Shuhei Yoshida, der ehemalige Chef von Sony, spricht in einem Interview über zu erwartende, steigende Videospielpreise. Er gibt aber auch Beispiele dass es anders geht.

Obwohl wir bereits darüber berichtet hatten, dass Nintendo Preise für die kommende Switch 2 erhöht, und Microsoft nun bei Preisen an der Xbox und Zubehör nachzieht, ist die Wut über steigende Kosten in der Gaming-Community definitiv noch nicht an ihrem Höhepunkt. Jetzt trifft der ehemalige Chef von Sony (auch "der Vater der Playstation" genannt) Shuhei Yoshida in einem Interview mit Playstation Inside einige Aussagen, die durchaus verständlich sind, aber auch Kritik nach sich ziehen.
Alles eine Frage der Zeit
Für ihn war es bei den Preisen eher eine Frage von wann sie kommen, statt ob sie überhaupt durchgesetzt werden. Er kritisiert eher die Spieler, da er der Meinung ist, dass der Aufschrei und das Verlangen der früheren Preise wissenschaftlich gar nicht haltbar wäre. Jedoch versteht er, dass es in der heutigen Zeit schwer ist, das Geld dafür aufzubringen:
Wir leben in einer widersprüchlichen Zeit: Die Inflation ist real und spürbar. Doch gleichzeitig erwarten die Menschen, dass Spiele immer ambitionierter – und damit auch teurer in der Entwicklung – werden, aber trotzdem gleich viel kosten wie früher. Diese Rechnung geht einfach nicht auf.

Remakes & Die Preisbalance
Weiterhin erwähnt er das Games-as-a-service Modell und Spiele Abonnements, da sie die in der Produktion teuren und aufwändigen Triple-A-Games unterstützen. Ob er eine weitere Aussage vielleicht in Bezug auf das erfolgreiche Oblivion: Remastered bezieht, ist unklar.
Jedoch lässt er die Bombe platzen und reibt uns unter die Nase, dass wir viele Remakes nicht unbedingt wegen des Nostalgiefaktors bekommen würden, sondern eher, weil sie günstiger in der Produktion sind, die häufig an andere Entwicklerstudios verlagert werden.
Der Lichtblick: Dieses Geld könnte dann weiter in neue Spiele investiert werden.
Im Interview betont er dann nochmal, dass sich eine goldene Mitte finden muss: Ein Gleichgewicht zwischen Produktionskosten und Verkaufspreis. Weiterhin führt er GTA 6 als gesonderten Fall an.

Es geht auch anders (und meine zwei Cent)
Zuletzt gibt aber auch er zu:
Man kann hervorragende Spiele mit kleineren Teams und engeren Budgets machen, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen.
Als Beispiel gibt er Clair Obscur Expedition 33 und meint, dass es ein beeindruckendes Spiel ist, obwohl ein Team von nur ca 30 Personen daran gearbeitet haben.

Und hier beginnt meine Kritik an dem Ganzen:
Aus meiner Erfahrung würde ich behaupten, dass es nur ein Teil der Gamer ist, der sich immer hochauflösendere, bessere Grafik in all seinen Spielen wünscht. Der Großteil meiner Freunde denkt immer wieder über neuere Hardware nach, damit man überhaupt erst ein flüssigeres Spielerlebnis bekommt.
Ich bin bereit, meinen Geldbeutel zu öffnen, wenn Developer wieder mehr Zeit und Ressourcen in die Optimierung der Spiele investieren, damit jeder in den Genuss der neuen "Generation" der Spiele kommt. Ganz zu schweigen davon, dass man teilweise schon Angst hat, wenn man "Unreal Engine 5" hört.

Und vielleicht auch deshalb bin ich der Meinung, dass die Besten Spiele der vergangenen Jahre mehr Wert auf die Community und vor allem auf innovatives Gameplay legen. Ein Inscryption mit Pixel-Grafik ist für mich persönlich ansprechender (und auch gruseliger) als das Silent Hill Remake.
Viele der besten Spiele der letzten Zeit sind nicht von unseren bekannten Riesen, sondern eher von kleineren Studios wie zum Beispiel Warhorse mit ihrem erfolgreichen Kingdom Come: Deliverance 2. Und genau diese sind es, die zeigen, dass ein tolles Spiel durch Passion entsteht und nicht unbedingt von PR in den Himmel gelobt werden muss.
Habt ihr nun mehr Verständnis für die steigenden Preise, oder seht ihr sie immer noch als ungerechtfertigt?