YouTuber YaNike übergoss Leute mit Eimern voller Fäkalien – jetzt kam er frühzeitig aus der Haft, weil das Gefängnis überfüllt ist

Der Belgier YaNike drehte Videos, in welchen er unschuldige Menschen in Zügen mit eimerweise ekelhaften Mixturen überschüttete, wurde dafür inhaftiert... und nun wieder freigelassen.

Belgischer You Tuber Freigelassen
Die Mischung in den Eimern so bunt wie seine Haare – die Strafe dafür eher ernüchternd. | © YouTube

Die Zeichen standen gut für die Opfer des Pranksters, die hofften, ihm würde eine gerechte Strafe widerfahren. Nun kam alles anders, weil die belgische Justiz den YouTuber nirgendwo unterbringen kann.

Bereits vor einigen Monaten berichteten wir darüber, dass die Gerichtsverhandlung des YouTubers YaNike vor dem belgischen Strafgericht stattfinden würde. Zur Last gelegt wurde ihm, mehrere Menschen – darunter ein Obdachloser und ein neunjähriges Mädchen – mit dem Inhalt eines Eimers übergossen zu haben, der unter anderem aus Abwasser, Farbe, Öl und Hundekot bestand.

Rein in den Knast, raus und gleich wieder rein

Als die Behörden seiner habhaft wurden, landete er zunächst für fünf Tage in Untersuchungshaft, wurde gegen Kaution allerdings freigelassen – nur um kurz darauf wieder in einer Zelle zu landen, weil er unmittelbar nach seiner Freilassung weitere Videos dieser Art veröffentlichte. Seine Erklärung: Die Videos waren bereits lange abgedreht und es war ihm zu schade um den Content.

Nach 10 Monaten in Untersuchungshaft wurde der Belgier nun aber wieder auf freien Fuß gesetztmit einer recht kuriosen Begründung.

Zuvor war man fest davon ausgegangen, dass der Chaos-YouTuber eine ordentliche Haftstrafe verbüßen müsse. Nicht nur wegen der Dinge, die er getan hatte und der Kanister voll illegalem Tränengas, die die Polizei in seinem Zuhause sicherstellte, sondern auch der fehlenden Einsicht.

Fehlende Einsicht sollte mehr als drei Jahre Haft bringen

Vor Gericht gefragt, warum er getan hatte, was er getan hatte, erklärte er, dass er einfach nicht davon ausgegangen war, dafür bestraft zu werden. Als der Richter YaNike nahelegte, den YouTube-Account stillzulegen, um guten Willen zu beweisen und klarzustellen, dass er ähnliches nicht wiederholen würde, weigerte er sich.

Die Anklage forderte 30 Monate Haft für die Eimer-Aktionen, 12 weitere für das Bewerfen diverser Passanten mit Eiern und Widerstands gegen die Polizei. Dabei hob die Staatsanwaltschaft die besondere Schwere der Tat hervor, da es sich bei seinen Opfern unter anderem um einen Obdachlosen und ein Kind gehandelt hatte.

YaNikes Anwalt jedoch bat um eine mildere Strafe, weil sein Mandant bereit wäre zu lernen und sich im Zuge eines Besserungsprogrammes beweisen wollte – dies und die aktuelle Gefängnissituation in Belgien sorgte dafür, dass der YouTuber nun wieder frei ist.

Freiheit, weil die Gefängnisse voll sind

Die Gefängnisse in Belgien sind aktuell extremst überfüllt. Berichte sprechen sogar davon, dass Häftlinge auf dem Boden nächtigen müssen, da nicht ansatzweise ausreichend Betten vor Ort wären, weswegen die Rechtssprechung in weniger dramatischen Fällen inzwischen davon absieht, Menschen hinter Gitter zu stecken.

Auch YaNike scheint nun Nutznießer davon zu sein, da er nach nur 10 Monaten in Untersuchungshaft nun auf Bewährung entlassen wurde. Diese dauert weitere 15 Monate an, doch sollte der YouTuber sich in dieser Zeit nicht erneut etwas zu Schulden kommen lassen, ist er danach frei.

Bleibt nur zu hoffen, dass YaNike nun wie durch ein Wunder Einsicht zeigt und nicht schon wieder auf der Suche nach der nächsten absurden Idee für einen Streich ist, unter dem dann andere zu leiden haben.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....