"Um unsere Namen reinzuwaschen": Andrew Tate und sein Bruder kehren für Gerichtstermin nach Rumänien zurück

Der kontroverse Influencer Andrew Tate und sein Bruder sind zurück in Rumänien, um weiter an ihrem anstehenden Gerichtsprozess teilzunehmen.

Du kannst deine Weste nicht schmutzig machen, wenn du keine trägst... oder? | © X

Nachdem Andrew Tate und sein Bruder Tristan vor kurzem aus Rumänien nach Florida geflüchtet waren, um sich einer juristischen Verfolgung zu entziehen, kehrten die beiden nun nach Bukarest zurück. Nach eigenen Angaben um “ihre Namen reinzuwaschen”.

Weinerliche Männer mit Problemen als willige Käufer

Tate ist ein ehemaliger Kickboxer, der das misogyne Äquivalent zum Financial Bro ist (gut, bei den meisten Financial Bros steht Feminismus jetzt wohl auch nicht so weit oben auf der Prio-Liste): Mit frauenfeindlichen Aussagen erreichte er in sozialen Netzwerken Millionen von Jugendlichen und jungen Männern und machte aus Incel-, Alpha- und Chad-Mindsets ein Business. Dabei stets an seiner Seite: sein Bruder Tristan, der auch in die Vorwürfe verwickelt ist, die seit langem über die beiden im Raum stehen.

Menschenhandel und andere Vorwürfe

In Rumänien wird den Tate-Brüdern von der Staatsanwaltschaft eine ganze Reihe an Straftaten vorgeworfen, die von sexuellem Missbrauch, über das Produzieren und Verbreiten von pornographischem Material, welches unter Zwang entstand, bis hin zu Menschenhandel reichen.

Angeblich sollen die beiden damit Millionen gemacht haben – sehen sich selbst aber als vollkommen unschuldig.

Ein Pizzakarton brachte ihn hinter Gitter

Das Katz-und-Maus-Spiel mit den Behörden nach dem ersten Aufkommen der Vorwürfe endete 2022 mit einer Inhaftierung Tates. So hatte er sich zwar in Rumänien versteckt, war dort allerdings online in einen Streit mit Greta Thunberg geraten, woraufhin findige User anhand eines Pizzakartons seinen Aufenthaltsort ermitteln konnten und die Behörden ihn letztlich schnappten.

Die Inhaftierung wurde zunächst in einen Hausarrest umgewandelt, später zumindest in die Auflage, das Land nicht verlassen zu dürfen. Dann wurde dieses Ausreiseverbot Anfang Februar jedoch aufgehoben und es wird davon ausgegangen, dass dies durch Druck der US-Regierung unter Trump geschah.

Nun kehrten Andrew Tate und sein Bruder zurück nach Rumänien, um an einem weiteren Gerichtsprozess und einer Anhörung teilzunehmen. Tate erklärte der Presse:

Wir sind zurück in Rumänien, weil unschuldige Männer vor nichts weglaufen. Wir sind hier, um unsere Namen reinzuwaschen und uns zu entlasten.

Anhänger trotz befleckter Weste

Dabei ist natürlich fraglich, wie notwendig dies für Tate und seinen Bruder ist. Das Geschäft läuft dennoch, schließlich sind seine Fans trotz erdrückender Beweislast nach wie vor der Meinung, dass ihr Idol unschuldig sei.

Dabei mag man sich gar nicht überlegen, ob dies bedeutet, dass die “Tater Tots” (wie die Anhänger des ehemaligen Kickboxers scherzhaft genannt werden) wirklich davon ausgehen, dass ihr Andrew Tate die Taten nicht begangen habe oder sie sie, nicht zuletzt durch seinen Einfluss und das von ihm verbreitete Frauenbild, für einfach nicht problematisch halten.

Bleibt zu hoffen, dass der Gerechtigkeit hier genüge getan wird und Tate und sein Bruder sich für die begangenen Straftaten tatsächlich verantworten müssen.

Was haltet ihr von dem Thema? Glaubt ihr, dass die Tate-Brüder mit einer Gefängnisstrafe rechnen müssen?

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....