
Die 20 legendärsten Deutschen Sportkommentatoren

Legendäre Deutsche Sportkommentatoren
Live Sport ohne Kommentatoren? Unvorstellbar! Sie sind die Stimmen in unserem Ohr, wenn die ganz großen Momente passieren – mal poetisch, mal sachlich, mal emotional bis ins Mark. Ihre Worte prägen Erinnerungen: Tore werden nicht nur gesehen, sondern durch markante Tonspuren unsterblich.
Besonders in Deutschland haben Kommentatoren eine außergewöhnliche Stellung. Sie sind Chronisten, Erzähler und manchmal auch unbequeme Kritiker – sie ordnen das Geschehen ein, schreiben Emotionen fort und liefern Zitate, die bleiben. Manche sind Kultfiguren durch ihre Sprachbilder, andere durch ihre Seriosität, manche schlicht durch pure Leidenschaft.
In dieser Galerie blicken wir von EarlyGame auf 20 legendäre deutsche Sportkommentatoren, die Sportgeschichte nicht nur begleitet, sondern mitgeschrieben haben. Von Radio-Pionieren über die großen TV-Ikonen der 70er und 90er bis zu den Stimmen unserer Zeit: Sie alle haben den Sport geprägt – und bleiben unvergessen. | © ZDF

20. Gerd Gottlob
Über viele Jahre ein ARD-Kommentator großer Fußballturniere. Gottlob kommentierte das EM-Finale 2016 (Portugal–Frankreich). Sein letztes kommentiertes Fußballspiel überhaupt war das EM-Viertelfinale 2024 Deutschland–Spanien, ein besonders bitteres Ende aus deutscher Sicht. Gottlob stand für seriöse Spielanalyse und viel Emotion in seinem Ton. Sein Karriereende als aktiver Live-Reporter markierte das Ende einer Ära beim Ersten Deutschen Fernsehen. | © ARD

19. Manni Breuckmann
WDR2-Ikone, besonders im Ruhrgebiet. Seine emotionalen Bundesliga-Konferenzen machten ihn berühmt. Kaum jemand konnte Stadionatmosphäre so dicht ins Radio bringen. Dabei blieb er immer nah am Fan, ohne die journalistische Linie zu verlieren. Er begleitete auch die Heim-WM 2006 im Rundfunk und war für viele Jahre der Kommentator der FIFA-Videospielreihe. Für viele bis heute der Inbegriff des leidenschaftlichen Radioreporters. | © Ralf Ibing

18. Ernst Huberty
„Mister Sportschau“ – als Moderator und Kommentator eine Institution. Sein Stil: distinguiert, präzise, dabei nie zu weit weg vom Geschehen. Er prägte die Präsentation des legendären Bundesligaformats wie kaum ein anderer und war Vorbild für Generationen. Sein Name steht bis heute für Seriosität und Form. | © Horst Ossinger

17. Steffen Simon
Jahrzehntelanger ARD-Kommentator bei EMs/WMs und in der Bundesliga. Bekannt für präzise Analysen und ruhigen Duktus, dazu redaktionelle Führungsrollen. 2022 wechselte er vom Ersten zum DFB, als Direktor Kommunikation/Öffentlichkeit. Ein ungewöhnlicher Weg. Seine Stimme steht für die „seriöse ARD-Schule“ des Kommentierens. | © Picture Alliance

16. Werner Hansch
Hansch ist die „Stimme des Ruhrgebiets“, dessen Begleitung der Revierderbys zwischen dem BVB und Schalke, ihresgleichen suchen. Seine bildhafte Sprache und der dramatische Vortrag machten ihn zur Legende auf WDR2. Er brachte die Emotionen des Stadions direkt ins Wohnzimmer, gern auch mit kleinen literarischen Seitenhieben. In NRW wurde er so zur prägenden Fußballstimme. Privat lief es bei ihm nicht immer geradlinig, als Typ blieb er Kult. | © Kirsten Neumann

15. Kai Dittmann
Kai Dittmann ist ein Sky-Kommentator mit besonderer Verbindung zur Ära Jürgen Klopps beim BVB. Er war die Stimme des magischen 3:2-Comebacks von Borussia Dortmund gegen Málaga im Viertelfinale der UEFA Champions League 2012/13 und begleitete auch das 4:1 gegen Real Madrid im Halbfinale wenige Wochen später. Zwei unvergessliche Fußballabende im Westfalenstadion. Dittmanns Stil: packend, nah am Geschehen und mit feinem Gespür für die große Dramaturgie. | © Sky

