Knossi bewirbt ein Spiel, das mehr kassiert als kämpft – und das Publikum zahlt die Rechnung.

„Ich dachte immer, dieses Spiel ist fake – das gibt’s gar nicht. Aber die Entwickler haben wirklich aus all diesen Fake-Werbungen das echte Game gemacht."
Mit diesen Worten bewirbt der deutsche Streamer Knossi das Mobile Game „Last War: Survival“.
Doch was als vermeintlich ehrliche Überraschung daherkommt, entpuppt sich bei genauerem Blick als Teil eines fragwürdigen Trends: Werbung für Handyspiele, die mit dem tatsächlichen Gameplay kaum etwas zu tun haben - und vor allem auf eine Sache abzielen: Geld.
Knossi: Werbung um jeden Preis?
Jens „Knossi“ Knossalla ist einer der bekanntesten deutschen Livestreamer. Ob mit Krone bei „7 vs. Wild“, seiner Chart-Single Alge, der Pizza-Kette Happy Slice oder Chips-Marke Happy Chips – er ist längst ein wandelndes Werbeformat.
Doch seine Kooperation mit Last War stößt vielen Fans sauer auf. In Clips sieht man, wie er das Spiel scheinbar spielt – in Wirklichkeit hält er nur den Finger auf den Bildschirm.
Kritiker werfen ihm vor, mit seiner großen Reichweite Werbung für ein Spiel zu machen, das viele kontroverse Mechaniken hat und vor allem auf „Pay-to-Win“ setzt.

Aussagen wie „Knossi macht Werbung für alles – für Geld“ machen in der Community die Runde.
Fake Werbung für echtes Spiel?
Im Gegensatz zu vielen Vorwürfen ist „Last War: Survival“ tatsächlich ein echtes Spiel, das offiziell im Google Play Store und Apple App Store erhältlich ist. Sogar im App Store wird mit einem Bild und dem Werbepartner Knossi offiziell für das Spiel geworben. Das bedeutet: Das Spiel existiert, man kann es herunterladen und spielen.

Doch das, was in der Werbung gezeigt wird, ist nur ein winziger Ausschnitt. Vor allem werden dort Kampfszenen und actionreiche Minispiele präsentiert – Szenen, die im eigentlichen Spiel nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen oder in der Form gar nicht vorkommen. Tatsächlich handelt es sich bei Last War primär um ein Aufbauspiel.
Ein Spiel als Falle?
Wer sich auf das Spiel einlässt, landet laut Erfahrungsberichten von Spielern schnell in einem Netz aus psychologischen Tricks und Mikrotransaktionen.
Ein Ex-Spieler beschreibt das Spiel als „systematische Geldmaschine“, die durch clevere Mechaniken gezielt Druck erzeugt, um sie an das Spiel zu binden und zu regelmäßigen Käufen zu verleiten. Tägliche Quests, Gildenziele und Server-Rankings sorgen für dauerhaften Druck und motivieren zur Investition von Geld und Zeit.
Fazit: Ein echtes Spiel, aber trotzdem kritisch
Knossis Werbung bringt das Spiel Millionen von Zuschauern näher und dürfte so viele Spieler anlocken. Die Frage ist, ob Influencer mit so großer Reichweite auch eine Verantwortung gegenüber ihrer Community tragen – gerade wenn es um Spiele geht, die mit Tricks Geld aus den Spielern ziehen.