Weiße Tradwife-Influencerin gibt in TV-Interview zu, regelmäßig das N-Wort zu benutzen

Tradwife-Influencerin gibt offen zu, das N-Wort zu benutzen – selbst Piers Morgan ist schockiert

Piers mrgan lilly gadds
© PiersUncensored via X

In einem Moment, der selbst einen wie Piers Morgan sprachlos machte, gab die Tradwife-Influencerin Lilly Gaddis in einem TV-Interview offen zu, regelmäßig das N-Wort zu benutzen – und verteidigte damit eine Kollegin, die ein fünfjähriges schwarzes Kind auf einem Spielplatz rassistisch beleidigt hatte.

Rassismus im TV – Wenn selbst Piers Morgan fassungslos ist

Piers Morgan ist nicht gerade dafür bekannt, sanft mit seinen Gästen umzugehen, aber selbst er wirkte sichtlich fassungslos, als die Tradwife-Influencerin Lilly Gaddis in einem Interview zugab, regelmäßig das N-Wort zu benutzen. Gaddis verteidigte in der Show „Piers Morgan Uncensored“ die ebenfalls kontroverse Influencerin Shiloh Hendrix, die in einem viralen Video dabei gefilmt wurde, wie sie einen fünfjährigen schwarzen Jungen rassistisch mit dem N-Wort beleidigte.

Laut Berichten entstand das Video, nachdem der Junge angeblich versucht hatte, etwas aus der Wickeltasche von Hendrix zu nehmen, während sie auf einem Spielplatz in Minnesota war. In dem Clip nennt Hendrix den Jungen offen das N-Wort und verteidigt ihre Wortwahl mit der Aussage: „Ich würde dieses Wort benutzen, wenn er sich so benimmt.“ Hendrix startete nach dem Vorfall eine Spendenkampagne auf der Plattform GiveSendGo, um angeblich ihre Familie nach Online-Bedrohungen umzusiedeln. Die Kampagne brachte bis Anfang Mai über 700.000 US-Dollar ein, unterstützt von Spender, die oft selbst extrem rechte und rassistische Ansichten äußerten.

„Ich benutze das ziemlich häufig“

Als Morgan Gaddis direkt fragte, ob sie selbst das N-Wort benutze, antwortete sie ohne Zögern: „Ja, ich mache das ziemlich häufig.“ Als Morgan sichtlich schockiert nachhakte, wann es jemals „angemessen“ sei, diese Beleidigung zu verwenden, entgegnete Gaddis kühl: „Immer, wenn ich Lust dazu habe.“ Auf die Frage, ob ihr klar sei, dass dies sie zu einer „verachtenswerten Rassistin“ mache, reagierte Gaddis nur mit einem gleichgültigen „Ich schätze schon. Ist mir egal.“ Diese offene und ungeschönte Selbstidentifikation als Rassistin schockierte nicht nur Morgan, sondern auch Zuschauer online

Tradwives und die Illusion der „freien Rede“

Die Ironie dabei? Diese Tradwife-Influencerinnen, die sich so gerne als „Verteidigerinnen der Redefreiheit“ inszenieren, idealisieren gleichzeitig eine Zeit, in der Frauen kaum eigene Rechte hatten. In den 1950er Jahren konnten Frauen keine eigenen Bankkonten eröffnen oder Kreditkarten beantragen, ohne die Zustimmung ihres Mannes.

Scheidungen waren schwierig und stigmatisiert, und häusliche Gewalt war weitgehend normalisiert. In vielen Ländern war Vergewaltigung in der Ehe sogar bis in die 1990er Jahre legal. Sich also als „Tradwife“ für „Redefreiheit“ starkzumachen, ist nicht nur zynisch, sondern auch historisch ignorant.

Lilly gaddis
© thelillygaddis_ via Instagram

Tradwives als Gateway in rechte Ideologien

Lilly Gaddis Aussagen sind jedoch kein Einzelfall. Die Tradwife-Community hat sich lange als Gateway in extrem rechte Ideologien etabliert. Was als harmlose Romantisierung häuslicher Tätigkeiten beginnt, führt nicht selten zu rassistischen und antifeministischen Weltanschauungen. Die Influencerinnen dieser Szene präsentieren sich gerne als unschuldig und „unpolitisch“, während sie gleichzeitig radikale, oft frauenfeindliche, queerfeindliche und rassistische Ideologien verbreiten.

Fazit – Normalisierung von Hass

Dass Lilly Gaddis diesen Moment nutzte, um sich selbst als eine Art Märtyrerin der „freien Meinungsäußerung“ darzustellen, ist ein weiterer trauriger Beweis dafür, wie weit rechtsradikale Narrative inzwischen in den Mainstream vorgedrungen sind. Die Tatsache, dass sie selbst in einem TV-Interview ungeniert zugibt, rassistische Begriffe zu verwenden, zeigt, wie normalisiert dieser Hass inzwischen ist. Und das ist vielleicht der größte Skandal an dieser ganzen Geschichte – dass jemand wie Lilly Gaddis sich überhaupt ermächtigt fühlt, solche Dinge öffentlich zu sagen, ohne Angst vor Konsequenzen zu haben.

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Lina Kheir

Lina liebt kreative Spiele wie Animal Crossing und Die Sims, ist mit Mario aufgewachsen und zockt heute auch Fortnite. Ihre Leidenschaft gilt Serien, Filmen, Popkultur und Büchern – besonders Geschichten mit starken Frauen....