Und das Schlimmste dabei: Das passiert ihm nicht zum ersten Mal.

Der Traum vom Dasein als Reisevlogger. Die Welt sehen, fremde Menschen treffen, andere Kulturen kennenlernen – und dafür auch noch bezahlt werden. Aber klar, nicht alle, die ihre Reisen per Video oder Stream teilen, machen es des Geldes wegen. Im Gegenteil: Reisevlogger Cristravels scheint so wenig auf sein Hab und Gut zu geben, dass er es sich vor laufender Kamera entwenden lässt... wenn auch nicht ganz freiwillig.
Einer von vielen, problematischen Kick-Streamern
Cristian Rodrigues – so Cristravels mit bürgerlichem Namen – streamt auf Kick und damit ist eigentlich auch schon alles gesagt. Denn während Plattformen wie YouTube und Twitch ab und an mit kontroverseren Inhalten und Streamern zu kämpfen haben, baut der Erfolg von Kick voll und ganz darauf auf. Die Plattform ist mehr oder weniger das Nährbecken für fragwürdiges und problematisches Streamerverhalten.
Namen wie Johnny Somali (der gerade in Südkorea wegen zahlreicher Delikte vor Gericht steht), Vitaly Zdorovetskiy (der gerade in Abschiebehaft auf den Philippinen sitzt) oder Jack Doherty (der wohl der Beweis dafür ist, dass man in den USA weder Gerichte noch Gefängnisse fürchten muss, solange man Geld hat) sind hier regelmäßig vertreten.
Und so ist auch Cris Rodrigues alles andere als ein Unschuldslamm und die Videos, die er von seinen Reisen zeigt, auch eher chaotisch als lehrreich.
Rücksichtslos um den gesamten Erdball
In Kolumbien organisierte er auf offener Straße ein Fußballspiel, bei dem keiner der Beteiligten darauf achtete, ob unschuldige Passanten vom Ball getroffen wurden oder nicht, bis letztlich die Polizei aufkreuzte. Auf dem Nam Song Fluss in Laos ließ er sich zusammen mit Freuden auf Gummiringen treiben und trank dabei so viel, dass er sich und andere fast in Gefahr brachte und erst kürzlich berichtete er davon, dass er von einer Prostituierten betäubt, geschlagen und ausgeraubt wurde.
Doch weil Christravels aus seinen Fehlern nicht zu lernen scheint, passierte ihm genau das gleiche nun nochmals – diesmal allerdings vor laufender Kamera.
Während seines Aufenthalts in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik lud er sich zwei Prostituierte auf sein Hotelzimmer ein und streamte das Ganze.
Streamer lädt sich Prostituierte in den Stream
Der sichtlich mehr als angetrunkene Streamer hatte seine Kamera in einem Kleiderschrank gegenüber aufgestellt und legte sich mit den beiden Damen auf das Bett. Während er unter der Decke verschwand, legten sie sich zu seiner Linken und seiner Rechten daneben, bis Rodrigues wenige Momente später eingeschlafen war.
Als eine der beiden Frauen dies bemerkte, erhoben sie sich, suchten nach dem Portemonnaie des Streamers und unterhielten sich nebenher mit dem Chat. Der versuchte zwar per Text-to-Speak-Funktion Cris zu wecken, scheiterte aber daran, den Betrunkenen auf sich aufmerksam zu machen.
Die beiden Prostituierten steckten die erbeutete Brieftasche weg und verschwanden.
Als Christravels später erwachte, blickte er sich verdutzt um, starrte in die Kamera und schien die Situation erst wirklich zu begreifen, als jemand im Chat fragte “Kannst du mal nach deinem Zeug sehen?” Schockiert stellte er fest, dass sein Portemonnaie entwendet wurde, betonte aber, dass er erleichtert war, dass sie ihm sein Handy und den Laptop gelassen hatten.
Streamer nutzen Schwächere aus
So ruhig wie Chris mit der Sache umging, ist fraglich, ob dies wirklich erst das zweite Mal war, dass ihm derartiges widerfuhr, wirklich gewundert hatten sich aber wohl weder er noch seine Zuschauer.
Problematisch bleibt dabei dennoch das Ausnutzen von Menschen in einer sozial so brenzligen Lage, wie Chris es tat, in dem er die beide Prostituierten filmte und damit ganz ähnlich wie BabyHaze (ebefalls Kickstreamer) die Notsituation von Frauen ausnutzte, um den eigenen Stream dadurch interessanter zu gestalten.