Wie ein Burger die Flucht einer Spendenbetrügerin aufgedeckt haben könnte...

Chantal Sarault, die ihren Followern besser als Foodie Beauty bekannt ist, scheint ihre Wahlheimat Kuwait verlassen zu haben, um einer strafrechtlichen Verfolgung zu entkommen. Das Essen aus einem ihrer aktuellen Videos gibt nun Grund zur Vermutung, sie wäre in ihr Geburtsland zurückgekehrt.
Spendenbetrug mit streunenden Katzen
Bereits vor einigen Tagen wurde die aktuell in Kuwait lebende Mukbang-Influencerin Foodie Beauty des Spendenbetrugs bezichtigt. Wir berichteten über die ursprüngliche Situation, in welcher sie die vermeintliche Rettung streunender Katzen als Grund angab, Spenden zu sammeln und Boomer in der Kommentarspalte zeigten sich empört darüber, dass wir darum baten, sie dafür und nicht für ihr Äußeres zu kritisieren.
Bisher war nur bekannt, dass die gebürtige Kanadierin Chantal Sarault sich vor den Behörden in Kuwait versteckte, nachdem sie ihre Follower zunächst dazu aufgerufen hatte, ihr per PayPal Geld zuzusenden, welches streunenden Kätzchen zugute kommen sollte, bevor aufgedeckt wurde, dass sie das im Video gezeigte Tier längst wieder ausgesetzt hatte.
Weitere Vorwürfe der Tierquälerei
Auch diverse andere, in Kuwait aktive Organisationen, die sich der großen Anzahl streunender Katzen annehmen will, dementierten eine Zusammenarbeit mit Sarault. Im Laufe der Ermittlungen seitens der Polizei, aber auch Kritikern der Influencerin kam ans Licht, dass Sarault aus ihrer Heimat Kanada geflohen war, nachdem auch dort Vorwürfe der Tierquälerei gegen sie aufkamen.
Eine ehemalige befreundete YouTuberin gab an, dass Sarault ihr ihre einstigen Katzen überlassen hätte und diese in einem gesundheitlich außerordentlich bedenklcihen Zustand gewesen seien.
Für viele Kommentatoren des Geschehens lag daher nahe, dass Sarault nun wieder abtauchen und in ein anderes Land fliehen könnte – und neue Hinweise deuten darauf hin, dass dem wirklich so sein könnte.
Denn obwohl Foodie Beauty aktuell auf der Flucht vor dem Gesetz in Kuwait ist, postet sie dennoch munter weiter Content, welcher sich hauptsächlich um Essen dreht.
Ein verräterischer Burger
In einem ihrer letzten Videos zeigte sie sich mit Burgern und Pommes, die findige Zuschauer als Produkte der Fastfood-Kette “Billy K’s” ausmachten, einer Kette welche es ausschließlich in Kanada gibt.
Alle sechs aktuell existierenden Filialen des Franchises sind dort beheimatet und keiner der Standorte bietet Lieferdienste außerhalb der Landesgrenzen – und erst recht nicht nach Kuwait – an, was die Vermutung nahelegt, dass Sarault inzwischen zurück in ihre Heimat geflohen sein könnte.
Vermutungen hier zu gehen in zwei Richtungen: Einerseits gibt es Gerüchte darüber, dass Sarault aus vergangenen Vergehen noch ausstehende Bewährungsauflagen hätte und sich in regelmäßigen Abständen bei den kanadischen Behörden melden müsste, andererseits verweisen Beobachter auf das fehlende Auslieferungsabkommen zwischen Kuwait und Kanada.
Eine gelungene Flucht?
Während viele Länder Auslieferungsabkommen untereinander haben, die es ihnen ermöglichen, in anderen Ländern straffällig gewordene Personen an die entsprechenden Behörden auszuliefern, existiert eine derartige Vereinbarung nicht zwischen Saraults alter und ihrer jetzigen Heimat.
Dies schließt eine Auslieferung dennoch nicht gänzlich aus. Ein Austausch zwischen den Ländern durch bspw. Jeweilige Diplomaten können dennoch zur Folge haben, dass Sarault aus Kanada zurück nach Kuwait gebracht und den dortigen Behörden übergehen wird – dies geht allerdings mit einer gewaltigen Menge bürokratischer Hürden einher, welche nur in seltenen, besonders schwerwiegenden Fällen genommen werden.
Abgesehen davon richtet sich die Strafverfolgung Kuwaits in einem derartigen Fall nach der Erfordernis der beiderseitigen Strafbarkeit – die Überführung nach Kuwait ist nur dann möglich, wenn das begangene Vergehen sowohl in Kuwait als auch dem Aufenthaltsland des Täters strafrechtlich verfolgt werden kann. Experten räumen in diesem Fall ein, dass das kanadische Gesetz hinsichtlich des Spendenbetrugs höhere Anforderungen an die Nachweisbarkeit der absichtlichen Täuschung stellt, die hier nicht gegeben sein könnten.
Ob dies bedeutet, dass Sarault ungestraft davon kommt, wird die Zukunft zeigen, klar ist, dass ihre Kritiker ein wachsames Auge auf ihren Content und weitere potenzielle Hinweise haben werden.