Vitaly Zdorovetskiy leidet im Gefängnis – aber wird auf keinen Fall abgeschoben

Um ein Exempel zu statuieren, sieht die philippinische Regierung davon ab, den Streamer abzuschieben, sondern will ihn für seine Straftaten zur Rechenschaft ziehen.

Vitaly Zdorovetskiy Knast
SO schnell wird Vitaly Zdorovetskiy keine Streams mehr machen können. | © YouTube

Er gehörte zu den YouTube-Urgesteinen und prägte die Prank-Szene mit, doch seine Karriere war ein ständiges Auf und Ab. Vitaly Zdorovetskiy war mit seinem Kanal VitalyzdTv ganz oben mit dabei und lebte quasi den Traum vom Tellerwäscher zum Gutverdiener, sorgte durch seine Art und sein Verhalten aber regelmäßig dafür, dass sein Ansehen ins Wanken geriet.

Einige Pranks, die der breiten Masse zu weit gingen und einen tätlichen Angriff gegen eine Joggerin später, lag seine Karriere in Trümmern und Zdorovetskiy musste sich um eine neue Einkommensquelle kümmern.

YouTube-Urgestein wird Problem-Streamer

Diese glaubte er wohl im IRL-Streaming gefunden zu haben, in dem er vermeintliche Pranks und sein problematisches Verhalten noch ungefilterter als zuvor ins Internet lud. Ähnlich wie Johnny Somali, der aktuell auf seinen Gerichtsprozess in Südkorea wartet, welcher ihn für mehr als 30 Jahre ins Gefängnis bringen könnte, wählte er hierfür ein asiatisches Land aus, weil er davon ausging, man würde ihn aus reiner Höflichkeit nicht aufhalten.

Genau wie Somali schien Zdorovetskiy davon auszugehen, dass das Schlimmste, was ihm geschehen könnte, eine Abschiebung zurück in die USA wäre. Deshalb belästigte er Menschen, drohte einer Frau sie zu entführen, wollte einem Sicherheitsbeamten eine Banane einführen, beging mehrfach Ladendiebstahl oder verschaffte sich Zutritt zur Küche eines Restaurants und verunreinigte die Lebensmittel.

Da der philippinischen Regierung allerdings sehr wohl bewusst war, dass Zdorovetskiy glaubte, ihm würde nichts passieren, entschied sie, ein Exempel statuieren zu wollen. Präsident Marcos ließ verlauten, dass man den Streamer auf keinen Fall abschieben, sondern in ein Gefängnis stecken werde – und genau das taten sie.

Aktuell hält sich Zdorovetskiy in einem philippinischen Abschiebegefängnis auf, wobei der Zustand der Einrichtung alles andere als luxuriös erscheint. Überfüllte Zellen, streng rationiertes Essen, keine Klimaanlagen in den vom Wetter extrem aufgeheizten Gebäuden.

Nebenwirkungen eines fragwürdigen Lebens

Die Lage vor Ort ist allerdings nicht das einzige, was Zdorovetskiy zu Schaffen macht. Der Streamer schien schon seit Jahren unterschiedlichste Subtanzen zu sich zu nehmen, neben diversen Drogen vor allem auch Anabolika, um sein Muskelwachstum zu fördern.

Natürlich hat er im Gefängnis Zugang zu keinem dieser Stoffe und durchleidet einen kalten Entzug, ohne all zu fürsorgliche Behandlung durch die Ärzte vor Ort. Zwar wird sich um den Streamer gekümmert, doch man stellt nur sicher, dass er überlebt – wirkliche Linderung seiner Beschwerden scheint nicht vorgesehen.

Der Prozess hat noch gar nicht begonnen

Für Zdorovetskiy dabei besonders belastend: Aktuell sitzt er noch gar nicht seine Gefängnisstrafe ab. In Haft wartet er gerade darauf, dass sein Prozess überhaupt beginnt – und dies kann auf den Philippinen Jahre dauern.

In der Zwischenzeit sichten die Behörden anderes, problematisches Material des YouTubers um beweisen zu können, dass es sich bei Zdorovetskiy um eine Person handelt, die der philippinischen Bevölkerung ausschließlich schaden würde und daher unter keinen Umständen freigelassen werden dürfte – und bisher sieht es auch nicht so aus, als würde Vitaly Zdorovetskiy bald wieder auf freien Fuß kommen.

Seid ihr der Meinung, dass die philippinische Regierung damit ein Exempel statuieren kann oder haltet ihr Zdorovetskiys Schicksal für unnötig erschwert? Lasst uns eure Gedanken in den Kommentare wissen!

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....