Valve verschwendet wirklich keine Zeit. Der erste Patch für Dota 2 in 2020 mag zwar klein sein, allerdings greift dieser direkt in die Meta ein und schwächt einige der meistgespielten Helden. Doch das ist noch nicht alles.
Wer weiß, was Dota ist und wie man es spiel, sollte sich vor allem folgende Änderung angucken:
- Der Goldbonus für das zurückliegende Team wird fortan nicht mehr berücksichtigt, wenn die Differenz zwischen beiden Teams 1.000 Gold oder weniger beträgt
Die wahrscheinlich wichtigste Änderung des Patchs 7.23f dreht sich rund um das Gold (farmen). Zuvor war es dem Helden, mit dem größten Farm möglich, seine Führung problemlos weiter auszubauen. Ein gutes Beispiel dafür wäre ein Safe-Lane-Carry, der im Early-Game gut mitgehalten hat, dessen Team in puncto Gold jedoch im Rückstand war. Wenn dieser Held nun den Goldbonus für den Kill eines Gegenspielers erhielt, machte ihn der hohe Bonus zum wertvollsten Helden des Spiels.
Werden diese Anpassungen (Nerfs) ausreichen?
Es gibt ein paar Helden, die den Patch 7.23f geprägt haben: Puck, Doom, Tiny, Outworld Devourer, Snapfire und Treant Protector. Sofern diese Heroes nicht gebannt sind, stehen die Chancen sehr gut, mindestens einen von ihnen in einer Partie anzutreffen. Es ist also kein Wunder, dass alle genannten Heroes von diesem Patch betroffen sind. Eine Frage bleibt dennoch offen: Werden sie auch weiterhin gespielt werden? Unsere Antwort hierauf lautet: Ja, definitiv! Im folgenden betrachten wir die wesentlichen Anpassungen der Helden im Detail.
Puck
Der Feendrache ist aufgrund seiner zahlreich erhaltenen Buffs einer der beliebtesten Helden in Dota 2. Schauen wir uns den Drachen mal genauer an: hoher AoE-Schaden, zweierlei Möglichkeiten Angriffe und Zauber zu trennen, zwei Mobilitätszauber und eine Ulti mit einer geringen Abklingzeit, wenn man die Wirkung des Effekts berücksichtigt. Damit gibt es wenig Gründe, Puck nicht zu wählen.
Der Patch 7.23f gleicht den Hero nur geringfügig aus. Sein Talent für Bonus-Schaden wurde im Talentbaum von Level 15 auf Level 10 verschoben und von +90 auf +30 reduziert. Selbst mit dem Nerf ist dies auch weiterhin ein großer Bonus für diesen Helden. Die Fähigkeit Phase Shift bleibt, mit der Ausnahme, dass sie sich jetzt auf Stufe 15 befindet, weitestgehend unverändert. Außerdem wurde Pucks Grundschaden um zwei reduziert. Dies zeigt nicht wirklich eine große Wirkung, da der Held schon vorher einen verhältnismäßig hohen Schaden hatte.
Tiny
Tiny erhielt Nerfs sowohl für seine Haupt- als auch Roaming-Fähigkeiten. Seine Wurfreichweite wird nun gestaffelt, während die Angriffsgeschwindigkeit und der Kraftzuwachs pro Level reduziert wurden. Trotz dieser Anpassungen bleibt Tiny auch weiterhin eine gute Wahl und wird in fast jeder Konstellation ein solider Rückhalt sein. Der Steinriese lässt sich nur schwer kleinkriegen und sollte in jeder Phase des Spiels gefürchtet werden.
Outworld Devourer
Seit seiner Überarbeitung ist OD nur schwer zu balancen. Mit einer gut platzierten Ulti ist er in der Lage das gesamte gegnerische Team zu zerstören. Denn die ist so ziemlich die einzige Fähigkeit, deren Schaden, innerhalb der letzten Patches, fast halbiert wurde.
Ursprünglich hatte Sanitys Eclipse zu Beginn des Patchs 7.23 einen Schadens-Multiplikator von 0,6 auf maximalem Level. Im Patch 7.23a wurde er kurzfristig auf maximal 0,7 erhöht und letztendlich schrittweise auf 0,4 reduziert. Die Zeit wird zeigen, ob der Wert noch weiter sinken wird. Dennoch bleibt OD auch weiterhin eine solide Wahl als Gegenspieler zu Helden mit wenig Mana – davon gibt es in der aktuellen Meta genügend.
Doom
Der Schicksalsbote Doom bietet eine Vielzahl von Kontrollmöglichkeiten auf der Off-Lane. Seine Schwächen liegen dabei in der mangelnden Rüstung und teilweise auftretenden Mana-Problemen. Seine Fähigkeit Scorched Earth wurde im aktuellen Patch etwas abgeschwächt und er verliert zwei Stärkepunkte. Seine wahre Stärke bleibt jedoch weiterhin die Menge an Gold, die er Dank Devour horten kann. Selbst ohne eigenen Kill ist Doom in der Lage seine wichtigsten Items zu bauen, die ihn zu einem starken Gegner machen.
Weitere Änderungen
Snapfire hat einen Punkt in ihrer Basis-Rüstung verloren und einen Nerf ihrer Ulti erhalten. Die Abklingzeit ist nun 20 Sekunden länger, was in Anbetracht des Schadens von bis zu 1600 – als Support wohlgemerkt – aber eher ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Mit ihren vielseitigen und praktischen Fähigkeiten wird sie als Held nicht so schnell in Vergessenheit geraten.
Treant Protector war zum Start des Patchs 7.23 der Dauerbrenner schlechthin, verliert jedoch kontinuierlich an Bedeutung. Das zeigt sich vor allem in seiner Siegrate, die sich mittlerweile der 50%-Marke nähert. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die meisten gelernt haben, gegen einen unsichtbaren Baum zu spielen. In den letzten Updates wurde die Manakosten seiner Fähigkeiten erhöht. Zusätzlich erhält er weniger Stärke pro Level und die Slows seiner Fähigkeiten wurden auch abgeschwächt. All das hat zweifellos zu seiner sinkenden Beliebtheit beigetragen.
Was haltet ihr von dem neuen Patch? Lasst es uns wissen!