Wegen eines Spendenbetrugs und der Vernachlässigung ihrer Tiere sorgte das Internet dafür, dass sie ihre Wohnung verlor – daraus gelernt scheint die Influencerin nicht zu haben.

Chantal Sarault ist Food- und Mukbang-Influencerin, was bedeutet, der Inhalt ihrer Videos besteht zu einem großen Teil daraus, sich extrem große Mengen an Essen zuzuführen.
Was grundsätzlich erst einmal okay ist, denn auch wenn ein so verantwortungsloser Umgang mit Lebensmitteln hinsichtlich der Vorbildfunktion recht fragwürdig erscheint, so schadet sie damit letztlich maximal sich selbst und lässt nur den eigenen Körper unter den gesundheitlichen Nebenwirkungen leiden.
Tiere als Opfer – auf viele Arten
Ihre letzten Taten zielten aber nicht auf sie selbst ab – stattdessen wurden unschuldige Tiere in Mitleidenschaft gezogen – und nein, damit meine ich nicht zwangsläufig, dass es längst vegane Alternativen für sämtliche tierischen Produkte gibt, die nicht nur deutlich weniger von Konservierungs- und anderen Schadstoffen belastet sind, sondern auch Flora und Fauna beträchtlich besser schonen, als die Fleischproduktion dies je könnte.
Chantal Sarault ist im Internet unter dem Namen Foodie Beauty bekannt und auf YouTube sehen ihr mehr als 100.000 Follower dabei zu, wenn sie sich riesige Käseplatten, dutzende Burger oder gewaltige Portionen von Essen aus ihrer Wahlheimat Kuwait einverleibt – in letzter Zeit nutzte sie diese Aufmerksamkeit aber noch auf andere Weise: Für Spendenbetrug.
Wir berichteten bereits darüber, wie Foodie Beauty in einem ihrer bisher letzten Videos auf YouTube ein kleines, ausgemergeltes Kätzchen zeigte und um Spenden für dieses und die vielen anderen, streunenden Katzen in Kuwait bat. Erste Kritik wurde laut, als Zuschauer sich fragten, warum sie das Geld auf ihrem privaten PayPal sammelte – dann noch um einiges lauter, als klar wurde, dass sie nicht nur gelogen hatte, als sie behauptete, mit den hiesigen Tierschutzorganisationen zusammenzuarbeiten, sondern, dass sie das im Video gezeigte Tier auch nach dem Dreh wieder ausgesetzt hatte.
Flucht von Kuwait nach Kanada
Schon zuvor war die gebürtige Kanadierin wegen der Vernachlässigung ihrer Tiere auffällig geworden – einer der Gründe, aus welchen sie nach Kuwait geflohen war und dort geheiratet hatte.
Als der Spendenbetrug nun aufgedeckt wurde und Sarault von den Behörden gesucht wurde, tauchte sie unter und flüchtete zurück nach Kanada.
Wie wir ebenfalls berichteten, hatten findige User herausgefunden, dass sie in ihre alte Heimat zurückgekehrt war, weil sie in einem Video mehrere Burger einer Kette aß, die es ausschließlich in Kanada gab – doch die Ermittlungen des Internets hörten dabei nicht auf.
Beobachter der Situation hatten die Einrichtung der Wohnung analysiert, aus welcher Sarault zuletzt streamte und anhand von Vergleichsfotos herausgefunden, um welchen Wohnkomplex es sich dabei handeln könnte.
Der Vermieter reagiert
Einer der User schrieb daraufhin den zuständigen Vermieter an und klärte ihn über die Situation und die Problematik rund um Chantal Sarault auf – und der Vermieter zog die Reißleine.
In ihrem letzten Livestream aus einem Auto heraus, beschwerte sich die Food-Influencerin darüber, dass ihr die Wohnung fristlos gekündigt worden sei. Sie hätte zwar noch ein paar Tage, um ihre Habseligkeiten anderweitig unterzubringen, dürfe die Wohnung danach aber nicht mehr betreten.
Auch wenn Doxxing (also das unerlaubte Bekanntmachen von persönlichen Daten wie etwa den Wohnort Dritter im Internet) nicht nur illegal, sondern auch auf moralischer Ebene höchst fragwürdig ist, kommt man nicht umhin, die Ironie dessen zu bemerken, dass die Influencerin, die noch vor wenigen Tagen einem Kätzchen glauben machte, endlich ein Zuhause gefunden zu haben, nur um es dann wieder auszusetzen, dachte, sie wäre nun in Kanada untergetaucht, nur um durch das Internet nun auf der Straße zu landen. Auch vor dem Hintergrund, dass Sarault sich zuvor einst über andere Influencer amüsierte, die selbst gedoxxt worden waren.
Influencerin sieht keine Fehler bei sich
Einsicht zeigt Sarault jedoch keineswegs. Die Verantwortlichen bezeichnet sie als “neidische Hater” und als “psychopathische Stalker”, welche ihr nach dem Leben trachten würden. Außerdem seien sie Schuld, wenn ihre neuen Katzen – denn anscheinend hatte sie auch schon Tiere für die neue Unterkunft “besorgt” – nun ins Tierheim müssten.
Sie behauptete, dass ihre Zuschauer nie wieder sehen könnten, wie sie wohne, weil sie sonst erneut gedoxxt werden könnte und es damit die Schuld ihrer Kritiker wäre, wenn ihre Videos in Zukunft wesentlich langweiliger wären.
Auch bezüglich das Autos, aus dem sie ihren Livestream hielt, gab sie sich mysteriös. “Woher ich das Auto habe? Vielleicht gekauft, vielleicht gemietet, vielleicht geliehen. Ich kann euch nie wieder etwas verraten, weil das zu gefährlich für mich wäre...”
Ansonsten scheint ihr Wille, einfach so weiterzumachen wie bisher, allerdings nicht gebrochen. Den Rauswurf sieht sie als Chance, “überall leben zu können” und behauptete, die letzte Wohnung sowieso nicht gemocht zu haben, weil die Treppen sie störten.
Weitere Konsequenzen sind noch unklar
Wie es mit Chantal Sarault nun also weitergehen wird, ist noch unklar, insbesondere, weil es aktuell so scheint, als würde sie für den Spendenbetrug in Kuwait nicht belangt werden können.
Das größte Problem dabei dürfte wohl allerdings sein, dass die mangelnde Einsicht ihrerseits dazu führen dürfte, dass sie weiterhin Katzen oder andere Tiere halten will und dies erneut auf Kosten der Gesundheit dieser unschuldigen Lebewesen passieren dürfte.