Nintendo hat das Gaming immer wieder neu erfunden – doch mit der Switch 2 scheint die Magie vergangener Tage verblasst zu sein.

Ach, Nintendo. Die Firma, die uns beigebracht hat, dass Pilze einen wachsen lassen, dass Zeitreisen am besten mit einer Okarina funktionieren und dass der Typ mit dem grünen Hut eben nicht Zelda ist. Nintendo war immer die Speerspitze der Innovation, die wagemutige Pionierin des Gamings, die uns mit jeder neuen Konsole aus den Latschen gepustet hat. Doch jetzt? Jetzt haben wir die Nintendo Switch 2.
Als Nintendo noch Gaming-Geschichte schrieb
Versteht mich nicht falsch: Die Switch 2 wird sicher wieder Millionen von Einheiten verkaufen. Aber wo ist die Magie geblieben? Diese unfassbaren Quantensprünge, die Nintendo einst mit jeder neuen Generation hingelegt hat? Werfen wir mal einen Blick in die Vergangenheit, als Nintendo noch mit jeder neuen Konsole das Gaming-Universum umgekrempelt hat.
NES (1983) – Der Grundstein der modernen Videospiele
Bevor das NES auf den Markt kam, lag die Videospielindustrie in Trümmern. Dann kam Nintendo und sagte: "Hier, nehmt Mario, Zelda und Metroid und seid dankbar." Und das waren wir. Das NES hat uns nicht nur einige der ikonischsten Franchises aller Zeiten beschert, sondern mit dem Gamepad auch ein Steuerungskonzept etabliert, das bis heute Standard ist. Ohne das NES würden wir heute immer noch mit einer Art Taschenrechner-Grafik spielen.
Super Nintendo (1990) – Mode 7 und die Geburt der cineastischen Games
Während der NES das Gaming auf sichere Beine stellte, verwandelte das Super Nintendo (SNES) es in pure Kunst. Neben der absurd guten 16-Bit-Grafik war das Highlight der "Mode 7"-Effekt: eine Pseudo-3D-Technologie, die es ermöglichte, dass sich die Strecken in Super Mario Kart oder die Weltkarte in Final Fantasy VI geschmeidig drehten und skalierten. Wortwörtlich ein Game-Changer.
Nintendo 64 (1996) – Willkommen in der dritten Dimension
Und dann kam die N64. Während andere noch über 2D sprangen, schleuderte Nintendo uns direkt in eine offene 3D-Welt. Super Mario 64 war nicht einfach nur ein Spiel, es war eine Revolution. Die Analog-Stick-Steuerung war so präzise, dass man Mario auf den Millimeter genau dirigieren konnte. Kein Wunder also, dass andere Entwickler das System jahrelang kopierten.
GameCube (2001) – Die Grafik-Bombe mit dem besten Controller überhaupt
Die kleine, würfelförmige Kiste war ein Monster in Sachen Power und konnte grafisch locker mit der Konkurrenz mithalten. Metroid Prime sah aus wie Science-Fiction-Kunst, The Legend of Zelda: The Wind Waker versprach uns, dass Cel-Shading auch in 50 Jahren noch fantastisch aussehen wird. Und dann dieser Controller! Bis heute schwören viele Gamer darauf. Nintendo war vielleicht nicht Marktführer, aber sie lieferten die innovativsten Spiele.
Die Revolution: Mobil, 3D & Motion-Control
Mit dem Game Boy wurde Gaming tragbar, der DS brachte Touchscreens ins Spiel, und die Wii machte uns zu den Controllern. Diese Konsole war ein wilder Ritt: 90-jährige Omas spielten Wii Sports, Fitnessstudios warben mit Wii Fit, und Zelda: Twilight Princess fühlte sich plötzlich wie echtes Schwertkämpfen an. Und dann war da noch der 3DS – eine Handheld-Konsole, die echtes 3D ganz ohne Brille ermöglichte! Ein technisches Wunder, das sich wie Magie anfühlte.
Und heute?
Jetzt stehen wir hier mit der Switch 2. Und ja, es gibt Verbesserungen. Vielleicht ein bisschen mehr Leistung, mehr Speicher, vielleicht ein paar neue Features. Aber es ist nicht die Revolution. Nintendo war die Firma, die das Gaming immer wieder neu erfunden hat. Heute fühlt es sich an, als würden sie sich eher auf dem Erfolg der Vergangenheit ausruhen.
Wird die Switch 2 ein gutes Gerät sein? Bestimmt. Wird sie diesen "Heilige-Sch***e-was-ist-das-denn!"-Moment liefern, den wir früher bei jeder neuen Konsole hatten? Wohl eher nicht. Und das ist verdammt schade.