Die Entscheidung des Richters über den Vandalismus-Fall wird zukünftige Streamer nicht wirklich davon abhalten, ähnliches zu machen.

Ein Kick-Streamer dachte, er müsse eine Sehenswürdigkeit der USA zu einem Werbeschild umfunktionieren und die Strafe dafür fiel überraschend gering aus.
Der Grand Canyon: Eine steile Schlucht, die sich über 450 Kilometer durch den Norden Arizonas zieht, über Jahrmillionen und lange bevor der Mensch begann, aufrecht zu stehen, vom reißenden Colorado River ins Gestein des Colorado-Plateaus gegraben wurde.
Ein Meisterwerk der Natur, das jeden Tag unzählige Menschen staunen lässt und uns immer wieder klar macht, wie unbedeutend die kurze Lebensspanne des Einzelnen im großen Ganzen der Existenz unseres Planeten darstellt.
Ach ja, und seit kurzem Werbebanner für Kick...
Vandalismus an einem Naturwunder
Denn Anfang 2025 hatte Thanh Cong Ngo, der auf der Streamingplattform Kick als CrazyTawn bekannt ist, die hirnrissige Idee, das Naturwunder zu verschandeln, in dem er am Horseshoe Bend, einer der beliebtesten Aussichtsstellen des Canyons, einfach “KICK.COM” in den Sandstein ritzte.

Auch wenn der Clip selbst nicht mehr auf Ngo Kanal verfügbar ist, geistert er nach wie vor im Internet herum. Auch eine Stellungnahme zu dem Vorfall spricht eine deutliche Sprache.
Das Video zeigt den Verdächtigen selbst, wie er den Sandstein mit einem kleinen Stein vandalisierte. Er war sichtlich darum bemüht, den Schriftzug tiefer in den Stein zu graben, als er mehrfach über dieselben Stellen ritzte und dafür viel Kraft aufwendete.
Einem Ranger gegenüber hatte Ngo seine Tat bereits zugegeben, als er auf frischer Tat ertappt wurde. Ihm gegenüber hatte der Streamer behauptet, er hätte nicht gewusst, dass dies nicht erlaubt wäre.
Vor der Gerichtsverhandlung am 25. April stand im Raum, dass Ngo bis zu ein Jahr Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu 100.000$ erwarten könnte, schließlich hatte er den Grand Canyon irreparabel verschandelt.
Geringe Strafe und hohe Belohnung
Dann kam jedoch alles anders. Direkt nach dem Urteilsspruch richtete sich CrazyTawn wieder an seine Follower und berichtete vom Ergebnis. Laut seinen Angaben sah der Richter die ganze Geschichte als banal an und war nicht sonderlich interessiert daran, Ngo zu bestrafen.
Der Richter sah mich an, als wolle er sagen ‘Bruder, es tut mir Leid, dass du das durchmachen musst’ – ich weiß, es gibt da mehr als genug Schriftzüge, die eingeritzt wurden, aber du hast dich dabei gestreamed, also muss ich das tun.
Ngo behauptet, dass er letztlich dazu verdonnert wurde, lediglich 350$ zu zahlen – eine erstaunlich kleine Summe für den Schaden, den er angerichtet hatte.
Dementsprechend groß war die Häme des Streamers gegenüber seinen Kritikern. Denen erklärte er, dass er von der Aktion letztlich sogar profitierte. So gab er bekannt, dass ein Sponsor auf ihn aufmerksam geworden war und ihm einen Van zur Verfügung stellte, mit dem er seine Reise durch die USA fortsetzen könnte. Darüber hinaus hätte er durch die neu gewonnene Aufmerksamkeit auf Twitch zwischen 30- und 50.000 Dollar gemacht.
Präzedenzfall für Nachahmer?
Ob der Richter sich, dem amerikanischen Nationalpark Service und dem Grand Canyon einen Gefallen getan hat, bleibt fraglich, denn die Aussicht für Streamer, mit einer solchen Aktion für eine überschaubare Summe so viel Achtung, neue Follower und sogar Sponsoren zu bekommen, könnte sehr leicht zu Nachahmern führen.
Was ist eure Meinung? Denkt ihr die geringe Strafe war gerechtfertigt oder hätte sie drastischer ausfallen müssen, um Nachahmer abzuhalten?