Somali sicher, dass Trump ihn aus Gefängnis holen wird

Johnny Somali hat mächtige Verbündete in politischen Kreisen... glaubt er zumindest.

Johnny Somali Trump
Da wird alles Schleimen nicht helfen: Trump wird Somali wohl nicht helfen. | © Twitch / Facebook

Streamer Johnny Somali geht davon aus, dass die außenpolitischen Handlungen Trumps auch auf ihn positive Auswirkungen haben könnten.

Trump will zu Unrecht Inhaftierte retten

Vor wenigen Wochen kündigte Donald Trump an, er wolle zu Unrecht im Ausland inhaftierte US-Bürger befreien – ein Vorhaben, das er als zentrales Versprechen seiner Präsidentschaft präsentiert.

Laut dem Weißen Haus wurden bereits mehrere Amerikaner, darunter Ksenia Karelina und Marc Fogel, aus russischer Haft entlassen. Trumps Team betont, niemanden zurückzulassen, und nutzt die Freilassungen als Beweis politischer Stärke und Entschlossenheit.

Kritiker weisen zwar darauf hin, dass solche Aktionen diplomatisch heikel sind, da sie oft komplexe Verhandlungen oder Zugeständnisse an andere Staaten erfordern und nicht jede Inhaftierung eindeutig „unrechtmäßig“ ist, insgesamt soll die Initiative aber sowohl außenpolitischen Interessen als auch innenpolitischer Symbolik dienen.

Wozu sie allerdings ganz sicher nicht gedacht ist: Johnny Somali ungeschoren davonkommen zu lassen.

Johnny Somali und der Prozess in Südkorea

Dennoch glaubt der IRL-Streamer, der gerade in Südkorea vor Gericht steht fest daran, dass er auf der Liste “zu Unrecht Gefangener” des amerikanischen Präsidenten steht – dabei ist seine anstehende Inhaftierung alles andere als unbegründet.

Seit Somali, der mit bürgerlichem Namen Ramsey Khalid Ismael heißt und von seinen Supporten den Spitznamen Yasuke erhielt, sich in Südkorea befindet, treibt er dort sein Unwesen und begeht eine fragwürdige bis strafbare Tat nach der anderen.

Er störte den öffentlichen Nahverkehr, indem er einen Busfahrer mit einem toten Fisch belästigte, drohte einem Richter und dessen Mutter, auch sie mit dem Tier heimzusuchen, entweihte ein Mahnmal zum Gedenken an minderjährige Sexsklavinnen des Koreakriegs und belästigte sowohl im Internet als auch in einem Freizeitpark mehrere Kinder und Jugendliche.

Somali droht lebenslange Haftstrafe

Aktuell dreht sich der Prozess um diverse Deepfakes, die er von sich und anderen Streamern anfertigte, die zeigen, wie er mit diesen intim war – auch hierauf steht in Südkorea eine saftige Strafe – alles in allem muss er aktuell mit bis zu 12 Jahren Haft rechnen. Bisher handelt es sich dabei um die vermutete Maximalstrafe, während der Verlauf des Gerichtsprozesses nur definieren sollte, wie nah die Minimalstrafe daran heranreichen wird, doch die wiederholte sexuelle Belästigung Jugendlicher und das Verbreiten entsprechenden Materials könnte Somali letztlich lebenslang hinter Gitter bringen.

Die Angst davor ist wohl auch der Grund dafür, dass der Streamer nun alles daran setzt, die Aufmerksamkeit Trumps zu erhaschen, sämtliche Tweets dessen zum Thema zu reposten und immer wieder davon redet, dass der US-Präsident ihn aus Südkorea rausholen würde. In mehreren Tweets, Kommentaren und seinem Discord erklärt er, überzeugt davon zu sein, bald zurück in die USA kehren zu können, schließlich sei er ja zu Unrecht inhaftiert.

Trump wird ihn wohl nicht retten

Die Chancen dafür stehen allerdings eher schlecht. Denn mal ganz davon abgesehen, dass Somali bisher noch gar nicht inhaftiert wurde und dies, wenn es passiert, auch in keiner Weise zu Unrecht passieren würde, gab es schon zuvor keine Reaktionen der amerikanischen Regierung auf Somali – selbst wenn er immer wieder den Kontakt suchte.

Ähnlich verhielt es sich mit Vitaly Zdorovetskiy, der sich aktuell in einem philippinischen Gefängnis befindet und dort für mehrere Jahre darauf warten könnte, dass sein Prozess überhaupt beginnt. Zdorovetskiy, selbst gebürtiger Russe, der seit Jahren in den USA lebte, erhoffte sich Asyl von Trump und Putin, erhielt aber lediglich eine Absage aus Russland, die in einem offiziellen Statement lediglich mitteilten, dass sich Russen, die sich im Ausland aufhalten würden, die dortigen Regeln und Gesetze zu befolgen hätten und ansonsten die Konsequenzen selbst verantworten müssten.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....