14. Herbert Zimmermann
Seine Reportage des WM-Finals 1954 in Bern („Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt. Tor! Tor! Tor!“) ist die wohl berühmteste Tonspur der deutschen Fußballgeschichte. Mit ungebremster Leidenschaft begleitete er das „Wunder von Bern“ – die Aufholjagd gegen Ungarn und den ersten deutschen WM-Triumph. Zimmermanns pathetischer Stil polarisierte, machte ihn aber auch unverwechselbar. Legendär ist sein Schlussruf: „Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! – Deutschland ist Weltmeister!“ Ein Satz, der sich tief in das kollektive Gedächtnis eingebrannt hat und ihn unsterblich machte. | © NDR

13. Rudi Michel
Michel kommentierte mehrere WM-Finals fürs deutsche Fernsehen und prägte die 1960er/70er mit nüchtern-präzisem Stil. Sein Kommentar zum „Wembley-Tor“ 1966 ist historisch – die Sequenz gehört zum Kanon deutscher TV-Geschichte. Er gilt als einer der Großen der frühen TV-Reporter-Schule. Auch 1974 war er eine prägende Stimme, während dem Heimturnier. | © Imago

12. Tom Bayer
Bayer begann im WDR-Hörfunk, wurde dann bei RTL zur markanten Fußball-Stimme. Er begleitete in den 1990ern/2000ern viele Bundesligaspiele und Europa-Cups, bevor er später bei Premiere und Sky zu hören war. Seine Radiowurzeln hörte über seine gesamte Karriere hinweg, mit dem Ende der Saison 2020/21 beendete er diese. | © Jan Huebner

11. Reinhold Beckmann
Beckmann moderierte in den 1990ern „ran“ bei SAT.1 – eine Kultsendung, die die Bundesliga-TV-Prägung einer ganzen Generation mitbestimmte. Später wurde er Kommentator in der ARD, moderierte über viele Jahre die Sportschau und schärfte sein Profil als Interviewer. Seine Stärken liegen im Gespräch, in der Einordnung und in der Präsentation. Auch als Talk-Gastgeber blieb er dem Publikum präsent. | © ARD

10. Eberhard Stanjek
Er galt als eine der markantesten Radiostimmen und prägte Generationen von Fußballfans. Unvergessen ist sein Auftritt bei der „Schande von Gijón“ während der WM 1982, als Deutschland und Österreich sich durch ein 1:0 gegenseitig ins Achtelfinale hievten. Stanjek kommentierte die zweite Halbzeit fast schweigend, aus Protest gegen die fehlende sportliche Fairness – eine Haltung, die bis heute als außergewöhnliches journalistisches Statement gilt. Auch abseits dieses Spiels stand er für Integrität, klare Worte und die Fähigkeit, Emotionen im Radio authentisch zu transportieren. Damit setzte er Maßstäbe für Sportjournalismus, der Haltung zeigt, wenn es nötig ist. | © YouTube

9. Wolf-Dieter Poschmann
Ein ZDF-Urgestein. Stets seriös, gut vorbereitet und vielseitig. „Poschi“ moderierte das „aktuelle Sportstudio“ und kommentierte große Fußball- und Leichtathletik-Events live. Sein Tod im Jahr 2021 löste große Anteilnahme aus. Ein Hinweis auf seine Rolle als präsente, verlässliche Stimme. Er war für viele Nachwuchsjournalisten im ZDF ein Mentor und galt intern als hochgeschätzt, weil er seine Erfahrung gern weitergab. | © ZDF

8. Heribert Faßbender
Eine prägende ARD-Stimme der 70er/80er. Er war der Kommentator des WM-Finals 1974, Deutschland–Niederlande, in München. Sachlich, unaufgeregt, mit großem Gespür für Dramaturgie und Geschichte. Als Funktionär im Journalistenverband ebenfalls prägend. Seine Moderationen der Sportschau, sowie sein „Nabend allerseits!“ sind kult. | © ARD

7. Frank Buschmann
„Buschi“ ist einer der vielseitigsten und populärsten Kommentatoren Deutschlands. Bekannt wurde er vor allem als Kommentator im Basketball. Sein Stil: energiegeladen, emotional, nah am Fan – manchmal fast schon ein Mitspieler am Mikrofon. In den 2010er-Jahren erweiterte er sein Portfolio und wurde für viele deutsche Fans zur Stimme des American Football. Gemeinsam mit „Coach“ Esume kommentierte er unzählige NFL-Spiele und Super Bowls bei Sat1, wobei das Duo entscheidend dazu beitrug, den Sport hierzulande populär zu machen. Parallel dazu ist Buschmann auch im Entertainment-Bereich präsent, etwa als Moderator von Shows wie „Ninja Warrior Germany“. | © RTL

6. Tom Bartels
Bartels war die Stimme des WM-Finals 2014 – sein „Mach ihn!“ vor Mario Götzes Siegtor ging in die Fernsehgeschichte ein. Beim Ersten begleitet er seit vielen Jahren Welt- und Europameisterschaften, sowie den DFB-Pokal. Auch abseits des Fußballs (vor allem im Wintersport) ist er eine feste ARD-Größe. Seine ruhige, klare Art traf 2014 den perfekten Ton für den „Sommer in Rio“. | © ARD

