzen, um Views zu generieren, aber sie ganz sicher nicht bezahlen. Denn am Ende eines mehrstündigen Streams, der Dduran und die beiden Ladyboys in sein Hotelzimmer führte, versuchte er sie loszuwerden.
Als die beiden ihn aufforderten, für ihre Begleitung zu bezahlen, wie das in ihrem Geschäft üblich sei, stellte Dduran sich dumm. Erst behauptete, er hätte schon gezahlt, dann meinte er, er würde in einer Stunde zahlen, noch etwas später erklärte er, er habe gerade kein Geld.
Der Bitte, den Stream zu beenden, damit man über die Sache sprechen konnte, kam Dduran nicht nach und filmte die beiden weiterhin. Nach einiger Diskussion wurde er aufgefordert, die beiden Ladyboys zu einem nahegelegenen Geldautomaten zu begleiten, damit er dort Geld abheben könne.
In einem Supermarkt angekommen, filmte Dduran weiter und machte sich über seine Begleiter lustig, in dem er sich besonders dumm stellte und so tat, als wisse er nicht, wie man einen Geldautomaten bedient. Immer wieder drückte er falsche Knöpfe, brach den Abhebeprozess ab und behauptete irgendwann, er habe gar kein Geld auf dem Konto. Er grinste mehrfach frech in seine Kamera und forderte die Zuschauer auf, ihm per Paypal Geld zu spenden, damit er die beiden bezahlen könnte – einer Forderung, der allerdings niemand nachkam.
Plötzlich sind Handy und Geld weg
Als die beiden Ladyboys sichtlich ungehaltener wurden und sehr bestimmt ihre Bezahlung verlangten, versuchte Dduran zu feilschen und bot an, dass er ihnen sofort Geld geben würde – allerdings deutlich weniger als ursprünglich vereinbart.
Daraufhin wurde es einer von Ddurans Begleitungen zu bunt, sie griff nach dem Geld, welches er ihnen vor das Gesicht hielt, schnappte sich auch sein Handy und ging schnellen Schrittes davon. Als der Streamer seinem Geld und Telefon hinterhereilte, griff er nach der Schulter des Ladyboys, woraufhin er eine Ohrfeigte kassierte, die ihm sogar die Brille von der Nase schleuderte.
Kurz darauf erfuhren Ddurans Zuschauer, dass die beiden samt seines Geldes und des Handys verschwunden waren und seine Brille zusätzlich beschädigt sei. Die Aktion, bei der die beiden einfach nur die vereinbarte Bezahlung erhalten wollten und sich selbst dann anderweitig bedienten, bezeichnete er als „Scam“, bevor er den Stream endgültig abbrach.
Das Leid anderer als Geschäftsidee
Für Leute wie Dduran, Johnny Somali oder Vitaly Zdorovetskiy gehört derlei Verhalten zu ihrem Alltag und oft müssen Menschen, wie die beiden Opfer Ddurans, die ohnehin kein leichtes Leben haben oder am Rande der Gesellschaft existieren, darunter leiden. Denn IRL-Streamer, wie diese, nutzen schwächere, schutzbedürftige Menschen für den Content ihrer Streams aus.
Besonders Menschen, die aufgrund ihrer Tätigkeit ohnehin skeptisch von der Gesellschaft betrachtet werden und die sich daher kaum eines Rückhalts sicher sein können, werden in Streams von Menschen wie Dduran vorgeführt – ähnlich wie im Fall von Cedric Dorsey, über welchen wir kürzlich berichteten, der auf seinen Social-Media-Kanälen damit prahlte, Prostituierte auszunutzen, dafür nun aber 35 Jahre ins Gefängnis wandert.
Ein wenig Gerechtigkeit scheint es also auch in der fragwürdigen Welt dieser Streamer noch zu geben – wobei die Streamer selbst meist aber auf der anderen Seite stehen.