"Leute werden virtuell vergewaltigt!": Somali droht seinen Kritikern mit "Todesliste"

Wer in einem anderen Land niedergeschlagen, von der Polizei aufgegriffen und vor einen Richter geführt wird, der einen für mehr als 30 Jahre ins Gefängnis schicken könnte, sollte eigentlich den Ball flach halten. Nicht so Johnny Somali.

Somali droht Kritikern
Statt sein eigenes Verhalten zu überdenken, will Somali gegen seine Kritiker in den Krieg ziehen. | © YouTube / Kick

Fast schien es, als würde etwas Ruhe in den Fall um Johnny Somali. Der IRL-Streamer hält sich seit Monaten in Südkorea auf und benimmt sich in seinen Streams auf eine Art, die ihn inzwischen schon vor Gericht brachte.

Somalis Taten und deren Kritiker

Seine Drohung, so viele Frauen wie möglich mit HIV infizieren zu wollen oder der mehrfache Versuch, Kinder im Internet und in einem Freizeitpark sexuell zu belästigen, sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.

Seine Taten schlugen schon mehrfach Wellen, insbesondere, seit Südkorea begann, sich gegen Somali zu wehren und ihn vor Gericht zu zerren.

Ein wichtiger Bestandteil des Prozesses und der gleichzeitig weiterlaufenden Ermittlungen sind dabei nicht nur Somalis Streams selbst, sondern auch die Kommentare und Einordnungen Dritter.

Diverse Kritiker und Kommentatoren veröffentlichen immer wieder Videos zum Fall, in welchen sie die Videos archivieren, analysieren und Falschaussagen Somalis richtigstellen.

Und während Somali in den letzten Tagen ein wenig von der Bildfläche verschwunden schien, nutzten seine Kritiker die Zeit, um die zuvor täglichen Neuigkeiten rund um den Streamer aufzuholen.

Nun will er sich dagegen wehren

Dass die Berichterstattung also voranschreitet, obwohl er selbst sich gerade versteckt hält, scheint Somali so gar nicht zu gefallen – und versucht deswegen zum Gegenschlag auszuholen.

In einem geleakten Discord-Chat ist zu lesen, wie Somali und seine wenigen, verbliebenen Unterstützer darüber beratschlagen, wie gegen Kritiker und Journalisten, die über seine Tate berichten, vorzugehen wäre. Ein ganz besonderer Dorn in ihrem Auge ist dabei „JohnnySoSmally“ ein Twitteraccount, der sämtliche, relevanten News zu Somali sammelt und veröffentlicht und von vielen anderen Berichterstattern als Hauptquelle genutzt wird.

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Leaks aus Somalis Discord zeigen, wie angefressen der Streamer ist. | © Discord

Der Betreiber des Accounts soll nun ganz oben auf der „Todesliste“ landen, die Somali und seine Leute sich gerade erdenken. Die Drohungen werden, was den Umgang und die Absicht angeht, allerdings noch konkreter. „Ich habe einen Freund mit einem Twitterbot, der Massenmeldungen vornehmen kann. Einige Leute werden diese Woche virtuell vergewaltigt.“

Kaum Sorge unter seinen Kritikern

Bisher wurde in der Community wenig auf derartige Aussagen des Streamers und seiner Befürworter gegeben. Zwar kamen Morddrohungen per Mail oder über Social Media schon häufiger unter seinen Fans vor, es war allerdings stets davon auszugehen, dass es sich um Worte handeln würde, die kein Gewicht hatten.

Eine körperliche Auseinandersetzung zwischen Somali und einem Kritiker endete damit, dass der Navy SEAL, der den Streamer aufgesucht hatte, zu Boden schlug und dafür selbst eine Strafe zahlen musste. Auch Drohungen gegen den zuständigen Richter und dessen Mutter durch Somali blieben lediglich leere Worte.

Dass es über das Internet weitaus einfacher sein könnte, Schaden anzurichten, in dem Accounts reported oder gehackt werden, ist dennoch nicht von der Hand zu weisen.

Dennoch sind die Drohungen auch Beweis dafür, dass Somali sich inzwischen in die Ecke gedrängt fühlt – seine Taten werden sorgsam überwacht und dokumentiert, jeder falsche Schritt an die Ermittler seines Falles weitergeleitet und es könnte tatsächlich nur noch eine Frage der Zeit sein, bis es endlich zu einer ersten Verurteilung Somalis kommt – am besten noch bevor er irgendeine seiner Drohungen wahrmachen kann.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....