Bereits seine erste Anhörung in Südkorea machte der IRL-Streamer wieder zu einem absoluten Fiebertraum.

Letzte Woche musste Johnny Somali sich erstmals vor Gericht verantworten. Seit Monaten belästigt er die südkoreanische Bevölkerung und das Internet mit seinen fragwürdigen Auftritten und Streams.
Er veröffentlichte Deepfakes einer Influencerin, in welchen es wirkte, als hätte sie eine Beziehung zu Somali, er belästigte Kinder in einem Freizeitpark mit obszönen Aussagen und drohte damit, so viele Frauen wie möglich mit HIV zu infizieren.
Nun stand er für all dies und noch viele weiter Anklagepunkte vor Gericht, doch die erste Anhörung lief nicht wie geplant – weder für ihn noch für das Gericht.
Im KKK-Kostüm vor Gericht?
Kurz vor dem Prozess hatte Somali gemeinsam mit seinem Streampartner Hank Yoo angekündigt, einen besonderen Auftritt geplant zu haben. In einem später veröffentlichten Video zeigte er sich in einer schwarzen Ku-Klux-Klan-Robe, die er auf dem Weg in das Justizgebäude tragen wollte.
Nur wenige Tage zuvor hatte Somali selbst äußerst rassistische Aussagen getätigt und dem Football-Spieler Shannon Sharpe beigepflichtet, nachdem dieser einer Frau gedroht hatte, sie zu erwürgen. Damals sagte Somali: “Er hat gedroht, eine weiße Frau zu würgen, das respektiere ich!”
Während er in seinem Kostüm vor der Kamera herumhampelte, warf er der südkoreanischen Regierung rassistische Motive vor: "Sie führen einen Krieg gegen schwarze Menschen”, sagte er und deutet an, dass ihm nur aufgrund seiner Hautfarbe der Prozess gemacht werden würde.
Am Tag der Anhörung trug er dieses Outfit allerdings doch nicht.
Somalis Anwalt macht einen Fehler nach dem anderen
Während der Anhörung herrschte angespannte Stimmung – Zeugen berichten davon, dass es fast schien, als würde Somali sich erstmals der Situation bewusst sein. Er zeigte sich wortkarg, blickte meist zu Boden und als der Richter ihn und seinen Anwalt dafür abmahnte, diverse Formulare falsch oder gar nicht ausgefüllt zu haben, schwieg er nur.
Dass sein Anwalt generell nicht all zu fähig zu sein schien, führte wohl auch dazu, dass sich Somali in einigen Anklagepunkten schon am ersten Tag schuldig erklärte. Darunter war ein Vorfall, in welchem er mit einem toten Fisch in einen Bus gestiegen war und die Passagiere belästigt hatte.
Der Streamer war wohl davon ausgegangen, dass die Lächerlichkeit dieser Tat dazu führen würde, dass er nur mit einer kleinen Strafe zu rechnen hätte – allerdings machte ihm der Richter klar, dass die Pünktlichkeit des öffentlichen Nahverkehrs einen extrem hohen Stellenwert in Südkorea hat und sein Verhalten zu einer Verzögerung in diesem extrem strengen Zeitplan geführt hatte.
Darüber hinaus war der Richter sichtlich verwundert darüber, dass der Angeklagte seine Schuld nur bei wenigen Punkten eingestand. Genervt von der Impertinenz Somalis betonte er, dass dieser, da er so ziemlich seinen gesamten Alltag streamte, die Beweise für Anklagen selbst geliefert hätte und es nur die Sichtung aller Videos bräuchte, bis man ihn auch für alle weiteren Punkte bestrafen würde.
Drohungen gegen den Richter und dessen Mutter
Nur wenige Minute nach der Anhörung waren Somali und Yoo auch schon wieder online und streamten. Sie machten sich über die Situation vor Gericht lustig, beleidigten den Richter und drohten sogar dessen Mutter.
Der Streamer kam erneut auf den Vorfall mit dem Fisch im Bus zu sprechen, betonte, wie lächerlich dies gewesen sei, dass der Richter dies unnötig ernst nehmen würde und drohte, dass er die Mutter des Richters aufsuchen und ebenfalls mit einem Fisch belästigen wolle.
Ob er sich damit nun die letzten Chancen auf ein gnädiges Urteil verspielt hat, wird sich zeigen, wahrscheinlich ist aber, dass ihn ein ganz ähnliches Schicksal wie den russischen Streamer Vitaly Zdorovetskiy ereilen könnte, der gerade in einem philippinischen Gefängnis sitzt, weil der dortige Präsident an ihm ein Exempel statuieren will.
Was haltet ihr von der Sache? Gibt es für Johnny Somalis Situation überhaupt noch Besserung?