
Das Landesgericht Düsseldorf hat den islamistischen Influencer-Prediger zu 3 Jahren Haft verurteilt, nachdem er gestand im Laufe der letzten Jahre mehr als 500.000 Euro an Spendengeldern veruntreut zu haben.
Bereits vor einigen Wochen berichteten wir über den Fall Abdelhamid.
Der islamistische Influencer stand vor Gericht, nachdem ihm und seiner Frau Spendenbetrug in 37 Fällen vorgeworfen wurde. Abdelhamid hatte seit Jahren seine fast 600.000 Follower auf TikTok immer wieder zu Spenden für unter anderem die Opfer des Kriegs in Palästina gebeten und auf seinem eigenen PayPal-Konto Geld gesammelt.
Dieses Geld war allerdings zu großen Teilen für teure Autos und Luxusuhren ausgegeben worden – so die Staatsanwaltschaft.
3 Jahre Haft für Spendenbetrug
Deswegen saß der Influencer bereits seit Oktober 2024 in Haft. Nun verurteilte ihn das Landgericht Düsseldorf wegen gewerbsmäßigen Betrugs (§ 263 Abs. 1, Abs. 3 Nr. 1 Strafgesetzbuch) zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt (Urt. v. 16.07.2025, Az. 9 KLs 10/25). Bis zum Haftantritt wurde der Haftbefehl unter strengen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Seine Partnerin, die für Abdelhamid Spendenkonten eröffnet haben soll, wurde zu einer Freiheitsstrafe von 21 Monaten verurteilt, die allerdings zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Schon zu Beginn des Abdelhamid-Prozesses bot die Strafkammer am Landgericht ihm eine Haftstrafe von maximal drei Jahren und vier Monaten an, sofern er denn gestehen würde. Daraufhin legte der Internet-Prediger ein umfassendes Geständnis ab und räumte ein, den Großteil der mehr als 500.000 Euro für sich, seine Partnerin, die Schwester und eine Freundin genutzt zu haben.
Wegen der besonderen Verwerflichkeit der Tat, dem hohen Schaden und dem langen Tatzeitraum hatte die Staatsanwaltschaft zuletzt drei Jahre und neun Monate gefordert.
Die Vorsitzende Richterin erklärte bei der Urteilsverkündung, dass das frühzeitiges Geständnis zu dem milderen Urteil geführt hätte.
Wirkliche Einsicht?
Abdelhamid meldete sich kurz darauf nochmals auf Instagram zurück. In seiner Story war allerdings keineswegs von einem Schuldeingeständnis zu lesen, stattdessen erklärte er, dass er all jenen verzeihe, die über ihn reden würden, ohne die Wahrheit zu kennen.
Er kritisierte, dass er schon viel mehr für Palästina gegeben hätte als andere und die einzigen, die sich um Muslime kümmern würden, Muslime unter sich seien.
Zudem veröffentlichte er Screenshots eines kritischen Kommentars, der besagte, Abdelhamid würde für seine Taten in der Hölle brennen, woraufhin der TikTok-Prediger unter anderem antwortete, der Kommentator solle die Muslime das “unter sich klären” lassen.
Darunter schrieb er:
Merkt euch eine Sache... eine Sache habe ich im Knast gelernt... der Schuh vom allerschlimmste Muslim ist immer noch mehr wert als einer der Allah leugnet [sic!]
Die Community scheint nach wie vor geteilter Meinung. Während viele sich vom islamistischen Prediger abwendeten und unter anderem alte Aussagen kritisierten, in denen er etwa davon redete, sich mit harter Arbeit eine Rollex verdient zu haben, behaupten andere nach wie vor, dass sie an eine Verschwörung glaubten, Abdelhamid unschuldig sei oder gar ein Held wäre, weil er sich nun für seine Frau und die Kinder opfern würde.
Dass Abdelhamid vor dem Landgericht Düsseldorf selbst ein Geständnis abgegeben hat, scheint für diese Leute keine Relevanz zu haben – für die deutsche Justiz allerdings sehr wohl.