5. Wolff-Christoph Fuß
Wolff Fuß ist seit vielen Jahren die prägende Stimme des „Topspiels der Woche“ bei Sky. Sein Stil ist einzigartig, die Gabe, das Geschehen auf dem Rasen so sachlich und humorvoll zugleich herüberzubringen, und dazu noch im richtigen Moment, die richtige Menge an Emotionen in den Kommentar hineinzulegen, sucht ihresgleichen. Die Topspiele begleitet er regelmäßig im Duo mit Experte Lothar Matthäus – ein eingespieltes Aushängeschild der Bundesliga-Übertragungen. | © Sky

4. Gerd Rubenbauer
Rubenbauer kommentierte das WM-Finale 1990, Deutschland–Argentinien, für das Erste Deutsche Fernsehen – neben ihm damals Karl-Heinz Rummenigge als Experte. Seine Final-Reportage aus Rom ist fest im kollektiven Gedächtnis. Zudem war er über Jahre eine feste Größe der ARD-Turnierberichterstattung und auch in anderen Sportarten präsent. Seine Fernseh- und Radiokarriere begann beim BR, wo er ebenfalls Kultstatus erreichte. | © BR

3. Fritz von Thurn und Taxis
Fritz von Thurn und Taxis gilt als Inbegriff des bildhaften, fast barocken Kommentarstils im deutschen Fußballfernsehen. Besonders markant waren seine Aussprache, seine Sprachmelodie und die legendären Ausrufe wie das berühmte „Huuiiii!“, mit dem er plötzliche Wendungen oder spektakuläre Tore würdigte. Er begann seine Karriere beim Bayerischen Rundfunk, bevor er 1993 zu Premiere (später Sky) wechselte, wo er bis 2017 die großen Fußballspiele begleitete. Sein Stil war einzigartig: eine Mischung aus aristokratischer Eleganz, Humor, poetischer Sprache und punktgenauen Wortbildern, die ihn unverwechselbar machten. Er kommentierte auch Eishockey. Für viele Fans ist er die Stimme, die dem Fußball eine besondere Aura verlieh. | © YouTube

2. Marcel Reif
Eine der prägenden TV-Stimmen der 1990er/2000er, lange Zeit Chefkommentator bei Premiere und Sky. Legendär: der „Torfall von Madrid“ 1998, für den er, gemeinsam mit Günther Jauch, den bayerischen Fernsehpreis erhielt. 2013 begleitete er das deutsche Champions League-Finale zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Reif war darüber hinaus nicht selten starker Kritik ausgesetzt, der DFB sperrte ihn einst sogar für einige Spiele des FC Bayern! Ein Kommentator, der Szenen stets in größere Fußball-Geschichten einbetten konnte. Am 31. Januar 2024 sprach Reif beim Holocaust-Gedenktag im Deutschen Bundestag, als Vertreter der zweiten Shoah-Generation. Er erzählte von seinem Vater, einem Holocaust-Überlebenden, und zitierte dessen Vermächtnis: „Sei ein Mensch“. Ein Satz, der viele Abgeordnete zu Tränen rührte. Für diese bewegende Rede erhielt er später den Deutschen Rednerpreis. | © Twitter

1. Béla Réthy
Die ZDF-Ikone schlechthin und für viele Fußballfans DIE Stimme der deutschen Fußballnationalmannschaft. Réthys Stimme prägte Generationen, obwohl er kein Muttersprachler ist! Er kommentierte u. a. das EM-Finale 1996 Deutschland–Tschechien, mit Oliver Bierhoffs Golden Goal und mehrere WM-Endspiele in den folgenden Jahrzehnten. Unvergessen in seinem Zusammenhang wird auch der 7:1 Erfolg der deutschen Mannschaft gegen Brasilien, im WM-Halbfinale 2014, bleiben. Bekannt für klare Sprache, große Ruhe in hektischen Momenten und starke Spielvorbereitung, wenn nötig auch auf einem Pizzakarton. Mit der WM 2022 verabschiedete er sich vom ZDF-Mikro, bleibt aber als Stimme im kollektiven Gedächtnis. | © ZDF

Die erfolgreichsten Fußballer*Innen Deutschlands
Ein Kommentator ist am Ende auch nur so gut wie das Spiel, welches er begleitet. Es kommt auf die Leistung der Akteure auf dem Spielfeld an. Der beliebteste Sport der deutschen ist zweifelsohne der Fußball. Daher haben wir von EarlyGame zusätzlich Listen der erfolgreichsten Deutschen Fußballer sowie der erfolgreichsten Deutschen Fußballerinnen für euch. | © Twitter
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