Im Fall des verstorbenen Streamers Raphaël Graven gibt es nun eine brisante Wendung: Offenbar könnte der Kick-CEO selbst einer der größten Geldgeber seiner tödlichen Streams gewesen sein.

Der Tod des französischen Streamers Raphaël Graven – besser bekannt unter seinem Usernamen Jean Pormanove – hat die Streamingwelt erschüttert. Angefangen mit Games wie FIFA, GTA und Fortnite veränderte sich sein Content in den letzten Jahren drastisch: Die brutalen „Challenges“, die er gemeinsam mit anderen Streamern auf Kick austrug, endeten Mitte August in einer tödlichen Tragödie. Während Behörden und Politik noch über Verantwortung und Regulierung diskutieren, kommt nun ein weiterer brisanter Aspekt ans Licht: Offenbar könnte ausgerechnet der Kick-Gründer selbst unter den größten Unterstützern der Streams gewesen sein.
Platz 5 der Top-Donator-Liste
Auf Screenshots und Aufzeichnungen, die im Nachgang der Streams kursieren, ist ein Nutzer mit dem Namen „Eddi“ zu sehen. Das Profilbild zeigt niemand geringeren als Kick-CEO Ed Craven, zudem ist der Account als „Mitarbeiter“ gekennzeichnet – ein Detail, das die Vermutung nahelegt, dass es sich tatsächlich um den Mitgründer der Plattform handelt. Der Account taucht auf Platz 5 der Top-Donator-Liste auf, also unter jenen Zuschauern, die das grausame Spektakel mit den höchsten Geldbeträgen unterstützt haben.
Kick founder and CEO Ed Craven is listed at the 5th top donator to Jean Pormanove, the man who recently died mid-livestream on the siteViewers would gift subs as "acts of violence and physical and moral humiliation" were conducted on the streamerKick's CEO had donated 150 pic.twitter.com/6R9YnP7Zwd
— Dexertonox (@Dexertonox) August 23, 2025
Eine offizielle Bestätigung gibt es bislang nicht, weshalb es sich derzeit noch um eine Mutmaßung handelt. Dennoch wirkt die Kombination aus Username, Bild und Mitarbeiter-Kennung mehr als auffällig. Sollte sich herausstellen, dass Craven tatsächlich selbst spendete, wäre das ein massiver Skandal: Ein CEO, der nicht nur gewaltsamen Content auf seiner eigenen Plattform duldet, sondern aktiv finanziell unterstützt.
Verantwortung bleibt das Schlüsselwort
Ob Craven tatsächlich spendete oder nicht: Der Fall zeigt einmal mehr, wie dringend es klare Verantwortlichkeiten braucht. Plattformen wie Kick tragen nicht nur eine technische, sondern auch eine moralische Verantwortung dafür, welche Inhalte sie zulassen – und ob sie selbst davon profitieren. Der Tod von Raphaël Graven darf nicht zu einem weiteren Kapitel im „Business mit der Demütigung“ werden, das am Ende folgenlos bleibt.
Streamer-Plattformen müssen sich in solchen Fällen verantwortlich zeichnen und Konsequenzen ziehen, genau wie etwa Gamingfirmen die verbotene Spiele klar zensieren oder gänzlich vom Markt nehmen.
Solltest du selbst belastende Inhalte gesehen haben oder dich in einer schwierigen Situation befinden:Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr kostenlos und anonym erreichbar – unter 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 sowie online unter telefonseelsorge.de .