"Menschen im Gaza sollten aufhören ihre Cousinen und Cousins zu heiraten": Tobias Huch erhitzt mit kontroversem Statement die Gemüter

Mit einem kürzlich geposteten Tweet sorgt Tobias Huch für reichlich Gesprächsstoff – hauptsächlich gegen ihn und die Absichten seines Textes.

Tobias Huch Gaza Tweet
Der Nahostkonflikt ist ein Pulverfass und Tobias Huch scheint gerne mit dem Feuer zu spielen. | © Tobias Huch / YouTube

YouTuber und Publizist Tobias Huch, der in der letzten Zeit vor allem durch seinen andauernden Streit mit Shurjoka von sich reden machte, sorgt mit einem neuesten Tweet zum Nahostkonflikt für Furore.

Vermutlich bezog sich Huch auf die in den letzten Tagen aufkommende, meist bebilderte Berichterstattung zu ausgehungerten und kranken Menschen und vor allem Kindern in Gaza – häufig in Verbindung mit der Frage, wann und ob Israel denn nun Lebensmittel nach Palästina lasse oder nicht.

"Sollten keine Verwandten heiraten"

In einem Tweet vom 29. Juli schrieb er, dass man mit Blick auf Erbkrankheiten, für die Israel nicht verantwortlich gemacht werden könne, eher die Menschen im Gazastreifen darüber aufklären sollte, “dass man nicht mit seinem Cousin oder seiner Cousine ersten Grades oder allgemein Verwandten heiraten sollte. Auch wenn das angeblich Mohammed (der "Prophet") gemacht haben soll”.

Weiter schreibt er:

Das ist der u.a. der Grund für die vielen kranken Kinder. Hinzu kommt, dass solche Cousin-Ehen für einen niedrigeren IQ (zwischen 5 und 13 Punkten) sorgt, die Kindersterblichkeit bis zu 50% höher ist und es zu körperlichen Fehlbildungen kommt.

Entsprechend ergab sich unter dem kontroversen Post schnell eine hitzige Diskussion, nicht nur über den Inhalt, sondern auch die Wortwahl und die Absicht des Posts.

Das Internet reagiert entsprechend

So schrieb etwa Rechtsanwalt Markus Haintz von Volksverhetzung und gab an, den aus seiner Sicht menschenverachtenden Post bei der Staatsanwaltschaft Bremen angezeigt zu haben.

Cansu Özdemir von der Linken sah darin eine Aussage, die nur so vor Rassismus, Entmenschlichung, Hass und Menschenverachtung strotze.

Andere User wiesen darauf hin, dass der Tweet wegen des ihrer Meinung nach unnötigen Einbezugs des muslimischen Glaubens auch islamfeindlich gedeutet werden könnte oder wiesen darauf hin, dass die europäische Adelsdynastie der Habsburger auch weitestgehend dafür bekannt sei, sich innerhalb der eigenen Blutslinie fortgepflanzt zu haben, dies also rein gar nichts mit dem jeweiligen Glauben zu tun haben muss.

Selbst auf Instagram und TikTok wurde der Tweet diskutiert, wobei User hier auch versuchten, auf humoristische Weise zu reagieren, in dem sie die Aussagen mit Abbildungen von Kaiserin Sissi und ihrem Gatten Franz zu bebildern, die Cousins ersten Grades waren.

Huch (und die KI) überzeugt von seinen Aussagen

Huch selbst reagierte auf die meisten Antworten meist recht spöttisch, legte aber auch eine Liste an Quellen und Studien nach, mit der er seinen Tweet untermauern wolle, da laut ihm “sofort die ersten Hamas-Fanboys und Menschen, die nur Tanzen und Singen in der Schule hatten, durchdrehen”.

Darüber hinaus hatte er seinen Tweet nach eigenen Angaben von der ChatGPT-KI überprüfen und inhaltlich verifizieren lassen.

Auch diese beiden Versuche, seinen Text empirisch zu belegen, stießen auf einige Kritik, insbesondere durch etwa den Hinweis, dass in vielfacher Form bewiesen wurde, dass eine KI zwei sich eigentlich völlig ausschließende Aussagen als wahr bezeichnen kann, sofern die Fragestellung zum Thema entsprechend gegeben ist.

Ob und inwieweit die Aussage Huchs letztlich der Wahrheit entsprechen und ob die Formulierungen in dieser Art nötig waren, ist, wie die meisten Versatzstücke des Nahostkonflikts, nur schwer zu klären, sicher ist aber wohl, dass Huch mit seinem Text für genau das Aufsehen gesorgt hatte, welches er damit bezwecken wollte.

Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Sind die Aussagen Huchs absichtlich islamfeindlich formuliert oder wollte er hauptsächlich provozieren, um seinem Text entsprechende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen?

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....